Hallo, wer kennt diese gelben Gartenblumen? Die Fotos entstanden Mitte September, die Pflanzen werden gut 2 Meter hoch, die Blüten sind sattgelb, und ich sah sie in mehreren Gärten. Ich habe sie auch mal auf einem informellen Misthaufen in landschwirtschaftl. Nutzgebiet gesehen.
das ist Topinambur, der heue überall verstreut wächst, wo Boden und Klima passen - einer der sympathischeren unter den Neophyten, seinerzeit eingeführt als Futterpflanze, teils auch für menschliche Ernährung und in Südbaden auch zum Schnapsbrennen („Roßler“).
Wenn man davon ordentliche Bulben für die Küche ernten möchte, muss man ihn allerdings ein bisschen hätscheln und auch eine gute Zuchtsorte stecken (z.B. „Gföhler Rote“).
zum Topi „Gföhler Rote“ noch eine Warnung: Die Sorte ist starkwüchsig auch in den Wurzeln, breitet sich leicht aus und muss sorgfältig geerntet werden, sonst erobert sie schnell größere Flächen. Sie macht recht wohlschmeckende, aber eher dünne, längliche Bulben - nichts zum Schälen, Putzen im Wasser mit einer starken Gemüsebürste!
Danke - ich werde später nochmal wegen Rezepten fragen!
Nein, Scherz. Ich könnte die Topi aber gut als Sichtschutzhecke gebrauchen, und fleißiges Vermehren wäre willkommen. Allerdings ist der Boden (über einer Tiefgarage) nur 40 cm tief. Würdest Du da auch „Gföhler Rote“ empfehlen?
Ja, das würde sogar helfen, sich hier keinen auf Dauer vielleicht nicht mehr geliebten Gast einzuhandeln: Diese Tiefe ließe sich wenn es hart auf hart kommt vollständig auskoffern.
Richtig hoch werden die Stöcke halt erst (je nach Gegend und Klima) im Juni; wenn das für Sichtschutz reicht, umso besser.
Wegen Verwendung von Topinambur in der Küche: Topinambur speichert mit Inulin (ohne s!), das von der Struktur und Funktion her ein Kohlenhydrat ist, aber für Menschen kaum bis nicht verwertbar, daher sehr hübsch u.a. für Zweierdiabetiker.
Man braucht aber ziemlich lang, bis sich die Darmflora an Inulin gewöhnt hat, und hat als „Inulin-Anfänger“ u.U. monatelang mit heftigen Winden zu kämpfen. Aber wenn man diese Zeit mal überwunden hat, eine nette Sache.
Aber wenn es Dich mal in die „Fischerstube“ auf der Insel Reichenau verschlagen sollte, ist ein Roßler zum krönenden Abschluss z.B. eines panierten Kretzerfilets oder eines Felchens in Mandeln Pflicht!
hilft da nichts, weil es Felchen nur im Bodensee und in den spiegelbildlich dazu in der Gegend der nördlichen Vergletscherung liegenden Seen Ostholsteins gibt, dort heißen sie Maräne und auch das ist kein eigentlich deutsches Wort…
Der Kretzer (oder Schweizerisch Egli) heißt mit Nachnamen Flussbarsch.