Wer ist der Maler ?

Wer kann mir etwas zu dieser Signatur sagen ?

Nein, aber ich könnte Dir was zum Einsatz von Blitz, der Belichtung von Fotos und Schärfeebenen sagen, wenn das helfen würde?

Wieder so eine unleserliche Signatur, woran eine bessere Belichtung kaum etwas ändern wird.

Technisch scheint der Maler so seine Probleme gehabt zu haben angesichts der unsauberen verdickten Farbaufträge oberhalb der Signatur.

Alles in allem purer Kitsch, dessen Urheber im Internet vermutlich nicht verewigt ist, außer per Signatur durch deinen Post.

Pastoser Farbauftrag kann durchaus beabsichtigt sein, es gab einen niederländischen Maler, der durch die Farbwahl, den dicken Farbauftrag und die markante Pinselführung seine Bilder plastisch machte. Und hoch gehandelt wird.

In diesem Fall würde ich jedoch auch eher auf Kitschmalerei tippen, denn auf dem Ausschnitt sieht der Farbauftrag doch deutlich mehr nach handwerklichen Fehlern als nach einer künstlerischen Intention aus.

Mit einem besseren Foto wäre es einfacher. Ich habe mal ein wenig am Handy gekaspert und das hier rausbekommen:

Ich lese da Michel-?. Witz… oder Ditz…

Servus,

hasch Du dich denn einmal mit dem Werk von Gustave Courbet beschäftigt? Ich halte ihn für den wohl am meisten unterschätzten Wegbereiter der Moderne.

Schöne Grüße

MM

Du meinst mit dem niederländischen Maler sicher Van Gogh.

Dass pastoser Auftrag einen künstlerischen Wert haben kann, weiß ich als Teilzeit-Kunstmaler selbst. Auffällig ist der Unterschied zu der ganz ebenen Fläche rechts von der verkleckerten Stelle. Möglicherweise stammt die Kleckerei aber von einer fremden ungeübten Hand.

Siehe meine Antwort an Littlescare.

Du willst die oben verlinkte Kleckerei doch nicht mit Courbet vergleichen ? :smile:

Wieso hältst du ihn für unterschätzt? Er wird in einschlägigen Darstellungen doch ausreichend gewürdigt, oder nicht?

Oder es ist eine total daneben gegangene Firnis-Schicht.

Durchaus.

Nicht nur der von Dir monierte pastose Auftrag (und beiläufig auch die Wahl der Farbe für die Signatur) legt das nahe.

Wenn Du Dich mal von „einschlägigen Darstellungen“ abwendest - wahrlich, Worte werden in und über Malerei fürwahr schon viel zu viele gemacht und verloren - und mal nach Ornans fährst, weißt Du bald, warum.

Ich glaube, wenn Du nicht reflexhaft „Kitsch, Kitsch!“ blöktest, weil das Bild aus einer Epoche stammt, die Dir nicht in Deinen Teilzeit-Amateurkram passt, sondern Dich mal mit dem Bild beschäftigtest, das sich sehr deutlich vom üblichen „Hirsch am Bergsee“ unterscheidet, könntest Du einiges auch für Deine eigene Malerei lernen.

Und wenn es nur wäre, dass Du eine im Fortschritt des Werks zur Klärung der Komposition angebrachte Übermalung als solche erkenntest und nicht gar so reflexhaft „Kleckerei!“ schriest.

Solche Maßnahmen hat man bei „Malen nach Zahlen“ und Bob Ross - Workshops natürlich nicht nötig. Da weiß man von vornherein, wie und wo man die Glanzlichter setzen muss, damit die Effekte stimmen.

Jo, und es bleiben dann halt: Effekte.

Chacun à son goût

Moint

MM

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Und ich lese „…meister“ in der zweiten Namenshälfte. Vielleicht kann @Aprilfisch anhand des Kirchturms und überhaupt der Architektur die Gegend einkreisen.

Servus,

müsste der Ort für jemanden, der sich wirklich auskennt, bestimmbar sein. Als romantischer Wanderer mit einem Hang zur Oberflächlichkeit muss ich da aber im Unbestimmten, Vagen bleiben. Die Hauben auf dem Kirchturm und auf dem Erker des stattlichen Hauses links vorne sehen - finde ich - mitteldeutsch bis sächsisch aus, das sehr einfach aufgeführte Fachwerk an dem schmalen, hohen Giebel würde ebenfalls gut nach Thüringen oder Sachsen passen. Mit den beiden Stückfässern gleich neben der Signatur ist es gut möglich, dass sich der Ort im Gebiet Saale-Unstrut finden lässt.

Schöne Grüße

MM

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Hallo MM.

wenn wir uns als Beispiele bei Courbet den Dorfausgang im Winter oder das Begräbnis in Ornans anschauen. liegt das Können Courbets auf der Hand.

Die Komposition des Motivs in der Fläche, die Lichtführung, sowie die Auswahl seiner Palette sind eines Meistern des Realismus würdig.

Ganz im Gegensatz zu dem im Forum gezeigten Bild. Das Fehlen einer Zentralperspektive ist im Realismus üblich. Aber wie hier die Gebäude torkeln, wie das Licht um die Ecke biegt, das ist abenteuerlich. Worin spiegelt sich die Frau in der Bildmitte? Fließt Wasser durch den Ort oder hat der Bürgermeister gar eine Eisbahn anlegen lassen? Die klobige Treppe drängt in den Vordergrund. Die hat mit Courbets Feinmalerei nichts zu tun.

Schließlich sind das petrolfarbene Dach der Kirche und die gockelgelbe Bespannung des Wagens bei Courbet so nie zu finden.

Was die Bedeutung Courbets in der Kunstgeschichte angeht, stimme ich mit Dir überein.

Freundliche Grüße, Hans-Jürgen Schneider