Wer kann mir Osmose bei GFK Rümpfen erklären?

Hallo zusammen,

danke, daß Ihr meine Frage lest.

Ich habe irgendwo was über Osmose bei GFK Boostrümpfen aufgeschnappt und kann damit nicht so recht was anfangen.

In Physik habe ich, glaube ich zumindest, mal gelernt, daß Osmose das durchdiffundieren von Stoffen durch feste Körper ist… aber was bedeutet das für den Rumpf?

Wird er instabil (verrottet) und wie kann man es erkennen?

Gruß und Danke
Carlos

Hallo,

hier steht einiges über Osmose:

http://www.esys.org/technik/osmose.html

viele Grüße Uli

Hallo
Der GfK Gegenstand wird durch Osmose instabil und man kann es durch diese verringerte Festigkeit und durch den Wassergehalt des Kunststoffes feststellen .
Selbst wenn man davon ausgeht , das ein Kunststoff eigentlich wasserfest ist , so kann es sein , das etwas Wasser an unvollkommen mit Kunststoff benetzten Fasern oder in Zonen unvollständiger Polymerisation eindringt .
Heute gibt man der mangelnden Qualität eines Kunststoffes die Schuld , es kann auch bei der Herstellung ein Fehler gemacht worden sein .
Osmose trat angeblich früher öfters an Polyester auf .
Bei dem Eindringen von Wasser in Kunststoff spielen verschiedene Dinge eine Rolle , besonders agressiv kann der Wechsel von Süß- und Salzwasser und umgekehrt sein .
Nach meiner Vorstellung ist es so :
Eine Zone im Kunststoff nimmt salzhaltiges Wasser auf , kommt anschließend in Süßwasser , und diese Zone bläht sich aufgrund des osmotischen Druckes auf . ( Pfeffersche Zelle , Lösungsdruck usw.)
MfG , Mit freundlichen Grüßen und frohe Weihnachten .

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Die Erscheinungsform von ostmotisch befallenen Kunststoffen ist dabei meist ein ‚Aufblähen‘ der befallenen Bereiche. Von Außen sind dabei hervortretende unterschiedlich große Blasen im sonst glatten Rumpf zu entdecken, die ohne ‚Behandlung‘ sich meist vergrößern. Beim Öffnen der Blase ist festzustellen, daß der einst ‚massive‘ Kunststoff in einzelne Schichten oder Zellen zerlegt wurde und eine schwammartige Struktur aufweist, die über deutlich geringere Festigkeit als das ursprüngliche Material verfügt.

Gruß
Seekater

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ergänzung
HI,
Verursacher der Osmose an GFK Rümpfen sind Mikroorganismen, welche sich auf dem Bootslack festsetzen, diese arbeiten sich dann durch den Lack in den GFK. Da die Glasfasern dann das Wasser in den Kunststoff weiterhineinsaugen und Polyesterkunsstoff auf Dauer nicht Wasserfest ist, kommt es zur Zerstörung.
Vorbeugen kann man der Osmose durch das Aufbringen von Gelcoat
(am besten Epoxidharz(zb,VC2tar) in mehreren Schichten, und zu verhindern dass ein Befall von Microorganismen stattfindet. durch das regelmäsige Erneuern von Antifouling lasst sich dies erreichen.
Reparieren von einem osmosebefallenem Schiff ist dagegen eher Aufwendig, da erst alles ab und aufgeschliffen werden muss,
dann ein paar Monate in der Halle trocknen lassen,
(je nach zerstörungsgrad muss neu Polyestert werden) und dann so ca. 5-10 schichten Epoxicoat drauf, und ein fürs Wasser passendes Antifouling muss natürlich auch noch aufgebracht werden.
ich verwende ein selbsterrodierendes Antifouling, da man damit wenig Arbeit hat.
man muss es nur gut reinigen und streicht einfach drüber, da es eben von selbst immer wieder Dünner wird.
Bei Hartantifoulings ist es dagegen so das die Wirkstoffen aus der Farbe ausgelaugt werden, deshalb muss man erst den alten Hartantifoulingstrich entfernen, bevor man den neuen aufträgt.
Ulrich