Hallo zusammen,
wir pflegen einen schwer kranken 60-jährigen Mann. Er hatte schon immer die Pflegestufe 1 und wurde dann im Zug der Gesetzesänderung zum 1.1.17 automatisch von Pflegestufe 1 auf Pflegegeld 2 umgestuft.
Weil er selbständig war und nie in die Rentenkasse einbezahlt hat, bekommt er vom Sozialamt SGB XII (Grundsicherung im Alter) und das Geld für das jetzige Pflegegeld 2 in Höhe von 306,–€ und bis zu 125,–€ extra, diese aber nur über einen extrem schweren Weg.
Fakt ist, dass sich noch NIEMAND richtig mit der Umsetzung des neuen Pflegegesetzes auskennt … weder die zuständigen Beamten, der Chef des Sozialamtes, die Stadtverwaltung und auch nicht die Rechtsanwälte … irgend wie gibt jeder eine Halbwahrheit als Antwort was schlicht vom Nichtwissen kommt.
Laut seiner Betreuerin stehen ihm die 125,–€ zwar zu, aber ER bekommt sie nicht in die Hände! Das soll lt. dieser Dame folgendermaßen ablaufen:
1; Es darf ein gewerblicher Pflegedienst z.B. Einkaufen, Putzen oder Sonstiges (ich frag`mich nur, wie weit man da bei einem Stundenlohn von etwa 44,–€ kommt = 3 Stunden, und dann?) Oder es darf auch eine fremde Person machen … aber jetzt Achtung! Sie/Er muss zuerst einmal dem Amt seine kpl. Adresse und die Bankverbindung geben und schreiben, WAS er macht. Wenn er/sie z.B. putzt, dann putzt sie in einer Woche angenommen 5 Stunden = 60 €. Danach bekommt sie aber kein Geld für ihre Arbeit, Zeit und Mühe, sondern darf einfach (ohne Geld) gehen. Dann muss sie sich Zuhause hinsetzen und dem Sozialamt eine Rechnung schreiben! „Liebes SA, ich habe am - von/bis - bei H. xxx geputzt und stelle ihnen hiermit 60,–€ in Rechnung. Ich bitte darum, mir das Geld zu überweisen“. Dann auf ihre Kosten noch eine Briefmarke drauf … und wenn sie Glück hat, dann bekommt sie ihr verdientes Geld 7 - 10 Tage nachdem sie gearbeitet hat !!! … darf sowas wahr sein ??? Beknackter und umständlicher geht es doch wirklich nicht mehr. Wir haben 3 x inseriert um eine Putzhilfe zu bekommen,- es haben sich zwar genügend gemeldet, aber nachdem wir ihnen den Ablauf geschildert haben, haben ALLE abgesagt … ehrlich gesagt ICH würde diesen 'Irrsinn auch nicht mitmachen.
Dann habe ich diese Dame angerufen und den Vorschlag gemacht, dass man es doch so machen könnte, dass die Putzhilfe hier eine Quittung mit Namen und Tätigkeit unterschreibt und wir ihr das Geld sofort geben - was normal ist - und WIR dann die Quittung beim Amt einreichen und das Geld zurück erhalten … viel einfacher - viel weniger Bürokratie - alle wären zufrieden und im Grunde wäre es ja das Gleiche … aber nein, die Dame sagte „H. xxx bekommt die 125,–€ nicht in die Hand bzw. auf`s Konto“ … ich bin mir vorgekommen wie ein Krimineller.
So, nun wollte ich EUCH fragen, ob ihr in dem Bereich auch schon Erfahrungen gemacht habt,- wie ihr abrechnet usw. (wenn das Geld direkt über die Pflegekasse kommt, dann muss es ja genauso ablaufen!
Wir wären sehr dankbar, wenn wir ein paar gute Tipps, Erfahrungen und Meinungen von euch bekommen würdet. Am besten natürlich nur von Menschen die auch einen Pflegefall in der Familie haben.
Vielen Dank und Grüße