Hallo Dani,
Vorab: Ich war noch nie in Südamerika. Leider. Das werde ich aber nachholen. Aber ich habe sehr gute Freunde aus vielen amerikanischen Ländern, mit denen ich mich sehr oft und regelmäßig treffe und die meistens keine 3 Jahre her ist, seitdem sie ihren jeweiligen Heimat verlassen haben. U.a. aus Kolumbien, Chile, México, Venezuela, Argentinien, Perú, Ecuador, Dominikanische Republik, Honduras,…
Habe gelesen, dass die Argentinier ein etwas anderes Spanisch
sprechen (Grammatik und Wortschatz).
Jedes Land hat so seine „Eigenschaften“ was Wortschatz betrifft (und damit meine ich nicht nur Spanisch, sondern auch alle Sprachen der Welt). Und damit meine ich, dass es z.B. Wörter gibt, die in einem bestimmten Land üblich und sehr geläufig sind und weitesgehend unbekannt in anderen Ländern (oder sogar Regionen eines einzigen Landes). z.B. in México wird das Wort „Chango“ verwendet, was in Spanien völlig unbekannt ist. Wenn du aber im RAE (Wörterbuch der „königliche Akademie der spanischen Sprache“)(1) nachschaust, stellst Du fest, dass dieses „Chango“, tatsächlich ein „anerkanntes“ Wort ist und bedeutet „Affe“.
http://buscon.rae.es/draeI/SrvltConsulta?TIPO_BUS=3&…
Ähnliches geschieht mit den Verben (Ich gehe davon aus, dass das ist was du meinst mit „Grammatik“, denn Wortschatz ist ebenfalls ein Teil der Grammatik!). Die spanische Grammatik gibt vor, wie Verben zu konjugieren sind. Und das bleibt. Es gibt aber Ländern, wo kleine Abweichungen üblich sind. Diese haben sich aber so sehr eingeprägt, dass jetzt die „RAE“ sie ebenfalls anerkannt hat und sind somit richtig und offiziell. Der meiner Meinung nach typischter (und wohl bekanntesten) Beispiel dafür ist in Argentinien. z.B. In Spanien zu „Du ißt“, sagen wir, „tú comes“. In Argentinien sagen sie überwiegend „vos comés“. Aber das ist ausschließlich ein Zeichen dafür WO du die Sprache gelernt hast. Egal wie du das zu sagen pflegst: Beide sind korrekt, denn sie sind von der „RAE“ anerkannt, beide werden in all den spanisch-sprechenden Ländern verstanden und somit darfst du beide ohne weiteres verwenden.
Auch bzgl. Wortschatz gibt es noch was:
In die Pflanzen- und Tierwelt, zB., gibt es Eigenarten, deren Lebensraum sehr eingeschränkt ist: Was man in Perú am Himmel tagtäglich zu sehen ist, ist bestimmt auf der Dominikanische Republik nicht vorhanden. Also, sehr wohl möglich, dass in Perú die Muttersprachler 4 oder 5 Wörter für dieses Lebewesen haben und in der Dominikanische Republik kennt das Volk das Wort gar nicht und nur einigen wissenschaftler sagt dieses Wort etwas aus. Aber das ist ja nicht etwas spezifisch für die spanische Sprache, sondern es geschieht so in allen Sprachen. Mir ist bekannt, z.B., dass in Costa Rica gibt es 5 verschiedene Wörter für was man sonstwo nur als „Banane“ bezeichnet.
So ich hoffe ich habe Dir ein bißchen weiter geholfen und nicht verwirrt. Tatsache ist, dass egal WO Du spanisch zu lernen gedenkst, es ist bestimmt richtig und wird überall sonst verstanden.
Viel Spaß beim Lernen einer mMn. sehr schönen Sprache!
Schöne Grüße,
Helena
(1) Die RAE ist eine Akademie, die insgesamt 22 untergeordnete Akademien umfasst (eine pro Land). Die Akademiker, sind Experten der spanischen Sprache -sie beherrschen sie- und kommen aus ebensovielen Länder, wo Spanisch gesprochen wird. Selbstverständlich sind sie alle Spanisch-Muttersprachler. Die Akademie trifft sich regelmäßig in einem im Vorfeld gewählten Land und besprechen, welche Wörter und Redewendungen in der nächsten Ausgabe des Wörterbuches angenommen und welche (zB. weil veraltet) wieder rausgenommen werden. Und was dort steht gilt als richtig, offiziell und anerkannt.