Meine Eltern sind beide alt, mein Vater ist nun kurz vor dem Termin zur Einstufung zum Pflegefall. Eine Freundin meinte, da gibt es Pflegegeld und auch noch weitere Zuschüsse in der Apotheke. Wer kennt sich damit aus?
Na, bestimmt die Krankenkasse .
Eure Pflegeversicherung und der Medizinische Dienst
Servus,
diese nicht, sondern die Pflegeversicherung, die nach dem Willen des Gesetzgebers von der Krankenversicherung getrennt ist.
Übrigens agieren sowohl die Pflegeversicherung als auch der MDK im Interesse einer „wirtschaftlichen“ Organisation der Versicherungsleistungen, d.h. sie werden von sich aus niemandem auf die Nase binden, welche Leistungen es ggf. in besonderen Fällen auf Antrag gibt.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
such mal nach einem Pflegestützpunkt in Eurer Nähe. Gibt es, glaube ich, noch nicht überall, aber vielleicht hast Du Glück. Dort solltest Du gute Beratung bekommen.
Hier mal als Beispiel die Aufgaben der Pflegestützpunkte in Brandenburg: http://www.pflegestuetzpunkte-brandenburg.de/index.php?id=3
Viele Grüße,
Jule
Prinzipiell ist deine Frage hier sehr gut und genau richtig. Lass dich bitte nicht von unqualifizierten Kommentaren verunsichern.
Der Reihe nach:
- Einstufung abwarten (das dein Vater nicht angeben sollte, dass er alles allein machen kann, versteht sich von selbst).
- Wenn du selbst pflegst bekommst du Pflegegeld.
- Interessant wird es in der Tat wenn deine Eltern (oder auch nur dein Vater) einen Pflegestufe bekommen. Dann hast du die Möglichkeit in eine Apotheke deiner Wahl zu gehen und einen Antrag auf die sogenannte Pflegehilfsmittelpauschale zu stellen. Dann bekommst du gleich vor Ort ein Formular, dass du gemeinsam mit der Apothekerin ausfüllen kannst. Wird das bewilligt, kannst du beispielsweise Inkontinenzvorlagen, Einmalhandschuhe und vieles mehr im Gegenwert von 40 Euro pro Mpnat über deine Apotheke beziehen.
- Nicht vergessen: Qualität ist wichtig für das Wohlbefinden. Daher unbedingt in der Apotheke auch nach verschiedenen Herstellern fragen. Ein klein wenig teurer (aber du bekommst ja einen Zuschuss in Höhe von 40 Euro) [Beitrag editiert - www Team].
Ich wünsche dir alles Gute!
Und natürlich kann es nicht schaden auch mal in einen Pflegestützpunkt zu gehen.
Ist das in jedem Bundesland und in jeder Pflegeversicherung so?
Letztlich sollte man sich hier auch mit einem Pflegedienst bzw. dem Pflegestützpunkt unterhalten. Es ist leider häufig so, dass viele Leute irgendwas von irgendwem gehört haben, der meint im Gespräch mit noch jemand anderen irgendwas so oder so verstanden zu haben. Viele sind naturgemäß schon damit überfordert zwischen Leistungen der Kranken- und denen der Pflegeversicherung zu unterscheiden. Klassisches Beispiel ist wohl das Insulinspritzen bei Leuten, die das nicht selber können. Das macht zwar der gleiche Pflegedienst. Der rechnet das aber mit einer Verordnung über Behandlungspflege mit der Krankenkasse ab. Auch bei diversen Hilfsmitteln wird da zwischen KV und PV unterschieden. Dann geben die Krankenkasse auch gerne mal das Sanitätshaus vor, bei dem diverse Hilfsmittel bezogen werden dürfen. Für den „Betroffenen“ meist Bockwurst, für viele schlicht nicht nachvollziehbar und damit ein Quell für viele Falschdarstellungen.
Und wenn dann alles klar ist, steht es einem natürlich frei, wo man die Pauschale ausgibt. Muss ja nicht die Apotheke um die Ecke sein, die das günstigste Angebot hat. Genausowenig muss bei einem Anbieter alles am günstigsten sein. Da die 40€ in der Regel ohnehin nicht reichen, kann es vielleicht auch sinnvoll sein z.B. die Handschuhe und Desinfektionsmittel im Drogeriemarkt zu kaufen und den Rest im Sanitätshaus. Auch Onlineapotheken oder -Sanitätshäuser können dabei helfen, die Kosten zu senken.
Grüße