Wer kann mir hierbei helfen?

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 10 Jahren anhängendes Bild geerbt. Welches ich gerne veräußern würde. Ich war bereits mit dem Bild in Düsseldorf / Rheinparkmuseum, fühlte mich dort aleerdings nicht ernst genommen.
Wer kann mir etwas weiterhelfen bzw. irgend etwas über das Bild / maler sagen.

Arcyl oder Öl ?
Leinwand auf Keilrahmen.
Maße 50cm x 70cm
Signatur: di Giorgio (siehe Bild)

Danke vorab.

Wolfgang

http://www.abload.de/img/dsc003015z3t

http://www.abload.de/img/dsc00306tach

http://www.abload.de/img/dsc00310obqe

Hallo, Wolfgang,

Wer kann mir etwas weiterhelfen bzw. irgend etwas über das
Bild / maler sagen.

Arcyl oder Öl ?
Leinwand auf Keilrahmen.
Maße 50cm x 70cm
Signatur: di Giorgio (siehe Bild)

http://www.abload.de/img/dsc003015z3t

http://www.abload.de/img/dsc00306tach

http://www.abload.de/img/dsc00310obqe

da Deine erste Anfrage zu dem Bild vom 16.3. bereits ins Archiv gerutscht ist, hier noch einmal die dort korrekt gesetzten Links:

http://img11.abload.de/img/dsc003015z3t.jpg
http://img11.abload.de/img/dsc00306tach.jpg
http://img11.abload.de/img/dsc00310obqe.jpg

Gruß
Kreszenz

Eine Stellungnahme
Hallo wolly68,

da du es noch einmal versucht hast, eine Stellungnahme zum Bild zu erhalten, möchte ich jetzt dazu sagen:
Zahlreiche Versuche, einen Künstler mit diesem oder einem ähnlichen Namen zu finden, der zeitlich und stilistisch passen würde, sind erfolglos geblieben. Er ist in der Kunstszene also ein Unbekannter.

Dass man dein Bild im Museum nicht ernst genommen hat, kann ich gut verstehen. Das bekannte Motiv „Don Quichote“ wird hier ja auch nicht ernst genommen. Es gibt keine künstlerisch nachvollziehbare Notwendigkeit, das Thema in surrealistisch deformierte Figuren umzuwandeln und ihnen eine blechbüchsenartige Oberfläche zu geben.
Hier steht die Formgebung im krassen Gegensatz zum Inhalt des Bildthemas. Der Gegensatz ist so unverstehbar unlogisch, dass er lächerlich wirken muss. Das Bild zielt auf oberflächliche Effekthascherei, eine stilistische Nachahmung von Kubismus und Surrealismus, und nicht auf eine künstlerisch durchdachte Neuinterpretation des Motivs.

Letzten Endes aber kann es durchaus Kaufinteressenten für das Bild geben, da sich ja über Geschmack streiten lässt. Höchstwahrscheinlich wirst du diese Interessenten aber nicht in Galerien und Museen, sondern bei ebay und auf dem Flohmarkt finden.
Nach meiner persönlichen Einschätzung und Marktbeobachtung wirst du keinen hohen Preis erzielen.

  • Nimm´s nicht persönlich!

Freundliche Grüße
rotmarder

Lieber rotmarder
Wieder muss ich sagen, dass es niemand so gut auf den Punkt bringt wie du. Das Bild scheint mir ein missglücktes Picasso-Zitat zu sein. Ich entsinne mich, mal so etwas ähnliches in einer Art Tuschezeichnung von Picasso gesehen zu haben und konnte in dieser asketisch gehaltenen Zeichnung den, wie jemand damals dazuschrieb, „Wahnwitz der Hauptfigur und die kreuzbrave Geduld des Sancho Pansa“ nachempfinden.
Bei dem vorliegenden Bild merke ich nichts davon.
Generell finde ich es aber sehr, sehr schwer, ein „Machwerk“ von einem „Kunstwerk“ zu unterscheiden. Dazu scheint es einer Art „Vorbildung“ zu bedürfen. Letztendliche wäre dann eben Kunst nicht für alle da.
Ist folgende Hypothese falsch?:
Ob ein Kunstwerk gut oder schlecht ist, hängt nicht von der „Qualität“ ab, sondern von einem geschickten Marketing (Wie z. B. in der Tonkunst. Dort kann man einen schlechten Song durch ein gutes Video/eine(n) interessante(n) InterpretIn pushen).
Du erwähntest, dass der Künstler in dem vorliegenden Fall unbekannt ist. Kann denn Bekanntheit ein Gradmesser für Qualität sein?
Viele Grüße
Voltaire, der Nicht-Künstler

1 Like

Hallo Voltaire,

Letztendlich wäre dann eben Kunst nicht für alle da.

Doch, doch, denn dafür gibt es öffentliche Museen, Bibliotheken und das Internet. Sie machen echte Exemplare der Kunst und das Wissen darüber allgemein zugänglich. Wie in jedem Fach gibt es dann abgestuftes Verständnis, je nach Vorkenntnissen und Wissbegierde.

Ist folgende Hypothese falsch?:
Ob ein Kunstwerk gut oder schlecht ist, hängt nicht von der „Qualität“ ab, sondern von einem geschickten Marketing (Wie z. B. in der Tonkunst. Dort kann man einen schlechten Song durch ein gutes Video/eine(n) interessante(n) InterpretIn pushen).
Du erwähntest, dass der Künstler in dem vorliegenden Fall unbekannt ist. Kann denn Bekanntheit ein Gradmesser für Qualität sein?

Natürlich lässt sich die öffentliche Meinung über die Qualität der Kunst manipulieren, die Medien und Auktionshäuser haben eine Markt- und Bewusstseinsmacht. Es gibt aber – wie auch in der Musik und Literatur – nach wie vor kritische Menschen, die - mehr als andere - hohe Maßstäbe an den geistigen Gehalt, die technische Virtuosität, den Grad der Innovation und Kreativität, die zeitkritische Durchdringung des Themas und die historische Kennerschaft des eigenen Metiers beim Künstler anlegen und sich nicht blenden lassen.
Der Bekanntheitsgrad schwankt historisch sehr stark, die Forschung untersucht dies unter der Überschrift „Rezeptionsgeschichte“. Die Kenner der Materie sorgen in Zusammenarbeit mit Pädagogen - oft zeitverzögert - dafür, dass das Spezialistenwissen zum Allgemeinwissen ausgedehnt wird.

Freundliche Grüße
rotmarder

2 Like

Endlich wieder einmal …
… eine interessante Diskussion!

Hallo Voltaire und Rotmarder

… Es gibt aber – wie auch in
der Musik und Literatur – nach wie vor kritische Menschen, die
(…) hohe Maßstäbe an den geistigen Gehalt, die
technische Virtuosität, den Grad der Innovation und
Kreativität, die zeitkritische Durchdringung des Themas und
die historische Kennerschaft des eigenen Metiers beim Künstler
anlegen und sich nicht blenden lassen.

Diesen Kriterien würde ich gerne noch eines anfügen: Innere Notwendigkeit.
(Die Formulierung habe ich nicht erfunden.)

Nun ist es sicher schwierig, bei einem Einzelwerk darüber zu befinden, ob es als oberflächlicher Zeitvertreib oder getrieben von einer Passion entstanden ist. Mit Blick auf eine grössere Werkgruppe oder auf ein Gesamtwerk bietet sich schon mehr Einblick.

Wenn nämlich die Triebkraft, die hinter einem Werk steht, sich aus dem Lebenslauf und der intensiven Arbeit an einem Thema nährt, dann entstehen Bilder, die eher packen und überzeugen. Dies selbst dann, wenn die eingesetzten Mittel unspektakulär oder sparsam bis karg bleiben, so dass manch ein Betrachter kräht: «Das kann mein Enkelkind auch!».

Rolf