Liebe/-r Experte/-in,
meine 19jährige Tochter hat nach der 12.Klasse mit einem gelenkten Praktikum zur Vollendung der Fachhochschulreife begonnen, welches sie in Kombination an einer Kunstschule und in der Bühnengestaltung am Theater absolviert.
Nun möchte sie den Schwerpunkt auf die Themen visuelle Kommunikation, Grafik und Design legen.
Beworben hat sie sich bereits in Eindhoven und Köln und eine Einladung zur Präsentation bekommen. Mitzubringen sind 1o eigene vorherige Werke in Form von Zeichnungen, Collagen, Fotografien usw., sowie eine Hausaufgabe mit Thema „das Oben und das Unten“ mit 5 Arbeiten.
Zusätzlich gibt es einen schriftlichen Teil.
Kennt Jemand noch andere FHs, ausser Bielefeld, Düsseldorf und Aachen, in NRW und Nähe, wo man diese Studienbereiche, möglichst in der Kombination oder auch visuelle Kommunikation separat, anbietet?
Was muss man sich unter dem schriftlichen Teil vorstellen?
Für Tips betreffend der Präsentation und Auswahl, bzw Erstellen der Hausaufgabe, wäre ich sehr dankbar.
Termin der Präsentation ist der 1.März. Daher bitte schnell antworten, wenn möglich.
Hallo. Ich weiß, dass es an der Uni Magdeburg den Studiengang „Medienbildung: Visuelle Kultur und Kommunikation“ gibt. Was genau dahinter steckt kann ich nicht sagen. Soweit ich weiß ist Uni mehr theorie- und FH eher praxisorientiert. „Kultur“ sticht hier jedenfalls ins Auge.
Grafik- und Interfacedesign wird oft als visuelle Kommunikation bezeichnet. Keine Ahnung wie und ob man das trennen kann. Bin zwar Dipl.-Designer (Hochschule Magdeburg Stendal) und mit dem Schwerpunkt Industriedesign ins Studium gestartet, hab dann aber im Studium gemerkt, dass andere Sachen mir mehr liegen. Heute mache ich trotzdem 3D-Grafik und Animationen, was andere als visuelle Medien oder visuelle Kommunikation bezeichnen.
Um sich für den richtigen Studiengang zu entscheiden wäre es wohl hilfreich mit verschiedenen Absolventen zu sprechen, was sie so gelernt haben und wie ihre berufliche Laufbahn nun aussehen könnte. Oder mit den Profs.
So ein schriftlicher Teil sagt mir nichts. Da hat jede Uni oder FH ihre eigenen Vorstellungen.
Ich habe damals nur eine Mappe abgeben müssen. Dazu gabs ne ganze Menge Vorgaben an die ich mich gehalten habe. Raum für eigene Interpretationen gabs aber und das sollte deine Tochter auch nutzen. IHRE Vorstellungen mit dem Thema möglichst professionell (sauber, ordentlich, groß genug) zeigen. Das können Fotos, Zeichnungen, Collagen… und vieles mehr sein, wenn es freigestellt ist. Vielleicht schon mit einem leichten Blick dafür, wo solche Fragestellungen Anwendung finden.
Tipps kann man da nur schwer geben, da man ja nichts „falsches“ sagen/empfehlen möchte.
Ich bin Freiberufler als Grafiker mit Goldschmiedeabschluss in der Schweiz und seit ca. 24 Jahren in der Schweiz als Designer tätig. Wie der genaue Ausbildungsweg in Deutschland aussehen könnte, weiss ich leider nicht. Ich würde mich an einen Verband oder an die diversen Fachhochschulen wenden oder andere Agenturen direkt anfragen. In Deutschland gibt es ja viele. Vielleicht kann die Zeitschrift PAGE (googeln) auch weiterhelfen - da werden immer wieder Bildungswege, Designerfachschulen und Jungdesigner vorgestellt. Man muss sich halt einfach dranwagen und die Leute zum teil direkt anschreiben oder anrufen. Als Quereinsteiger habe ich mir alles selber autodidaktisch beigebracht - ist mühsamer aber ebenso möglich. Kunden fragen heute nicht nach einem Zertifikat - sie wollen Arbeiten die funktionieren sehen. In den Hochschulen lernt man viel Theorie und arbeitet etwas ‚abgehobener‘ - was in der Praxis eher nicht brauchbar ist. Aber nichts gegen die Hochschulen - wenn man Zeit und Geld hat, diese zu besuchen ist das natürlich delux.
Schriftliche Arbeit: Es könnte um eine Formulierung eines Kommunikationskonzeptes gehen - um Lösungswege, wie man eine Aufgabe anpackt und dies formuliert. Die Experten wollen den Ausdruck in Schriftform sehen. Vielleicht zeigen sie ein Bild, das in eine Geschichte verwandelt werden soll etc.Jemand der griffig formuliert, drückt seine Vorstellungskraft in Gedanken aus. Das paart sich ja meist bei Designe-Konzepten.
Die Arbeit mit oben und unten: Da kommen mir verschiedene Bilder in den Sinn. zB. ein Banker, der einem Bettler herabgebeugt eine Münze oder einen Schein in die Büchse legt - oder ein Berg, der sich im Wasser spiegelt / ein Eisberg mit Unterwassersituation / ein Kind, das sich gefährlich an einen Abgrund nähert oder auf einem Wolkenkratzer steht von oben betrachtet etc…
Das so meine Gedanke – ich wünsche viel Erfolg bei den Umsetzungen und bei der Bewerbung!
leider kann ich dir dazu nicht viel sagen.
Ich bin augebildete MedienGestalterin in der Fachrichtiung Design und arbeite als Selbstständige Freiberuflerin. Bin in RLP, in Trier.
Hier könnte deine Tochter auch Kommunikations-Design oder Intermediales-Design studieren www.fh-trier.de, ist aber so wie ich das bei dir lese zu weit weg.
Zur Mappe,
hier kann man auf der Kunstakademie einen Mappenkurs belegen extra für die Aufnahme bei der FH.
Evtl. gibt es so was auch bei euch in der Nähe, ich denke das würde helfen und dort bekäme sie auch eher Antworten auf ihre Fragen bezüglich des schriftlichen Teils.
Sorry das ich dir nicht viel weiterhelfen konnte,
Liebe Grüße und deiner Tochter wünsche ich viel Erfolg!
Ich habe an der FH Augsburg Visuelle Kommunikation studiert (schon eine Weile her, Diplom 1996) und kann die Ausbildung dort empfehlen (auch wenn´s natürlich nicht ganz Nähe NRW ist:wink:). Sie ist eher bodenständig mit Gewicht auf Schrift und Typografie – so war es auf jeden Fall zu meiner Zeit – ich kenne auch jüngere Leute, die dort waren/ sind und die Ausbildung empfehlen… vielleicht eine gute Grundlage in so einer hyperdigitalen Zeit … Das Studium (auch bzgl. Ausstattung) in Nürnberg ist soweit ich gehört habe auch eine gute Möglichkeit, v.A. Richtung Fotografie…
Bzgl. Hausaufgabe/Präsentation eigener Arbeiten würde ich viel Gewicht auf Idee u. Konzept legen ggf. auch mit Serien arbeiten, die die eigene Denke zeigen… die Visualisierung klappt dann meistens eh gut und soll ja letzten Endes auch dort entwickelt werden – nur wenns eben nix zu visualisieren gibt, … hm (und unter diesem Aspekt sind auch meine Bewerbungsarbeiten beurteilt worden)… Soweit also mein Rat…
Leider kann ich da nicht wirklich helfen. Die FHs, die Kommunikationsdesign anbieten, findet man im Netz. Unter dem schriftlichen Teil kann ich mir nicht viel vorstellen, ist aber denke ich nicht sehr relevant, es wird wohl hauptsächlich Allgemeinwissen abgefragt werden.
Lediglich zum Thema „Präsentation“ bzw. Mappe kann ich was sagen. Die Mappe sollte „zielgruppengerecht“ sein. Man hat es hier mit Designern zu tun, teilweise ein bisschen abgehoben, die nur eins hassen: Kitsch. Also kein glitzernd gebastelter Christbaumschmuck oder mit Glitter verzierte Portraits vom Lieblingsstar. Wichtig ist Kreativität. Nicht so sehr ausgearbeitete fertige Sachen, sondern auch Scribbles. Kreative Umsetzung eines Themas, z.B. eine Collage, ein Foto und eine Zeichnung zu einem Schlagwort wie: Alter, Jugend oder auch einem gesellschaftlichen Thema. Oder durchgängige Umsetzung verschiedener Bilder, ein eigener Stil, wenn vorhanden (z. B. verschiedene Bilder immer als Foto und teilweise durch Malerei ergänzt oder Ähnliches).
Das gleiche gilt auch für die so genannte Hausaufgabe. Man will natürlich, dass sich Deine Tochter intensiv damit beschäftigt, aber nicht die perfekte Umsetzung ist gefragt sondern eher der kreative Ansatz, s.o.