Wer kann mir das Sprichwort "Normal hält das, aber nach fest kommt ab!" erklären?

Hallo hallo,

ich habe heute das oben genannte Sprichwort gelesen. Es macht mich richtig fuchsig, weil ich es nicht verstehe. Mir ergibt sich der Sinn einfach nicht und der ganze Satzbau ist doch komplett verwirrend! Es handelt sich dabei um ein Handwerkersprichwort. Bitte erlöst mich jemand und erklärt mir die Bedeutung.
Danke im voraus:)

Moin,

Ganz einfach. Du drehst eine Schraube (Mutter etc.) fest. Du drehst weiter (gemäß dem Motto: viel hilft viel) und dabei überdrehst du sie. Das Gewinde ist zerstört und die Schraube kann nichts mehr halten. Das befestigte Teil fällt ab.
Kurzform : nach fest kommt lose.
Ulrich

Das Sprichwort lautet auch anders, es ist kürzer.

Nach fest kommt ab“.

Und was damit gemeint ist, wurde schon erklärt. Es geht um Schraubverbindungen allgemein und überstarke Kraftanwendung dort.

Es wird fest, wenn man kräftig zuschraubt. Aber schraubt man mit noch mehr Kraft weiter, dann wird es nicht fester, im Gegenteil, es wird überdreht, der Schraubenkopf reißt ab und die Verbindung ist wieder lose.

das Sprichwort ist auf alle möglichen Dinge beziehbar, bei denen rohe Kräfte aufgewendet werden um etwas zu lösen oder zu bewegen.
Zu viel Kraft kann mehr schaden als nützen, weil es dann zu Beschädigungen kommen kann.

Und das besagt das Sprichwort.

MfG
duck313

Moin,

Da fällt mir noch eines ein aus der Welt der sägenden Zünfte: absägen ist besser als dransägen. :wink:

Ulrich

Hallo,

dazu ganz passend: „Dreimal abgesägt und immer noch zu kurz…“
Find ich immer noch witzig :–)

Gruß
Martin

Vielen Dank, jetzt macht alles Sinn! :slight_smile:

…und nach ab kommt Arbeit

So kenne ich das :wink:

Bei Verletzungen mit einer Säge:
„Sich sägen bringt Regen!“

Entschuldige die Korinthenkackerei, aber wir sind im Brett Sprachen deshalb: Ordnung muss sein. :wink: Im englischen heißt es „it makes sense“, im Deutschen aber „es hat Sinn“.

Auch wenn es wohl mittlerweile umgangssprachlich doch akzeptiert wird:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn
etwas macht keinen/wenig Sinn (umgangssprachlich; hat keinen/wenig Sinn; nach englisch it doesn’t make [any] sense)

Gruß
Christa

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…und Sinn muss gemacht werden.

:wave:
KHK

Hallo Christa,

och, in diesem Fall würde ich sagen: „Jetzt ergibt alles Sinn“.

Sinnreiche Grüße,

Jule

 + einen

Damit könnte ich mich noch abfinden. :smiley:

Bereits vor 200 Jahren wurde „Sinn gemacht“ benutzt.
http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/2009/01/12/seit-wann-machen-wir-im-deutschen-sinn/
Ab wann ist eine Redewendung denn nun erlaubt im Deutschen und gilt als eingebürgert?
Grüße
Siboniwe