Wer kann die Schrift entziffern?

Hallo, Ein Buch über Forstwirtschaft und Plantagenpflanzung aus dem Jahr 1807 hat auf dem Einband zwei Besitzvermerke. Ich kann sie teilweise aber nicht komplett entziffern und füge zwei Abbildungen bei.
Johann Müller … auf der G…

zu Roimka
(Roimka ist vermutlich in der heutigen Slowakischen Republik)
Sowie
August Müller Hirtejung (??) auf der Herschaft Losdorf im Jahre 1815
( vermutlich Schloss Loosdorf in Niederösterreich)
Johann Müller ist vermutlich der erste Eigentümer des Buches, weil im Vorsatzblatt noch steht: „ad usum Johann Müller“, August Müller vermutlich eher der Nachbesitzer des Buches.
Was nicht zusammen passt ist, dass August als „Hirtejung“ ein solches Fachbuch besessen haben soll.
Kann jemand die fehlenden Wörter entziffern ?
Danke für eure Bemühungen.
Udo Becker


[Verschoben: Freizeit & HobbyDeutsche Sprache - Mod Kreszentia]

Hallo,

das Wort, dass Du als „Hirtejung“ interpretierst, beginnt mit einem anderen Buchstaben als die Herrschaft weiter unten. Dürfte eher ein W als ein H sein. Wiesejung, Weizejung ?? Lässt sich dem Papier entnehmen, ob dort ev. ein Buchstabe fehlt?

Gruß,
Paran

Hi,

Auf der rechten Seite steht

Johann Müller
Fasanjäger auf
der Herschaft zu
Roimka

Das in kursiv ist in altdeutscher Schrift (deutsche Kurrent) geschrieben.

Gruß
Metapher

1 Like

Servus,

die Bezeichnung der Funktion oder Tätigkeit auf der linken Seite fängt eindeutig mit W an, und der Zahl der Buchstaben nach heißt sie Werejung oder Wirejung. Das Wehr (zur Regulierung von Wasserläufen und/oder Kanälen) ist gegendweise noch sehr lange Zeit, Anfang des 19. Jahrhunderts sicherlich noch, weiblichen Geschlechts - vgl. „die Wiehre“ allerdings in einem ganz anderen Eck Deutschlands, nämlich dem äußersten Südwesten, wo oberhalb Freiburgs in der Wiehre der Dreisam die einzelnen Wasserläufe entnommen wurden, die als hochmittelalterliches Kanalisationssystem als „Bächle“ teilweise bis heute durch die Innenstadt laufen.

Damit wäre der „Werejung“ ein Junge(r Mann), der spurtstark und aufmerksam genug ist, um das ganze System der vielen Wehre im Blick und im Griff zu haben, das für die vielfältigen Zwecke der dito Wasserläufe auf der Herrschaft eingerichtet war.

Schöne Grüße

MM

Ja, ist eindeutig. Das „H“ ist dagegen durch der Strich in der Mitte.markiert.

Aber der Buchstabe vor dem End.„e“ ist kein „r“, wie man an „Der“ und „Herschaft“ sieht. Mir scheint an das mutmaßliche „i“ des zweiten Buchstabens noch ein „e“ nachträglich eingequetscht zu stehen:

fb5a96a24e6c

Und wenn der Buchstabe vor dem End-„e“ ein „z“ wäre, hätten wir „Wiezejung“, was immer das sein mag.

Gruß
Metapher

Jäger im Zusammenhang mit Forstwirtschaft macht schon mal Sinn. Wehrejung auf einem großen Landgut auch. Jung heißt ja wohl nicht, dass der Beruf nur von Kindern ausgeübt wird.
Erst mal danke für die Beiträge, vielleicht fällt jemand noch etwas ein was historisch passt.
Udo Becker