Guten Morgen,
gibt es unter Euch jemanden, der Erfahrungen mit der mir unbekannten Ready-Bank hat? Ein Autohändler macht seine Finanzierungen über diese Bank, deshalb wüsste ich gerne, ob die Bank so vertrauenswürdig ist wie der Autohändler (logischerweise!) behauptet.
Danke für Hinweise und einen schönen Sonntag!
Claudia
Hallo,
gibt es unter Euch jemanden, der Erfahrungen mit der mir
unbekannten Ready-Bank hat? Ein Autohändler macht seine
Finanzierungen über diese Bank, deshalb wüsste ich gerne, ob
die Bank so vertrauenswürdig ist wie der Autohändler
(logischerweise!) behauptet.
bei der readybank handelt es sich um die frühere ABC-Privatkundenbank, die 2006 von der WestLB gekauft wurde. Die readybank ist Mitglied von Payback und bietet seit 2007 mit etlichen kooperierenden Sparkassen standardisierte Konsumentenkredite (ready & go) an. Außerdem kooperiert man mit Kfz- und Einzelhändlern, die die Kredite direkt beim Verkauf anbieten.
2009 hat man beschlossen, die Filialen zu schließen und nur noch die o.g. Absatzkanäle zu nutzen. Die readybank soll im Zuge der EU-Auflagen in absehbarer Zeit verkauft werden.
Insgesamt ist mir nichts unseriöses bekannt, wenn man mal davon absieht, daß ich nichts von Konsumfinanzierung halte und erst recht nicht, wenn diese Finanzierung direkt an der Ladentheke angeboten wird, aber das ist dann eher eine moralische Geschichte, die Dich nicht interessieren muß.
Aus Sicht eines Bankmenschen ist es zudem noch interessant, daß die Sparkassen sehr gerne das readybank-Produkt verkaufen anstatt die eigenen Kredite anzubieten. Es spricht einiges dafür, daß die readybank im Rahmen ihrer Expansionsstrategie schlicht zu billig anbietet, aber auch das sollte Dich als potentielle Kundin nicht belasten.
Ganz grundsätzlich sei erwähnt, daß eine kreditgebende Bank normalerweise gar nicht unseriös sein kann: es gibt feste Verträge und nach Auszahlung hat der Kunde keine Leistungen mehr zu empfangen. Probleme sind also bei ordnungsgemäßer Kreditbedienung generell nicht zu erwarten.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Auskunft, das scheint ja wirklich Dein Spezialgebiet zu sein 
Eines hat mich aber doch stutzig gemacht: Du schreibst, die Bank soll in absehbarer Zeit verkauft werden - kann sich das auf bestehende Verträge auswirken? Und weshalb verkauft eine Bank die Produkte einer anderen?
Danke nochmals,
Gruß,
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Auskunft, das scheint
ja wirklich Dein Spezialgebiet zu sein
na ja, bin ja seit ein paar Jahren in der Branche; da bekommt man einiges mit.
Eines hat mich aber doch stutzig gemacht: Du schreibst, die
Bank soll in absehbarer Zeit verkauft werden - kann sich das
auf bestehende Verträge auswirken?
Nein, der Vertrag besteht ja mit der readybank, d.h. die beiben bestehen, auch wenn der Eigentümer wechselt.
Und weshalb verkauft eine
Bank die Produkte einer anderen?
Die WestLB gehört ja (noch) u.a. auch den Nordrhein-Westfälischen Sparkassen und erbringt Dienstleistungen für die Sparkassen, entwickelt Produkte für diese usw. Die Kooperation der readybank und den Sparkassen entspringt nicht zuletzt diesem Dienstleistungsgedanken, auch wenn es den Sparkassen zunächst nicht so recht war, daß die WestLB auch im Privatkundenbereich tätig wurde (durch Kauf der Weberbank und der readybank). Um Vorbehalte abzubauen, beschränkt man sich auf einen kleinen Bereich des Segments und bemüht sich aktiv um eine Kooperation.
Die Sparkassen bekommen für die Vermittlung von Kunden bzw. Geschäft vermutlich eine Provision, d.h. man generiert ohne Risiko Erträge. Ohne es im Detail zu wissen, unterstelle ich auch, daß die Sparkassen nicht alle Kunden an die readybank vermitteln, sondern sich dabei auch am Risiko orientieren. Aber wie gesagt: das ist reine Spekulation.
Gruß
Christian