Antwort:
Ich bin ein Gegner von Hauskauf nur auf Pump.
Habe ca. 200 Zwangsversteigerungstermine hinter mir, als Terminsvertreter für meinen Arbeitgeber (Bank).
Ich habe häufig Elend miterlebt, Tränen und Unglück.
Eine Finanzierung darf nicht auf auf Sand gebaut werden.
Eigenmittel von 20-30% des Kaufpreises incl. Nebenkosten sind ein Muss!!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Euere Hausbank eine
Fremdfinanzierung von 109% genehmigt.
Ferner stellt sich die Frage, wie sicher der Job des Hauptverdieners ist? Vergesst nicht die Risikoversicherung für den Hauptverdiener. Wenn er nicht mehr ist, soll die Frau dann ausziehen, das Haus verkaufen? Todesfallschutz in Kredithöhe ist wichtig.
Was macht Ihr z.B. nach 10 Jahren (Zinsfestschreibungsablauf, neue VErhandlungen mit dem Kreditgeber), wenn die Zinsen bei 12% stehen. Verkaufen?
Die Hausbewirtschaftungskosten liegen bei mir bei ca. 4,50 Euro/Qm.
Das ist oft beim Eigenheim noch die zusätzliche „Miete“.
Mit 120 QM z.B. müsst ihr mit ca. 400 bis 550 Euro rechnen (Kaminkehrer, Abwasserkanal, Wasser, Strom, Telekom, Brandversicherung mit Elementarversicherung und Leitungswasser, Heizung, evtl. auch daneben noch
Holz, Grundsteuer usw.).
Wenn etwas zu richten ist (Malen innen, Aussenbereich,
Zaun, Garten herrichten usw. usw.), das geht gut ins Geld.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin natürlich für einen Hauskauf, aber nur nach klassischen Regeln.
Wenn ihr es trotzdem auf Euere Weise riskieren wollt, dann bitte beachten:
- Zinsfestschreibung mind. 20 Jahre, dann habt ihr hinsichtlich der Zinsen Ruhe.
- Tilgung mind. bei 2% bei den derzeit niedrigen Zinsen. Warum? Weil bei 1 oder 1,5% der Tilgungsanteil sehr gering ist und ihr damit in 30 Jahren noch nicht schuldenfrei seid.
- Vergesst nicht die Kaufnebenkosten.
Ohne Makler kommen die auf ca. 3-5%, mit Makler bei 8 bis 10%!! Vergesst die Grunderwerbsteuer 3,5% aus dem Kaufpreis nicht (Finanzamt)! Das sind bei TEUR 170 Kaufpreis ca. 6 TEUR Grundsteuer.
Nebenkosten sind z.B. Kaufvertragskosten (ist immer Käufersache), Grundbucheintragung für Auflassungsvormerkung (Eintrag und Löschung), Eintragung Eigentumsübergang im Grundbuch, Grundschuldbestellung beim Notar, Grundschuldeintragung beim Grundbuchamt usw.
- Der Kaufpreis lässt darauf schließen, dass das Haus nicht neu ist. Bei Gebrauchtobjekten bitte unbedingt mit einem Fachmann das Haus begehen und die wichtigsten Dinge abklären (Feuchtigkeit Mauern und Keller? Sanierungsnotwendigkeiten und ungefähre Schätzung deren Kosten. Welche Kosten muß man für die Herstellung der Bewohnbarkeit aufwenden? Ist die Bausubstanz noch gut? Ist das Dach gedämmt?
Ist die Heizungsanlage noch intakt? Wie alt ist sie?
Ist der Brenner fällig? Heizungsanlagen sind nach 15-10 Jahren meist zu ersetzen. Kosten ca. 6 - 10 TEUR.
Sind die Wasserrohre verrostet? Woraus sind sie (verzinkt, Edelstahl oder Kupfer?). Verzinkt ist gerne rostanfällig.
Usw.
- Ein Haus schreit gerne nach neuen Möbeln? Wie steht es mit der Einrichtung? Habt ihr die? Wenn ihr alte Sachen habt, kommt der Wunsch nach Neuen sehr schnell.
Ich verstehe Euch natürlich. Mit 800 Euro pro Monat habe Ihr im Grund nur eine Art Miete und zahlt die Tilgung quasi zu Gunsten Eueres Vermögenszuwachses.
Ein Haus will bewohnt, laufend instandgesetzt und erhalten werden. Ihr braucht also einen Liquiditätspuffer für ausserordentliche Ausgaben.
Kinder kosten eine Menge Geld. Bitte berücksichtigen.
Vom Kindergeld allein kann das Kind nicht leben.
Mtl. 800 Euro entspricht folgenden Konditionen:
4,147% Zinsen
1,500% Tilgung
=5,647% Annuität (Zins und Tilgung).
Schaut Euch mal auf der Seite www.creditweb.de um
- das ist ein seriöser Kreditvermittler (ohne Bearbeitungsgebühren, 800erTel.Nr. etc.). Aber lasst Euch nicht von den dort angegebenen Zinsen blenden. Bei den dort angegebenen Zinsen handelt es sich meist um 1a-Bonität
(Kreditbeurteilung) von Kreditnehmern und/oder sehr gute Lage des Objekts, quasi wenig Risiko bei evtl. notwendiger Verwertung für den Kreditgeber.
Und… meist um max. 50-60% Beleihung eines Objekts
(also notwendig 40 - 50% Eigenmitteln).
Sicher machen etliche Kreditgeber auch 80% Fremdfinanzierung (50% erstraniger Pfandbrief, 30% nachrangige Schuldverschreibung), das wird aber im Mischzins dann teuerer. Ob Kreditgeber vorhanden sind, die 100% und mehr finanzieren, erfragt es.
Rufen Sie mal bei www.creditweb.de an.
Ich habe dort meine Hypothek in 2009 aufgenommen.
Sehr nett war z.B. Frau Tamara Lieser. Verlangen Sie diese. Sie wird Sie aufklären, welche Kreditgeber man im Angebot hat und welche Ausnahmen diese machen.
Ich könnte Ihnen jetzt ein Buch über Hauskauf schreiben. Aber dies ist nicht der Sinn dieser Wissens-Seite.
Gehen Sie doch mal in die Buchhandlung und holen Sie sich ein gutes Buch zum Thema „Kauf eines Hauses“,
„Kauf eines Gebrauchthauses“, "Hauskauf usw.
Sie werden staunen, wieviel Sie dazulernen können.
BITTE TUN SIE DAS ABER VOR DER INVESTITIONSMASSNAHME.
Sie kaufen doch schließlich keine Banane oder Salat.
So eine Investition machen Sie i.d.R. nur 1 x im Leben.
Googeln Sie auch mal z.B. mit den Begriffen
„Hauskauf“, z.B.
http://www.baufi24.de/baufinanzierung-ohne-eigenkapi…
Da geht es um Hauskauf ohne Eigenkapital.
http://www.gutefrage.net/frage/was-meint-ihr-hauskau…
http://www.baufinanzierung-vergleich24.de/news/100_d…
oder googelt selbst einfach weiter z.B. mit dem Suchbegriff „Hauskauf ohne Eigenkapital“
Wenns weitere Fragen gibt: schreiben Sie.
Grüsse
Bracco