Wer kann fachlich/amtlich Depression durch Psychoterror eines staatl. Arbeitgebers bescheinigen?

Frohe Ostern! Ich bitte Euch inständig um Eure Hilfe!

Es geht um einen demokratisch gewählten Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, der einen seiner Angestellten in vielen Schriftstücken nachweislich mit extrem inkompetenten und unwahren, diffamierenden Vorwürfen inkl. schriftlichem Auftrag zur Bespitzelung und Denunziation durch Arbeitskollegen (= Psychoterror!) in eine monatelange schwere Depression getrieben hat.
Die amtliche Beschwerdeinstanz über diesem Arbeitgeber lässt dessen „Fehlverhalten“ ungeahndet mit der Begründung, der Arbeitgeber sei demokratisch gewählt und könne ja auch wieder abgewählt werden…
Für den Arbeitnehmer ist es sehr wichtig, dass möglichst amtlich, zumindest fachgutachterlich die offenkundige Ursache der Depression (Arbeitgeber-Psychoterror) schriftlich ihm bestätigt wird.
Darf das ein Psychiater? Ein freier Rechtsanwalt? Kann man dieses Gutachten durch eine aufsichtsrechtliche Anzeige bei oder gar gegen die erste staatl. Beschwerdeinstanz beantragen oer erzwingen?
Habt Ihr weitere Tipps dazu? Vielen herzlichen Dank! karl

Interessanter Gedanke. Depressionen haben ja meisten äußere Ursachen zumindest die reaktive depression… Wenn das ginge gäbe es bestimmt eine endlose Klagewelle.
Was willst du mit so einem Gutachten den genau erreichen ?

Für die Depression und sonstigen Probleme gehst du zum Psychiater, für Mobbing zum Gericht

Jaja.

Mir scheint da der Ansatz nach der Schilderung nicht ganz folgerichtig zu sein. Wenn Dein Arbeitgeber Dir mehrfach schriftlich unwahre diffamierende Vorwürfe gemacht hat, hättest Du Dich mit Personalrat oder gar Rechtsanwalt dagegen wehren können. Das Gleiche gilt für schriftlich vorhandene „Aufträge“ zur Bespitzelung oder Denunziation.
Was hast Du denn nach Kenntnis dieser Schriftstücke selber gemacht? Die werden ja nicht gesammelt in einem Paket sondern peu a peu bei Dir angekommen sein. Es können auch - aus meiner Sicht - vergleichsweise harmlose Schriftstücke sein. In die Du mehr reindeutest, als in Ihnen enthalten ist. Vielleicht hast Du das emotional überbewertet. Und entsprechend reagiert.Da dürfte es für einen Psychologen schwierig sein, die einzige Ursache für eine Depression beim Arbeitgeber fest zu machen. Für einen Juristen auch.
Im Übrigen kapiere ich nicht auf Anhieb, was „demokratisch gewählt“ und „öffentlicher Dienst“ mit potenzieller Krankheitsverursachung durch den Arbeitgeber zu tun haben. Arbeitsrecht gilt selbstverständlich auch im öffentlichen Dienst.
Komm mal lieber zur Ruhe anstatt den Film weiter auszubauen.
LG

Hi,

"Depressionen haben ja meisten äußere Ursachen "

Nö. Frag mal den Hausarzt, der wird mir recht geben. Und guck dich um: unter dem gleichen verhalten leiden die einen, während andere prima zurecht kommen.

Die Franzi

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Ja wenn du meinst… Dann erklär mir mal wie man den in der heutigen Zeit ein Verhalten ohne Lebensweltlichen und biographischen Hintergrund in einer individualiserten Gesellschaft vergleichen kann.

Ich möcht damit nur sagen das es auch andere Ansätze gibt depressionen zu erklären.

Dazu würd ich dir am besten das Buch des Soziologen Ulrich Becks empfehlen Risikogesellschaft auf dem Weg in eine andere Moderne

Das Buch wurde zwar in den 80 Jahren geschrieben , beschreibt aber aus meiner Sicht nach wie vor am besten die Probleme einer Individualiserten Gesellschaft. Darunter auch der Umgang und Entstehung von Depressionen und anderen Psychischen Erkrankungen.

Ärtze nehmen in diesem System eine typische rolle ein und versuchen auch gesellschaftliche disposition( vorallem die individualisierte Angst vor Arbeitslosigkeit und der heutige Leistungsdruck in einer Leistungsgesellschaft ) mit psychotherapeutischen Ansätzen zu Erklären und zu behandeln.

Als Kostprobe hier ein kleiner Auszug:

So geraten gewerkschaftliche und politische Bearbeitungsformen in Konkurrenz zu individualisierenden rechtlichen, medizinischen und psychotherapeutischen Betreuung und Kompensationen… Ulrich Beck S.155

oder

…in der Konsequenz schlagen gesellschafliche Probleme unmittelbar um in psychische Disposition: in persönliches Ungenügen, Schuldgefühle, Ängste , Konflikte und Neurosen. Es ensteht -paradox genug eine neue Unmittelbarkeit von Individumm und Gesellschaft von Krise und Krankheit in dem Sinne, das gesellschaftliche Krisen als Individuell erscheinen und nicht mehr oder nur noch sehr vermittelt in ihrer Gesellschaftlichkeit wahrgenommen werden. Hier liegt auch der Grund für die gegenwärtige Psychowelle… Ulrich Beck S 159

und so geb ich dir schon recht das Hausärzte das anderst sehen bloß sind diese genau ein Teil dieser Psychowelle sind und somit eine Funktion haben wie Sie Ulrich Beck beschreibt.

Viele Grüße

Hi,

Ich hab eher Bezug genommen auf „mein Chef hat mir dies und jenes getan“. Der Chef schafft das nicht alleine - man hat Verhaltensweisen erlernt- oder eben nicht- die einen damit umgehen lassen, oder eben nicht. Ich werde meinen Chef, wenn er mir denn auf den Senkel geht, nicht ändern können. Und selbst wenn, kommt sofort ein anderes Ärgernis. Aber an mir und meinen Mechanismen bzw. Schemata kañ ich was ändern. Der Chef ist max an zweiter Stelle, eher dritte oder vierte.
Erfahrungen aus 7 Wochen psychosomatisch Klinik wegen Depressionen.

Die Franzi

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oh das tut mir leid für dich. Dann sprichst du wohl aus Erfahrung. Ich hoffe es hat dir geholfen und du nun besser mit dir deinem Chef klar kommst.

Alles Gute

Wenn man sich die weiteren Beiträge des Fragestellers so ansieht merkt man sehr schnell was los ist…

Hi,

Danke, es war ein wundrbarerund hilfreicher Aufenthalt. Für mich selbst darf ich es ja so formulieren: ich brauche keine anderen Menschen, um depressiv zu sein. Sicherlich stammt das teils aus den geben, teils aus dem aufwachsen. Aber nichts davon kann ich ändern, auch nicht meine Mitmenschen. Aber ich kann meine Sicht der Dinge ändern. Und dann ändert sich auch mein Verhalten.

Die franzi

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Dass eine Depression durch ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Person ausgelöst wird, wird dir kein Psychiater betätigen - dazu ist die Entstehung von Depressionen zu komplex.

Wenn du schriftliche Beweise hast für das Mobbing, trage sie zusammen und gehe damit zum Anwalt. Wehre dich gegen gerichtlich das Mobbing.

In einer begleitenden Psychotherapie solltest du 3 Dinge anstreben:
erstens: Depression behandeln, evtl mit Medikamenten
zweitens: deine eigene Verantwortung erkennen: Nur DU kannst dafür sorgen, dass du unter akzeptablen Bedingungen arbeitest
drittens: erkennen, was du wert bist - du verdienst es, unter akzeptablen Bedingungen zu arbeiten, und darfst dich dafür einsetzen.