Wer hat die bibel und die 10 gebote/erfunden?

Lieber Sir.Parzival,
einiges uß etwas differenzierter Betrachtet werden:

Und ich kenne in beiden Gruppen keinen einzigen Menschen, der
solche Übersetzungen_(wie die o.g.)_ benutzen würde für
seine Arbeit. Vielleicht zur Unterhaltung in der Badewanne,
aber nicht um mit den Texten zu arbeiten.

Stimmt so nicht. Innerhalb der Religionswissenschaften wird zur Erforschung jeder Gruppe ihre eigene Bibelübersetzung genutzt, da nur aus den Übersetzungen die spezifische Theologie verständlich wird. Interpretation. Gerade die Zeugen Jehovas oder auch die Mormonen sind das beste Gegenargument, das es eben doch auf die Übersetzung ankommt. Die Bibel zählt als autorität sicher - aber „so fern sie richtig übersetzt ist“. Umgekehrt wird übrigens ein Schuh draus: Die größeren Kirchen haben schließlich auch ihre Übersetzer, deren auftrag es ist, zu beweisen, dass die Übersetzung der anderen falsch ist. Übersetzung spielt also anscheinend eine sehr große Rolle…

Und die Leute, die sich die feministische Bibel durchlesen haben allen Grund dazu, sie bilden eine eigene religiöse Gemeinschaft, die
aus dem selben Buch ganz andere Dinge herausließt, und nach ihrer - vom neutralen Standpunkt aus- gleichwertigen Theologie interpretieren.

Genauso sind mit sicherheit einige traditionell antijudaistische Textstellen inzwischen in der Einheitsübersetzung geändert worden -
nicht weil sie im Wortlaut antijüdisch sein mögen ( sehr schwierig, weil schließlich alle Verfasser Juden waren :wink: ) sondern in der Übersetzung diesen Klang bekomen haben.

Ergo: Jede Übersetzung andere Bibel

PS: Ich habe noch keinen nahmhaften Archäologen gehört, der die Bibel für ein Geschichtlich beweisbares Buch hält - ganz im Gegenteil sind einige Eckdaten wie der Exodus höchst umstritten. Wenn du aber Quellen dafür hast wäre ich dir sehr dankbar, sie ( muß nicht jetzt sein) hier darzulegen

Herzliche Grüße
sober

Hallo

Stimmt so nicht. Innerhalb der Religionswissenschaften wird
zur Erforschung jeder Gruppe ihre eigene Bibelübersetzung
genutzt, da nur aus den Übersetzungen die spezifische
Theologie verständlich wird.

Man kann aber in der Regel keine Gruppe eine Übersetzung zuordnen. (Außnahme die ZJ) Bestenfalls kann man einer Theologie, eine Übersetzung zuordnen, aber nicht einer Gruppe. Denn welche Bibel von den Gemeinde im Focus steht hängt in der Regel nicht von der Theologie ab, sondern in erster Linie von der Qualität des zu transportierenden Textes und zum zweiten von den ergänzenden Erklärungen und Anmerkungen.

Die Theologie und die Gruppe innerhalb einer Denomination sind nicht gleich eins in der Übersetzung.

Außnahme hierbei sind die ZJ. Aber selbst bei ihnen sind es eher Formfragen, denn sie haben nichts getan, was den Inhalt der Bibel wirklich verändert. Im Gegenteil. Die Qualität der Übersetzung von weiten Teilen des AT in der NWÜ wird auch von Theologen des Mainstream mit Anerkennung betrachtet.

Dazu kommt meine persönliche Beobachtung, das jeder halbwegs organisierte ZJ auch immer schnell eine Lutherbibel zur Hand hat

Zeugen Jehovas oder auch die Mormonen sind das beste
Gegenargument, das es eben doch auf die Übersetzung ankommt.

Sicher ist die Übersetzung wichtig. Die sprachliche Qualität des transportierenten Textes, der zu Grunde liegende Basistext, die Balance vom wissenschaftlichen Anspruch und geistlichem Einfühlungsvermögen sind wichtige Indikatoren für eine Übersetzung. Aber nicht die Theologie. (-> für die Gemeinschaft)

Es gibt unzählige Übersetzungen und (leider) auch unzählige Theologieansätze im Christentum. Dennoch werden, konfessionsübergreifend, fast ausschließlich immer die selben Übersetzungen verwendet. Allein schon dieser Fakt steht massiv entgegen der angedeuteten Wirkrichtung Gruppe -> Theologie -> Übersetzung

Und zu den Mormonen muß ich sagen, daß sie als Argument eigentlich gar nicht zählen.
Zum einen weil sie in der Bibel eben keine Autorität sehen, sondern im Buch ihres Propheten. (Dem Buch Mormon) Und zum anderen, weil sie eigentlich nichteinmal als christliche Kirche begriffen werden, sondern als eine neue synkretistische Religion, außerhalb des biblischen Christentums, ja selbst außerhalb biblisch, christlicher Sekten und Sondergemeinschaften.

Die größeren Kirchen haben schließlich auch ihre
Übersetzer, deren auftrag es ist, zu beweisen, dass die
Übersetzung der anderen falsch ist. Übersetzung spielt also
anscheinend eine sehr große Rolle…

Das hat auch niemand gesagt, das die Übersetzung keine Rolle spielt. Ich nannte oben einige Kriterien. Aber zum einen habe ich auch deutlich gemacht, das die Theologie einer Kirche keinesfalls Rückschlüsse auf die verwendete Übersetzung der Gemeinschaft zuläßt.

Und wenn „die Arbeit“ in der Volxbibel zu „dem Job“ wird, erkennen wir natürlich alle eine Veränderung.

Der Kontext welcher hier um die Übersetzungen der Bibel aufgestellt wird ist schlicht falsch, wenn mit einer Änderung durch eine neue Übersetzung, eine Verfälschung der Bibel impliziert wird. Denn in diesem Sinne gibt es keine Veränderung an der Bibel.

Und die Leute, die sich die feministische Bibel durchlesen
haben allen Grund dazu, sie bilden eine eigene religiöse
Gemeinschaft, die aus dem selben Buch ganz andere Dinge herausließt, :und nach ihrer - vom neutralen Standpunkt aus- gleichwertigen :Theologie interpretieren.

Das glaube ich dir auch, aber sry, mir sind keine bekannt. Das ist theoretisch natürlich nachvollziehbar, was du hier beschreibst. Doch einen Aussagewert hätte es doch nur, wenn sich dafür namanhafte Beispiele finden lassen. Ich kenne keine Kirche in der eine „femenistische“ Bibel, eine „ent-anti-judaisierte“ Bibel oder gar die „Volxbibel“ zum gemeinsamen theologischen Konsenz zählt.

PS: Ich habe noch keinen nahmhaften Archäologen gehört, der
die Bibel für ein Geschichtlich beweisbares Buch hält

Das habe ich so auch nicht formuliert, sondern das durch die moderne Wissenschaft „historischen Grundlagen der Schriften (d.h. Orte, Personen, Regierungen, Kämpfe, selbst Wetterphänomene etc.)“ immer besser zu belegen sind. Vielleicht habe ich das mißverständlich formuliert.

Als Beispiel schrieb ich sehr allgemein;

Ob es Regierungszeiten bestimmter Könige betrifft oder eine Schlacht :die beschrieben wird. Da findet man einen schriftlichen Verweis auf :die Regierungszeit eines Königs oder kann ein Schlachtgeschehen an :einem bestimmten Ort nachweisen. Die Archäologie hat in diesem Feld :großes erreicht.

Und dachte mit dem Lob auf die Archäologie mache ich das deutlich

Ich habe bewußt nicht Autorenschaft, Regierungszeiten oder Zeiträume erwähnt und natürlich Glaubensinhalte, de facto auch deren Interpretation ausgeschlossen.

Die meisten Kontroversen in Bezug auf die Bibel tangieren nämlich genau diese Bereiche. Hingegen sind Orte, Personen oder politische Ereignisse zu einem großen Teil als Fakt belegbar. Inwieweit der biblische Kontext um solche Fakten (Zeiträume, Zeitpunkt des Geschehen, die Interaktion von Ereignissen) der Wahrheit entspricht gehört in weiten Teilen jedoch, zweifellos zu den Kontroversen der Wissenschaft.

Gruß Parzival

Hey :smile:

Ich fange mal unten an. Die Heilige Schrift, Altes und Neues Testament sind für die Mormonen das Wort Gottes, und neben dem Buch Mormon und den Lehren und Bündnissen Autoritativ. Die benutzte Bibel ist gernerell die King James, bis auf die Stellen, die von Joseph Smith neu übersetzt wurden ( gut er konnte kein Hebräisch). Die Mormonen verstehen sich als Christen, die Außenwahrnehmung ist dabei unerheblich. Das anders zu sehen, ist eine Theologische, nicht aber eine Religionswissenschaftliche Aussage.

Zur Archäologie: Gerade die Kontroversen sind natürlich der Punkt in der Archäologie - es kam mir darauf an zu sagen, dass eben nicht nur die Wundergeschichten Archäologisch nicht belegt sind, sondern eben auch einige wichtige historische Eckdaten kontrovers diskutiert werden - das natürlich auch einiges Nachzuweisen ist will ich nicht bestreiten. Wahrscheinlch sind wir uns also relativ einig.

Man kann aber in der Regel keine Gruppe eine Übersetzung
zuordnen. (Außnahme die ZJ) Bestenfalls kann man einer
Theologie, eine Übersetzung zuordnen , aber nicht einer Gruppe.

Wieso denn nicht ? Gerade durch die Theologie unterscheiden sich aber die Gruppen doch durchaus, das es im Zug einer Ökumene natürlich Bemühungen gibt, über den ursprünglichen Text Gemeinsamkeiten herzustellen schließt das natürlich nicht aus.
Und wieso sollten die ZJ automatisch eine schlechte Übersetzung haben?
Der Rückschluss mit den Originalexten ist selbstveständlich auch für diese notwendig - um eben konkurrieren zu können. Es ist ein sehr gutes Argument sagen zu können, das steht dort eben nicht, dagegen muß man gewappnet sein.
Gerade aber in den mißverständlicheren Stellen öffnet sich eben die Möglichkeit anders zu übersetzen, um durch die Übersetzung die eigene Theologie zu fördern.
Inwieweit die Qualität der Übersetzung im Vordergrund steht kommt aber gerade eben auf die Gemeinde an. Die Ausnahmen, bei denen eine bestimmte Bibel benutzt wird, bestätigt eben gerade meine Annahme.

Die schön zusammengefasste Wirkrichtung „Gruppe -> Theologie
-> Übersetzung“ würde ich allerdings so formulieren GruppeTheologie -> Übersetzung wahlweise auch Übersetzung->Theologie->Gruppe, das ist natürlich alles keine Einbandstraße. Das natürlich die Gruppe nicht unbedingt direkt zu einer eigenen Konfession werden muß, ist klar. Wenn du aber den Glauben der Feministischen Übersetzter verstehen willst, wird es dir nichts bringen, die Lutherbibel zur Hand zu nehmen.
Wie gesagt, es zählen nicht die, die sich über dieselbe Bibel definieren ( das ist wäre doch eine Tautologie) sondern die, die sich
in einer anderen Übersetzung von den anderen abgrenzen.

herzliche Grüße zurück

Die größeren Kirchen haben schließlich auch ihre
Übersetzer, deren auftrag es ist, zu beweisen, dass die
Übersetzung der anderen falsch ist. Übersetzung spielt also
anscheinend eine sehr große Rolle…

Das hat auch niemand gesagt, das die Übersetzung keine Rolle
spielt. Ich nannte oben einige Kriterien. Aber zum einen habe
ich auch deutlich gemacht, das die Theologie einer Kirche
keinesfalls Rückschlüsse auf die verwendete Übersetzung der
Gemeinschaft zuläßt.

Und wenn „die Arbeit“ in der Volxbibel zu „dem Job“ wird,
erkennen wir natürlich alle eine Veränderung.

Der Kontext welcher hier um die Übersetzungen der Bibel
aufgestellt wird ist schlicht falsch, wenn mit einer Änderung
durch eine neue Übersetzung, eine Verfälschung der Bibel
impliziert wird. Denn in diesem Sinne gibt es keine
Veränderung an der Bibel.

Und die Leute, die sich die feministische Bibel durchlesen
haben allen Grund dazu, sie bilden eine eigene religiöse
Gemeinschaft, die aus dem selben Buch ganz andere Dinge herausließt, :und nach ihrer - vom neutralen Standpunkt aus- gleichwertigen :Theologie interpretieren.

Das glaube ich dir auch, aber sry, mir sind keine bekannt. Das
ist theoretisch natürlich nachvollziehbar, was du hier
beschreibst. Doch einen Aussagewert hätte es doch nur, wenn
sich dafür namanhafte Beispiele finden lassen. Ich kenne keine
Kirche in der eine „femenistische“ Bibel, eine
„ent-anti-judaisierte“ Bibel oder gar die „Volxbibel“ zum
gemeinsamen theologischen Konsenz zählt.

Gruß Parzival

Hallo

Die Mormonen verstehen sich als
Christen, die Außenwahrnehmung ist dabei unerheblich. Das
anders zu sehen, ist eine Theologische, nicht aber eine
Religionswissenschaftliche Aussage.

Diese Wahrnehmung ist schon wichtig, weil dies auch das Verhältnis zur Bibel, d.h. der Autorität des Wortes deutlich macht. Wenn die Bibel nur das farbloses „Rahmenprogramm“ für die eigentliche Sendung darstellt wird, kann man die Außenwahrnehmung nicht vernachlässigen. Es gibt in der Christenheit soetwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das weiß die Theologie, wie auch die Religionswiussenschaft.
Aber das wird ein anderer und längerer diskurs.

Zur Archäologie: Gerade die Kontroversen sind natürlich der
Punkt in der Archäologie - es kam mir darauf an zu sagen, dass
eben nicht nur die Wundergeschichten Archäologisch nicht
belegt sind, sondern eben auch einige wichtige historische
Eckdaten kontrovers diskutiert werden

Nun, zum einen sehe ich in Bezug auf den historischen Hintergrund nicht soviel Kontroverses, zum anderen sollte man das auch alles im rechten Lichte sehen. Wenn der archäologische Nachweis für König XY erbracht werden konnte, diesem Fund (oder Erwähnung von XY) jedoch kein schlüssiges Datum zugeordnet werden kann, dann steht die Historizität der Person, nicht wegen der fehlenden Eckdaten in Frage. Und eine mögliche Kontroverse um die zeitliche Zuordnung dieser historischen Person, ist keine Kontroverse in unserem Kontext.

das natürlich auch
einiges Nachzuweisen ist will ich nicht bestreiten.
Wahrscheinlch sind wir uns also relativ einig.

Ich denke schon, nur das ich sagen würde; Natürlich ist einiges noch nicht geklärt bzw. nachgewiesen. :wink:

Wieso denn nicht ? Gerade durch die Theologie unterscheiden
sich aber die Gruppen doch durchaus, das es im Zug einer
Ökumene natürlich Bemühungen gibt, über den ursprünglichen
Text Gemeinsamkeiten herzustellen schließt das natürlich nicht
aus.

Ich habe nicht gesagt, das sich Theologie vieler Gruppen nicht unterscheiden würde, sondern das es nicht den Drang nach einer neuen Übersetzung weckt. Und das es über Jahrhunderte nach der Reformation nahezu nur eine Übersetzung gab, die im Umlauf war, führt den Argument mit der Ökumene ad acta. Denn es gab viele theologische Unterschiede im reformierten Lager und dennoch wurde die Bibel nicht mehrfach übersetzt.

Und wieso sollten die ZJ automatisch eine schlechte
Übersetzung haben?

Habe ich nie gesagt und ich persönlich arbeite auch oft mit der NWÜ. Aber die ZJ als Beispiel für die gezielte Veränderung der Bibel aus konfessionellen Gründen, legen diesen Schluß doch nahe.

Der Ausgangspunkt dieser Debatte ist dafür nicht unerheblich. Die Bibel wird in etwa dargestellt als geistiger Diebstahl, als phantasiereiches Machwerk einiger Leute, die entschieden hätten was die Bibel sein darf wenn es ins Bild paßt etc. … Und so wurde die Bibel nach belieben und je nach Laune immer wieder verändert, ja verfälscht und neu erschaffen. (soweit der Unterton im Ursprung)

Inwieweit die Qualität der Übersetzung im Vordergrund steht
kommt aber gerade eben auf die Gemeinde an. Die Ausnahmen, bei
denen eine bestimmte Bibel benutzt wird, bestätigt eben gerade
meine Annahme.

Deine Annahme steht aber dann eben auch nur für die Außnahmen. Und diese Außnahmen stehen nicht für einen repräsentativen Rückschluß auf die Christenheit zur Verfügung. Die Außnahme ist kein Beleg für die Regel.

Die schön zusammengefasste Wirkrichtung „Gruppe -> Theologie
-> Übersetzung“ würde ich allerdings so formulieren
GruppeTheologie -> Übersetzung

Ist in meiner Absicht eigentlich identisch, weil der Pfeil eine Interaktion darstellen sollte. :wink:

wahlweise auch Übersetzung->Theologie->Gruppe,

Das wärst du aber einen Beweis schuldig, bei dem durch eine Übersetzung der Weg zu einer neuen Theologie gefunden wurde.

Wenn du aber den Glauben der Feministischen Übersetzter verstehen :willst, wird es dir nichts bringen, die Lutherbibel zur Hand zu
nehmen.

Eine feministische Übersetzung ist für mich kein Glaubensbekenntnis, sondern eine politische Aussage. Und das zu beweisen ist simpel; Die Urtexte geben nämlich dergleichen absolut nicht her.

sondern die, die sich in einer anderen Übersetzung von den anderen :abgrenzen.

Sicher steht das auch für Abgrenzung. Nur „Wer“ von „Wem“ ?
Die Regel bzw. die Realität ist doch, daß dergleichen Übersetzungen nur einen literarischen Wert, einen Sammlerwert haben. Der religiöse Gebrauchswert ist bei den meisten dieser Experimente gleich null, denn diese Werke haben nur vereinzelte Nutzer.

Gruß Parzival

Es gibt in der :Christenheit soetwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das weiß die Theologie, wie auch die Religionswiussenschaft.

Entschuldige, aber hier bin ich strikt. Es ist eine Theologische Aussage die Mormonen nicht als Christen zu bezeichnen. Der gemeinsame Nenner besteht in der Religionswissenschaft nicht. Hier wüsnche ich ausdrücklich eine Religionswissenschaftliche Quelle die zur Diskussion gestellt wird. Ein Konsens darüber ist mir nicht bekannt, wenn nicht empfehle ich eine Dissertation darüber, die begründet den Konsens in fragestellen kann - aber wie gesagt, dieser konsenz besteht nicht - Ganz am Rande übrigens: ich bin kein LDS, und die Tatsache das LDS Christen sind heißt nicht, dass sie automatisch keine neue Weltreligion sein sollen. Eine Mormonische Stellungnahme, dass sie keine Christen sind, nehme ich auch gerne entgegen.

In der Archäologie mache ich mich bei gelegenheit nochmal schlau, und werde in den nächsten Wochen mal ein Konkretes Thema präsentieren, über das sich reden läßt. Soweit sind wir ja einer Meinung.

Wieso denn nicht ? Gerade durch die Theologie unterscheiden
sich aber die Gruppen doch durchaus, das es im Zug einer
Ökumene natürlich Bemühungen gibt, über den ursprünglichen
Text Gemeinsamkeiten herzustellen schließt das natürlich nicht
aus.

Ich habe nicht gesagt, das sich Theologie vieler Gruppen nicht
unterscheiden würde, sondern das es nicht den Drang nach einer
neuen Übersetzung weckt.

Das Stimmt natürlich, nicht jede Theologie benötigt eine neue Übersetzung. Die Einheitsübersetzung ist aber ein gutes Argument dafür, daß eine Ökumene und eine daher kommende Vorstellung eines einheitlichen Christentums auch eine neue Übersetzung hervorgebracht hat.

Aber die ZJ als Beispiel für die gezielte Veränderung
der Bibel aus konfessionellen Gründen, legen diesen Schluß
doch nahe.

Das ist gemein, aber als „Ungläubiger“ habe ich diesen Schluß umgekehrt gezogen - wieso sollte eine tendenziöse Übersetzung nicht besser sein als eine untendenziöse - eine feministisceh Übersetztung ist aus der Sicht des Feminismus sicher „besser“

_Der Ausgangspunkt dieser Debatte ist dafür nicht

unerheblich. Die Bibel wird in etwa dargestellt als geistiger
Diebstahl, als phantasiereiches Machwerk einiger Leute

Das Machwerk „findiger Juden“ oder Babylonischer Könige ist die Bibel natürlich nicht. Einzelne Kanonisierungsmomente oder auch ganze Bücher folgen aus Historischer Sicht aber sicher einer anderen Intention als der eine Heilsgeschichte zu erzählen ( Und nur der Glaube eines mehrfachen Schriftsinnes denke ich erlaubt hier auch eine solche zu sehen - was ich natürlich auch nicht nehmen möchte, das ist hoffentlich klar, aber gut, das ist glaube, da bin ich unmusikalisch)
Insoweit übrigens ja: Die christliche, Jüdische oder jede neue Tradition erfindet, interpretiert, übersetzt die Bibel neu - und das ist aus Religionswissenschaftlicher Sicht wahrzunehmen um nicht zu sagen: empirischer Fakt. Nichtsdestoweniger ist natürlich der Momenent, in dem die Autorität des Originaltextes immer wieder zu Verjüngungserscheinungen führt ( und eine Volx- oder feministische Übersetzung das beste Beispiel) auch ein Lob an die Literarizität der Bibel.

Die schön zusammengefasste Wirkrichtung „Gruppe -> Theologie
-> Übersetzung“ würde ich allerdings so formulieren
GruppeTheologie -> Übersetzung

Ist in meiner Absicht eigentlich identisch, weil der Pfeil
eine Interaktion darstellen sollte. :wink:

Jut, dachte du meinst impliziert, und da kann man sich ja schon mehrere Richtungen vorstellen, nicht nur die Einbahnstraße

wahlweise auch Übersetzung->Theologie->Gruppe,

Das wärst du aber einen Beweis schuldig, bei dem durch eine
Übersetzung der Weg zu einer neuen Theologie gefunden wurde.

Hm, gut den Beweis bin ich im Konkreten natürlich schuldig, aber gerade im Bereich antijudaismus könnte ich mir eigentlich einiges mit der Lutherbibel vorstellen. Wenn ich mich übrigens richtig erinnere ist das Bergpredigt „ich aber sage euch“ auf eine typische „Floskel“ innerhalb einer Diskussion jüdischer Schriftauslegung zu sehen, also kein so weltumspannender Zeitenwechsel, der durch dieses „Ich aber sage euch“ gerechtfertigt wäre - inwieweit es aber theologisch wichtig gewesen ist, das AT zu integrieren oder sich davon abzugrenzen ein besonders wichtiger Teil christlicehr theologiegeschichte gewesen ist, wirst du wahrscheinlich sogar besser wissen als ich.

Wenn du aber den Glauben der Feministischen Übersetzter verstehen :willst, wird es dir nichts bringen, die Lutherbibel zur Hand zu
nehmen.

Eine feministische Übersetzung ist für mich kein
Glaubensbekenntnis, sondern eine politische Aussage. Und das
zu beweisen ist simpel; Die Urtexte geben nämlich dergleichen
absolut nicht her.

Nicht das ich ein Original lesen könnte, aber das glaube ich dir aufs Wort - ob es aber politisch ist oder eine Frage der Religion denke ich muß ebenfalls nicht von uns, sondern von den Feministen (Feministinnen - sorry ) beantwortet werden

Der religiöse Gebrauchswert ist bei den meisten dieser
Experimente gleich null, denn diese Werke haben nur
vereinzelte Nutzer.

Ich finde wir sollten uns auf größer gleich Null einigen. Einige Leute ( und wenns nur eine Handvoll sind) nutzen es schon so, und - gut mir wärs egal - aber mal ehrlich, würde ein Junger Mensch mit der Volxbibel zum Glauben gefunden haben, würdest du ihn doch deswegen auch nicht verstoßen.

Nichsdestotrotz hastes mit „Sammlerwert“ natürlich auf den Punkt gebracht.

In diesem Sinne gute Nacht
sober_

Mir fehlt das theologische, geschichtliche und weitgehend auch sonstige Wissen, deine Behauptungen angemessen zu würdigen. Wenn du aber meinst, dass durch eine Übersetzung kein anderer Inhalt entsteht, oder gar, dass er nicht einmal entstehen kann, muss dem widersprochen werden. Das gilt zum einen, weil es nicht für jedes Wort jeder Sprache in jeder anderen Sprache ebenfalls genau ein Wort mit selber Bedeutung gibt; es gilt auch, weil Übersetzungen fehlerhaft sein können. Und man beachte das Mittelding zwischen diesen: Der Übersetzer hat die Wahl zwischen mehreren Begriffen, mit denen er übersetzen kann, die aber ebenfalls nicht 100%-ig dasselbe meinen. Seine Wahl für das eine oder das andere Wort ist letztlich nichts als Interpretation.