Wer hat eine Kurzsichtigkeit von mehr als 8 Dioptrien operieren lassen?

Hallo,
ich habe 8-9 Dioptrien (Kurzsichtig) auf beiden Augen, Hornhautverkrümmung, und jetzt kommt Altersweitsichtigkeit hinzu. Lesen ohne zusätzliche Brille (zu den Kontaktlinsen gegen Kurzsichtigkeit dazu) wird immer schwieriger.
Ich denke über eine OP nach, habe aber Hemmungen, gesunde Linsen - auch wenn sie schlecht sind - herausoperieren und durch Kunstlinsen ersetzen zu lassen. Denn eigentlich funktioniert es ja mit den Kontaktlinsen, es ist halt nur lästig, vor allem wenn ich sie dann zeitweise nicht vertrage, dann müsste ich ja eine Gleitsichtbrille haben und noch dazu eine Lesebrille usw…

Ich kenne niemanden, der ein ähnliches Problem korrigieren ließ. Wenn man Erfahrungsberichte liest, gehen diese meistens nur bis ca. 6 Dioptrien. Ich habe Angst, durch die OP am Ende schlechter zu sehen als vorher, oder dass die Augen dann auf lange Sicht gar nicht mehr mitmachen. Auch hört man oft, dass Leute ständig Augentropfen verwenden müssen, weil die Augen seit der OP zu trocken sind. Ich würde mich freuen, wenn jemand aus erster Hand berichten kann.
Danke!

Hi.

Also ich habe ehrlich gesagt keine eigene Erfahrung. Kenne aber Menschen, die eine solche OP haben machen lassen. Allerdings nicht mit diesen Werten und auch nicht mit mehreren Problemen.
Eine OP bei reiner Kurzsichtigkeit ist heute wohl kein Problem.
Ich denke, solange du halbwegs zurecht kommst würde ich mir so einen Eingriff gut überlegen.
Was sagt denn der Augenarzt deines Vertrauens dazu? Der sollte doch der erste Ansprechpartner sein.

Hallo!

Kann es sein, Du verwechselst etwas ?
Die Linsen „herausnehmen“ macht man doch bei der „Grauer Star“- OP, der Linsentrübung- weitgehend altersbedingt.
Dabei könnte man dann auch eine Sehfehlerkorrektor machen, allerdings braucht man fast immer nachher doch eine Lesebrille.
Es gibt zwar Multifokal-Kunstlinsen, aber die können auch nicht zaubern.

Aber das alles kläre mit deinem Augenarzt.

Die klassische Augen–OP wo die obersten Schichten der Hornhaut mit einem Laser verändert werden um einen Sehfehler zu beseitigen ist doch etwas anderes. Da bleibt natürlich die Linse unverändert.
Und die hat m.E. ihre Grenzen in der hohen Kurzsichtigkeit, wie Du richtig sagst, meist bis - 6.00 Dioptrien.

MfG
duck313

Hi,

Sie sind ja nicht wirklich schlecht (im Sinne von getrübt oder so), oder? Ich würde sie nicht ersetzen, sondern einfach nur eine Gleitsichtbrille benutzen. Mit den Jahren wird man ja auch uneitler und kann daher ggf. auf die Kontaktlinsen verzichten :grin: Das ist auch für die Augen besser.

Das sage ich allerdings mit „nur“ 3 Dioptrien Kurzsichtigkeit, mit der ich allerdings ohne Sehhilfe auch nicht viel sehen täte.

Gruß T

Hallo, nein ich verwechsle da nichts. Bei hoher Dioptrienzahl geht das übliche Lasern nicht mehr, da macht man dann tatsächlich diese OP, die die gleiche ist wie bei grauem Star. Und ich suche eben Leute, die das hinter sich haben.

Danke für deine Antwort, aber ich werde eher eitler als früher :slight_smile: Außerdem hab ich ein Hobby, bei dem man immer wieder die Brille absetzen muss/müsste, und ich hasse es bzw. würde es hassen, dann immer ein Blindfisch zu sein, der nicht mal mehr seine Brille findet.

Kennst du nur Leute, die haben lasern lassen, oder solche, die tatsächlich so eine OP hatten? (das ist ein Unterschied).
Wenn ich einen Augenarzt meines Vertrauens hätte, würde ich ihn fragen. Hab ich aber nicht. Und ich würde mich trotzdem für Erfahrungen Anderer interessieren.

Bin Augenoptikermeister und kann vielleicht ein bisschen Erfahrung beisteuern, ohne selbst in dieser Form therapiert worden zu sein (trotz -6dpt und Alterssichtigkeit)

Die OP unterscheidet sich nicht von einer normalen Katarakt-OP. Es gibt keine OP, die weltweit häufiger durchgeführt wird und sie ist Routine, wird meist sogar ambulant durchgeführt und birgt wenig Risiken.
Man hört hin und wieder von Leuten, dass es bis zu einem halben Jahr gedauert hätte, bis sich „normales“ Sehen wieder eingestellt hätte, aber das sind Ausnahmen. Ab und zu bildet sich ein sog. „Nachstar“, die Trübung der Augenlinsenhülle, in die die Kunstlinse eingesetzt wird. Das lässt sich aber lasern.

Bitte unbedingt auf Multifokal-IOL verzichten, die taugen nichts!! Auch die vollmundigen Beteuerungen eines Herstellers, der mittels Beugung die Quadratur der Kreises geschaffen haben will, ist nicht zu trauen!
Bitte reine Fernkorrektur-Linsen einsetzen lassen und zwar rechts wie links!!
Mitunter wird nämlich angeboten, sog. „Monovision“ einzurichten, dabei wird ein Auge für die Ferne und eins zum Lesen hergerichtet, aber auch das taugt m.E. nicht, denn das 3D-Sehen geht damit weitgehend verloren!

Hallo,
vielen lieben Dank - das ist mal eine hilfreiche Antwort! Kannst du noch etwas mehr zu Multifokal sagen, warum das nichts taugt? Denn die Nachteile bekommt man ja selten zu hören. Geht es „nur“ ums 3D-Sehen? Erlebst du das bei den meisten Leuten, die es mit Multifokal versucht haben? Und wie wirkt sich das aus?
Denn natürlich klingt es verlockend, wenn man in die Nähe und Ferne gut sehen würde.
Bei mir geht es so langsam los mit der Altersweitsichtigkeit, und ich muss sagen, es würde mich nicht so stören, wenn ich nur fürs Lesen eine Brille aufsetzen müsste, aber die vielen SItuationen im Alltag, wo man schnell mal genau hinschauen möchte und wegen der Altersweitsichtigkeit nicht kann, die stören mich schon zunehmend (z.B. schnell mal das Kleingedruckte beim Einkaufen im Supermarkt lesen, einen Splitter aus der Hand ziehen, eine Mücke aus dem Auge holen usw.) Denn es bedeutet, dass man auf Schritt und Tritt eine Brille dabei haben muss und sie für solche Kleinigkeiten extra rausholen muss.
Aber wenn natürlich der Schaden größer ist als der Nutzen, ist das eine sehr wichtige und hilfreiche Info und ich wäre wirklich sehr froh, mehr darüber zu hören.

Dass ich von Multifokal-IOL abrate, hat nichts mit dem 3D-Sehen zu tun, sondern mit der Funktionsweise dieser Linsen.
Solche Linsen werden mit winzigen Prismen an der Oberfläche ausgestattet, die -relativ zur Wellenlänge des sichtbaren Lichtes - immer noch riesig sind. Durch diese Prismen soll simultanes Nah- und Fernsehen möglich sein. Erstens ist das simultane Sehen für viele irritierend, zweitens ist das Auflösungsvermögen des Auges durch die Prismen deutlich reduziert und drittens flüstern mir Augenärzte unter der Hand zu, dass sie oft schon diese Linsen wieder herausnehmen und gegen reine Fernlinsen ersetzen mussten, da die Leute permanent lichtempfindlich waren und die Brillanz beim Sehen einfacher Linsen vermisst haben. Außerdem sind die Multifokal-IOL deutlich teurer.

Wenn Du jemand bist, der sowieso keine ganz tolle Sehleistung hat, kann man Folgendes versuchen: Du lässt Dir ganz normale Fernkorrektions-IOL einsetzen und leistet Dir dann mal Multifokal-Kontaktlinsen (gibt es als Tageslinsen für rund 1 Euro/Stck) . Wenn das für Dich eine Lösung darstellen würde, wäre Dein Problem im Supermarkt erschlagen, wenn nicht, hast Du die Gewissheit, die richtige IOL gewählt zu haben.

Vielen lieben Dank für deine sehr hilfreiche und informative Antwort!!
Multifokal-Kontaktlinsen gehen bei mir offenbar leider nicht, meine Lidspannung ist zu hoch (meine harten Kontaktlinsen, die ich seit vielen Jahren trage, rutschen immer im Auge nach oben und da geht Multifokal offenbar nicht). (Und wenn ich eh weiterhin Kontaktlinsen brauche, kann ich mir die OP auch sparen.)
Letzte Frage: Wie sind deine Erfahrungen mit implantierbaren Kontaktlinsen? (bin allerdings schon 49)

Die Lidspannung ist bei den weichen Linsen, die ich meinte, ziemlich egal. Auch funktionieren harte Mehrstärken-Linsen auf einem anderen Prinzip als weiche. Vielleicht solltest Du solche weichen Multifokal-Linsen mal ausprobieren, bevor Du Dich unters Messer legst. Allerdings weiß ich nicht auswendig, ob sie in Deiner Stärke noch angeboten werden.

Was die Erfahrungen mit IOLs angeht, kann ich nur staunen, was die Medizin heute zuwege bringt. Die Feedbacks meiner Kunden (sie kaufen ja trotz OP weiterhin bei mir ein, da Lese- oder Arbeitsbrillen benötigt werden) sind durch die Bank positiv. Nur gibt es einzelne Fälle wie den meiner Schwiegermutter, wo Patienten monatelang mit verzerrter Wahrnehmung zu kämpfen haben. Aber das ist relativ selten der Fall.

Ein Bekannter hat es machen lassen und ist absolut begeistert. Ist mittlerweile ca. 5 Jahre her und er hat immer noch keine Probleme. Er hatte allerdings auch nur Kurzsichtigkeit.