Wer kann Patientenakten einsehen und welche Folgen "darf" es haben?

Gesundheit Medizin
#1

Hallo zusammen, ich habe eine Frage bezüglich der Verschwiegenheit von Psychiatern/Psychologen.
Es geht um meine Freundin, welche meiner meinung nach Zeichen einer manischen Depression zeigt. Habe auch das Gefühl, dass die manischen Phasen von den Abständen her kürzer und die depressiven länger werden. Sie schiebt es auf Hormonverschiebung durch Absetzen der Pille, allerdings ist das im letzten November bereits gewesen! Bisher habe ich das auch so hingenommen, allerdings nimmt die Intensität der Phasen immer weiter zu!
Ich habe sie gebeten, dass Sie sich professionelle Hilfe sucht. Das könne sie aber nicht, weil sie sorge hat, dass es ihrer späteren Verbeamtung im Wege stehen würde!
Was könnt ihr darüber sagen? Wenn die Diagnose einmal im Raum stehen würde, wäre das wohl fulminant und unwiderruflich.
Ich wüsste aber nciht, wie die verbeamtung daran scheitert, wenn sie in einigen Jahren gut eingestellt ist.

Würde mich über eure Antworten sehr freuen!
Liebe Grüße

#2

Deren Verschwiegenheitsverpflichtung ist an sich eine sehr starke.
Bringt aber natürlich nichts, wenn der Patient im Zuge der Verbeamtung zur Verschwiegenheitsentbindung genötigt wird.
Das ist aber ein Problem des Beamtenrechts und nicht eines der therapeutischen Verschwiegensheitsverpflichtung.

Generell würde ich, würde ich Beamter werden wollen, die Diagnose „bipolare Störung“ stark vermeiden wollen, denn die dürfte als so ziemlich der größte Hinderungsgrund überhaupt eingeschätzt werden.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber bist du denn überhaupt in der Lage, eine „bipolare Störung“ erkennen zu können?

Naja, kann sie schon.
Ich würde halt beispielsweise einen Termin bei einem Psychotherapeuten machen, den ich selbst finanziere und nicht über die KK. Da taucht dann nie irgendein Diagnose irgendwo auf. Je nachdem, was dabei rauskommt, kann sie dann ja fundiert überlegen, was sie macht, und nicht jetzt auf der wackligen Grundlage deiner Vermutung.

Im Raum darf sie gern stehen, aber eben nicht in dem System, das ich später von der Verschwiegenheit entbinden will/muss.
Darum ist Kassenfinanzierung halt heikel, wenn ich das richtig sehe.
Zumindest für eine Diagnosestellung sind das überschaubare Kosten, wenn man 1-3 Stunden selbst bezahlen muss. .

Gruß
F.

#3

Auch Psychologen und Psychiater sind wie die Ärzte an den hippokratischen Eid gebunden
Wie stellt sie sich das denn vor, dass sie mit einer manisch depressiven Erkrankung in den Beamtenstatus übernommen wird auch wenn darüber keine Patientenakte vorliegen sollte?
In Bayern werden Beamte zunächstmal als Beamte auf Probe übernommen und dann stellt sich das so dar, wenn sie dem Amtsarzt ihre Erkarnkung verschwiegen hat:
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2016-N-41753?hl=true&AspxAutoDetectCookieSupport=1
In den anderen Bundesländern wird das nicht anders sein.
ramses90

#4

Vielen Dank für die Antworten bisher, ich denke ihr habt verstanden, worum es geht. Vorweg bin ich mir sicher, dass ich das nicht lapidar einfach so erkannt habe, vielmehr war es ihre gute Freundin, die in einer JVA hier für pychologische Gutachten zuständig ist. Hier geht es auch nicht um eine Diagnosefindung sondern um die Tatsache, ob sie überhaupt die Diagnose „bekommen darf“.

Ich kenne es vom hören sagen, dass man bei der Verbeamtung die medizinische Vorgeschichte der letzten 3-5 Jahre einreichen muss. Und wenn man diese „Professionelle HIlfe“ aufsucht und man es „Lebensberatung“ nennt, müsste man der Sorge auch ein bisschen entgegenwirken, dass „bipolare Störung“ in irgendeiner Weise auftaucht in den Unterlagen!

#5

inzwischen ist es so, dass nach über 5 Jahren ich meine Freundin als Ex bezeichne. Ohne nennenswerte Gründe ausgezogen!
Das spricht meiner Meinung nach auch ein bisschen dafür! Ich habe ihr gestern gesagt, dass wenn es das sein sollte, sie ihr Studium nicht „schafft“ und den Beruf des Lehrers gar nicht erreicht wenn Sie sich nicht wenigstens beraten lässt. Es gibt ja Notfallsprechstunden, wenn man dort einmal mit jemanden spricht wird das ja nicht gleich so hohe Wellen schlagen!

#6

Das ging ja schnell, von gestern auf heute …