Wer hat das Telefon erfunden?

Was noch vor ein paar hundert Jahren unvorstellbar war, ist heute Gang und Gebe: an jedem Ort und zu jeder Zeit telefonieren. Doch wer hat eigentlich das revolutionäre Telefon erfunden?

Wer hat eigentlich das Telefon erfunden? Foto: istockphoto

Die Erfindung vom Telefon
Mit der Idee, einen Text durch eine Leitung zu sprechen, der am anderen Ende verständlich ankommt, hat der deutsche Physiker Philipp Reis im Jahr 1861 die Grundlage für unsere heutigen Telefone und Smartphones geschaffen. Auch wenn sich viel darum gestritten wird, wer letztendlich das Telefon erfunden hat, war es Philipp Reis, der erstmalig Geräte zur elektrischen Sprachübertragung vorstellte und auch der erste Mensch war, der das Wort „telephone“ für seine Geräte benutzte. Um sicherzugehen, dass die Sprachübertragung, die er erfand, auch wirklich funktionierte, sagte er einen ungewöhnlichen Satz in sein elektrisches Gerät, welcher ihn weltweit berühmt machte: „Das Pferd isst keinen Gurkensalat“.

Philipp Reis
Inspiriert von der Anatomie des menschlichen Ohres, beschäftigte sich Philipp Reis vor allem in seinem letzten Lebensabschnitt mit der elektrischen Sprachübertragung. Er erfand Anfang der 1860er Jahre einen Apparat und taufte ihn auf den Namen „Telephone“. Der Vorfahre unseres Telefones war in der Lage, Schallwellen in elektrische Signale mit Hilfe von Membranen umzuwandeln. Am Ende der Leitung wurden diese erzeugten Impulse wieder in Schallwellen umgewandelt. Durch einen Resonanzkörper, der die Schallwellen verstärkte, entstanden so am anderen Ende der Leitung Sprachsignale, die aus dem Apparat ertönten.

Auch wenn Philipp Reis das Telefon als solches erfunden und seine Geräte weltweit als Demonstrationsobjekte verkauft hat, bekam er nie die Aufmerksamkeit und den wirtschaftlichen Erfolg wie andere Physiker, die sich ebenfalls mit dem Telefonieren beschäftigten.

Streit um die Erfindung des Telefons
Nicht nur Philippe Reis, auch die Physiker Alexander Graham Bell und Elisha Gray werden mit der Erfindung des Telefons in Zusammenhang gebracht. Doch während Philippe Reis die Technik entdeckte, elektrische Signale über Geräte weiterzuleiten und somit die Grundlage des Telefonierens schaffte, entwickelten Gray und Bell „nur“ die elektrischen Geräte weiter und bauten auf dem Grundwissen von Reis auf. Zwischen Gray und Bell gab es im Jahr 1876 einen regelrechten Wettstreit, denn nur zwei Stunden früher reichte Alexander Graham Bell seinen Patentantrag als sein Konkurrent Elisha Gray ein, was ihm letztendlich das Patent für seine Telefonkreation verschaffte.

Interessant zum Thema: www.spiegel.de