Wer kennt sich mit MDF Emissionsklasse E1 aus?

Hallo, ich möchte im Ausland eine große Menge MDF Platten kaufen. Der Hersteller hat mir zwei Testreports des Testinstituts SGS vorgelegt. Bei den Tests ist das MDF 9mm nach dem Amerikanischen CARB ATCM erfolgreich geprüft worden, die MDF Platte ist für USA zugelassen. Frage: Ist die MDF Platte in Deutschland zugelassen mit dieser Prüfung oder nicht? In Deutschland gibt es eine E1 Prüfungs Norm aber wer kann mir sagen ob die beiden Normen identisch sind. Im Voraus besten Dank für die Hilfe.

Die Europäische E1 ist nicht identisch.

Für Bauzwecke haben MDF-Platten ohne CE-Kennzeichen keine
Zulassung für Bauzwecke.

In Europa wie Deutschland bedeutet E1
für alle Holzwerkstoff-Plattenarten einheitlich und
selbst bei Platten für Außenverwendung generell
E1 = max. 0,124mg/m3

Folgende frühere Normen/Messverfahren gelten nicht mehr:

  • DIBT-Richtline (Juni 1994): E1, E2.1, E3.1 max. 0,01 ppm, E2, E3
  • DIN EN 1084 (Sperrhölzer, Aug. 1995) Klasse A: max. 3,5 mg/m2h
  • DIN EN 312 (Spanplatten Nov. 2003) Abgabeklasse 1: max. 8 mg/100g darrtrockene Platte

Die alten Grenzwerte entsprechen jedoch in etwa dem neuen E1-Wert.
Die zugehörigen Messverfahren dürfen betriebsintern weiter für Proben verwendet werden.

Platten mit E2 = über 0,124mg/m3 dürfen aber in einigen europäischen Ländern auslaufend noch verwendet werden.

In den USA sind die Formaldehydgrenzwerte nicht
überall einheitlich.

Hier findest Du die Grenzwerte für Kalifornien,
die gerade schrittweise verschärft werden:

http://www.holzforschung.at/uploads/media/Mag0408_CH…

Das Messverfahren ist aber anders als das nach DIN EN.

Unsere Grenzwerte sind aber immer noch leicht strenger.

Hallo Ole,

Das Messverfahren ist aber anders als das nach DIN EN.

da sprichst Du eine enorm wichtige Sache an. Klär doch bitte den Fragesteller auf, wie diese Messverfahren funktionieren. Denn die Grenzwerte ohne Kenntnis / Verständnis des Messverfahrens nutzen nicht viel.

M.E. gibt es Verfahren, die vollkommen an der Praxis vorbeigehen, z.B. ständiger Luftwechsel in der Messkammer. So gewonnene Messwerte haben m.M. keinerlei Praxisbezug, weil niemand im gleichen Rhytmus stosslüften würde. In der Wohnpraxis dürfte daher die Schadstoffkonzentration wesentlich höher sein.

Die m.E. inzwischen historischen E1-Werte gehen auch von bestimmten Annahmen aus, die in der Praxis durchaus unzutreffend sein können. Ich denke da nur an die Werte für Holzspielzeug, wo von soundsoviel Kilo Spielzeug in einem x Kubikmeter großen Raum ausgegangen wird. Was aber, wenn das Kind mehr Holzspielzeug in einem kleineren Raum hat und noch dazu Billiglaminat und ein MDF-Bett?

Aber das kannst Du besser erklären als Fachmann.

Gruß
AallRounder