Wer kennt dieses Bauteil BFT8BA

Hallo Experten,

direkt am Eingang der 24 VDC Versorgungsspannung eines Gerätes befindet sich ein SMD Bauteil mit der Bezeichnung BFT8BA. Ich vermute, dass es sich um eine Diode zum Schutz gegen schnelle Transienten (Burst) oder zum Schutz gegen Stoßstrom (Surge) handelt. Leider findet Google kein Ergebnis. Kennt jemand dieses Bauteil? Wer ist der Hersteller?

Foto vom Bauteil siehe hier:

http://bilderhost.com/ImageHosting/15690_BFT8BA.jpg…

Hallo,

direkt am Eingang der 24 VDC Versorgungsspannung eines Gerätes
befindet sich ein SMD Bauteil mit der Bezeichnung BFT8BA. Ich
vermute, dass es sich um eine Diode zum Schutz gegen schnelle
Transienten (Burst) oder zum Schutz gegen Stoßstrom (Surge)
handelt.

Jo, wird wohl so sein.
Da das BE keinen Strich hat wie hier
http://sigma.octopart.com/8896861/image/Vishay-SMCJ3…
ist es eine bidirektionale Diode.

Leider findet Google kein Ergebnis. Kennt jemand
dieses Bauteil? Wer ist der Hersteller?

Hersteller Vishey
http://sigma.octopart.com/172482/image/Vishay-SMCJ30…

Den Code kenne ich jetzt nicht, aber es wird wohl eine
Transzorbdiode mit Durchlasssp. im Bereich 28V … 33V sein.
Die max. Spannung muß nur bei Spannungsimpulsen unter der
zulässigen Eingangsspannung der nachfolgenden BE bleiben
(z.B. DO214AA, DO214AB, DO214AC).
Dementsprechend ist die Leistung bzw. max. Pulsenergie, die
absorbiert werden kann.
Gruß Uwi

absorbiert werden kann.

Hallo Uwi,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Das Bauteil hat die Abmessungen 6,8x5,8 mm und müsste somit DO214AB entsprechen. TransZorb Dioden dieser Größe sind mit einem „Peak forward surge current“ von 200 A angegeben. Ich habe bei Stoßstrom-Messungen nach EN 61000-4-5 an 24 VDC Versorgungen schon Ströme von ca. 600…1000 A gesehen. Ich vermute deshalb, dass die BFT8BA nicht gegen Stoßströme sondern eher gegen schnelle Transienten (Burst) nach EN 61000-4-4 schützen soll und für Stoßströme eher ein VDR verwendet werden sollte. Wie siehst Du das?

Bei TransZorb Dioden taucht die 10/1000 us Wellenform auf. Stößströme werden glaube ich mit 8/20 us gemessen. Könnte es sein, dass die Diode bei der deutlich kürzeren 8/20 us Welle auch deutlich höhere Ströme als 200 A verträgt und somit doch für Stoßströme in Frage kommt?

Viele Grüße
Victor

Hallo,

Das Bauteil hat die Abmessungen 6,8x5,8 mm und müsste somit
DO214AB entsprechen.

Kann hinkommen.

TransZorb Dioden dieser Größe sind mit
einem „Peak forward surge current“ von 200 A angegeben. Ich
habe bei Stoßstrom-Messungen nach EN 61000-4-5 an 24 VDC
Versorgungen schon Ströme von ca. 600…1000 A gesehen.

Kommt ja immer auch auf die Randbedingungen an.
Außerdem sind es garantierte Werte, die von den Herstellern
auch mit Reserve angegeben werden.
Auf alle Fälle sind diese Dioden sehr sehr robust.

Ich vermute deshalb, dass die BFT8BA nicht gegen Stoßströme
sondern eher gegen schnelle Transienten (Burst) nach EN
61000-4-4 schützen soll und für Stoßströme eher ein VDR
verwendet werden sollte. Wie siehst Du das?

Ich denke, die Tranzorb-Dioden sind auch für beides gut.
VDR habe etwas andere Kennlinien und sind etwas träger.
Transorb dagegen sehr fix. Bei SV mit 24V setze ich
jedenfall grundsätzlich Transzorbdioden ein.
VRD eher als erster Schutz im Netzspannungsbereich,
dahinter dann im Sekundärspannungsbereich doch auch wieder
Transzorb.

Bei TransZorb Dioden taucht die 10/1000 us Wellenform auf.
Stößströme werden glaube ich mit 8/20 us gemessen.

Im Prinzip ist es doch egal. Beides sind nur Modellhafte
Störungen, die spezielle Störquellen simulieren sollen.
Ob die Überspannung von einem Blitz kommt oder von einer
induktiven Last spielt doch erstmal keine Rolle, denn
beides muß weggefangen werden. Blitzschlag hat aber eher
höhere Energie.

Könnte es
sein, dass die Diode bei der deutlich kürzeren 8/20 us Welle
auch deutlich höhere Ströme als 200 A verträgt und somit doch
für Stoßströme in Frage kommt?

Da für die Dioden oft auch eine Energiemenge als
Belastungsgrenze angegeben wird, kann man bei kürzeren
Impulsen natürlich auch höhere Ströme zulassen.

Das ist aber bei Den meisten Dioden sowieso ganz normal.

Gruß Uwi

Hallo Uwi,

ich werde es mit einer TransZorb Diode versuchen. Mal sehen, was die Tests ergeben.

Baust Du noch eine Sicherung als Schutz der TransZorb selbst bzw. der zuführenden Leitungen mit ein?

Mögliches Problem: Z.b. bei einem 500A Impuls für 10 us ergibt das Schmelzintegral 2,5 A2s. Mit doppelter Sicherheit landet man da schon bei einer Sicherung T2A, die ca. 5 A2s verträgt. Als Schutz der Schaltung selbst, die ca. 100 mA benötigt sicher ungeeignet.

Also entweder:

Netz 24V - TransZorb - Sicherung 100 mA - Schaltung.

oder

Netz 24V - Sicherung T2A - TransZorb - Sicherung 100 mA - Schaltung.

Ich vermute, dass die TransZorb bei Überlastung eher mit einem Kurzschluß ausfällt als mit einer Unterbrechung und dann der Kurzschlußstrom fließt, den das 24V Netzteil liefert. Mir wäre die Sicherung (T2A) vor der TransZorb deshalb sympatisch. Was meinst Du?

Viele Grüße
Victor

Hallo,

Baust Du noch eine Sicherung als Schutz der TransZorb selbst
bzw. der zuführenden Leitungen mit ein?

Ja, in der Regel Polyswitch und auch am Eingang parallel zur Transorb auch ein Keramik-C z.B. 100nF.
Dann auch immer Verpolschutzdiode hinter der Transzorb.
Die Transorb deshalb auch immer bidirektional.

Mögliches Problem: Z.b. bei einem 500A Impuls für 10 us ergibt
das Schmelzintegral 2,5 A2s. Mit doppelter Sicherheit landet
man da schon bei einer Sicherung T2A, die ca. 5 A2s verträgt.

Naja, die Frage ist da ja immer, wo er soll die Störung
herkommen? Bei rel. kurzen Leitungen zwischen Stromversorgung
(z.B. 24V-Schaltnetzteil und 24V Eingang eines Gerätes ist
nicht mit so hohen Strömen bzw. mit hoher Impulsenergie
zu rechnen, zumal wenn die Zuleitungen paarig verdrillt
genutzt werden können und evtl auch geschirmt sind.

Bei sehr langen Leitungen sieht das ganz anders aus.
Da kann man aber auch ganz anders vorgehen, indem man
potentialfrei bleibt und die 24V auch über paarig
verdillte Leitungen führt. Für die Differenzspannung
zwischen den Leitungen reichen dann Transzorb und für
die mögliche Gleichtaktstörungen nehme ich dann Gasableiter
mit 90V Durchbruchspannung. Die haben max. knapp 500V Spannung
bei hohen Strömen (bis 2kA). Da reicht auch schon eine
Spannungsfestigkeit von 500V für Stromversorgung und DCDC-Wandler. Luft und Kriechstrecken sind so auch unkritisch.

Als Schutz der Schaltung selbst, die ca. 100 mA benötigt
sicher ungeeignet.

???
Du mußt ja damit nicht die 100mA absichern, sondern die
hohen Ströme der Transzorb.

Also entweder:
Netz 24V - TransZorb - Sicherung 100 mA - Schaltung.
oder
Netz 24V - Sicherung T2A - TransZorb - Sicherung 100 mA -
Schaltung.

Wozu die 100mA-Sichernung? Was soll die noch bringen?

Ich vermute, dass die TransZorb bei Überlastung eher mit einem
Kurzschluß ausfällt als mit einer Unterbrechung und dann der
Kurzschlußstrom fließt, den das 24V Netzteil liefert.

Kann passieren. Deshalb nehme ich auch Polyswitch mit in
den Zweig.
Schmelzsicherungen kommen allerdings im Netzeingang zur
Anwendung.

Mir wäre die Sicherung (T2A) vor der TransZorb deshalb :sympatisch. Was meinst Du?

Ich weiß nichts über die Anwendung und deren Randbedingungen.
Für jeden Anwendungsfall gibt es ein Schutzkonzept.

Was für eine Anwendung super gut ist, kann für andere
völlig unzureichend oder komplett falsch sein.
Gruß Uwi

Hallo Uwi,

Polyswitch klingt gut. Für welchen Hold-Current legst Du das Teil aus, wenn nur die TransZorb geschützt werden soll?

Ich würde die Sicherung gerne an den Verbrauch der Schaltung anpassen, daher die 100 mA (derating zunächst mal unberücksichtigt).
Die 100 mA Sicherung könnte dann die gesamte Schaltung inkl. TransZorb schützen. Ich bin aber nicht sicher, ob eine 100 mA Polyswitch z.B. einem 600A Surge Impuls standhält ohne zerstört zu werden.

Es gibt glaube ich Polyswitch, die Surge standhalten, ggf. LVR Reihe von Raychem. Bin aber im Moment nicht ganz sicher.

Hast Du mal mit einem Surge-Generator einen Surge-Impuls durch die Polyswitch geschossen um zu sehen, wie das Bauteil reagiert?

Gruss Victor

Hallo,

Polyswitch klingt gut. Für welchen Hold-Current legst Du das
Teil aus, wenn nur die TransZorb geschützt werden soll?

Polyswitch darf nicht zu knapp dimensioniert werden,
so dass er bei hohen Arbeitstemp. nicht schon bei normalem
Betriebsstrom auslöst.

Ich würde die Sicherung gerne an den Verbrauch der Schaltung
anpassen, daher die 100 mA (derating zunächst mal
unberücksichtigt).
Die 100 mA Sicherung könnte dann die gesamte Schaltung inkl.
TransZorb schützen. Ich bin aber nicht sicher, ob eine 100 mA
Polyswitch z.B. einem 600A Surge Impuls standhält ohne
zerstört zu werden.

Bei genügend Energie geht immer irgend was kaputt.
Im einfachsten Fall eine Schmelz-Sicherung.
Ist eben auch eine Frage des Komforts und der
Ausfallwahrscheilichkeit, was der optimale Kompromiss ist.

Es gibt glaube ich Polyswitch, die Surge standhalten, ggf. LVR
Reihe von Raychem. Bin aber im Moment nicht ganz sicher.

Da Polyswitche eine begrenzte Spannungsfestigkeit haben,
hat man da schon auch ein Problem.
Bei paar kV werden die allemal auch durchschlagen und dann
ist der Überspannungsbegrenzer wieder gefragt.

Hast Du mal mit einem Surge-Generator einen Surge-Impuls durch
die Polyswitch geschossen um zu sehen, wie das Bauteil
reagiert?

Kann ich dir jetzt nicht so direkt sagen.
Aber bei EMV-Prüfungen habe ich bisher noch alle meine
Geräte ohne große Probleme durch bekommen.
Gruß Uwi