Wer kümmert sich um unsere Alten und Rentner, die keine Wohnung finden?

Dieses Problem wird in Zukunft häufiger auftreten, denn in so sicheren Verhältnissen,
wie gerne Glauben gemacht wird, leben unsere Alten keineswegs. Spätestens wenn
Kinder und Verwandschaft selbst kein Geld haben oder aufkommen wollen, wird auch
der Ältere - Rentner - allein gelassen. Was geschieht, wenn er dann keine Wohnung hat
oder/und die nächste Seniorenwohnung erst in 7 oder 8 Jahren frei wird ??

Klar, Grundsicherung steht jedem Rentner zu, und das Amt übernimmt ja auch Miete für
die beanspruchten 50 M2; aber leider lehnen viele privaten Vermieter diese Art
der Vermietung ab, und der Wohnungsmarkt ist natürlich bei dieser Nachfrage
längst leergefegt?

Habe ich jetzt ein Faß aufgemacht?

Habe ich jetzt ein Faß aufgemacht?

Nicht wirklich.

Das Problem der Wohnungslosigkeit wird lange vor der Altersrente virulent und ist imo keine Frage der Altersarmut, sondern ein generelles Armuts bzw. Angebots- und Nachfrageproblem.

Ein Altersrenter, der eine Wohnung besitzt, wird diese auch im Alter behalten können; Diskussionen mit dem Sozialamt ingebriffen, wobei Heimunterbringung fast immer deutlich teurer wäre als Wohnungsweiterfinanzierung und insofern auch über der Angemessenheitsgrenze liegende Mieten aus haushaltsrechtlichen Gründen getragen werden müssen bis eine geeignete Wohnung gefunden ist.

Achja … Kümmerer ist das Sozialamt, Amt für Wohnungsnotfälle und idealerweise die Familie (in meinem konservativen Weltbild).

Entwicklung besondere Wohnmodelle steht natürlich jedem selbst frei, denn zwischen Heim- und Familienunterbringung und eigener Wohnung gibt es noch weitere Spielarten.

Kleiner setzen etc.
Servus,

da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • von den Zentren in Gebiete mit weniger teurem Wohnraum umziehen; diesen Schritt früh genug in Angriff nehmen, d.h. zu einem Zeitpunkt, zu dem man sich zutraut, die vorhandene Infrastruktur vor Ort und deren Zukunft realistisch einzuschätzen.

  • „Kleiner setzen“, wie es vom Bauern bis zum Hochadel in den letzten tausend Jahren üblich war: Mit den Renten, die z.B. Jahrgänge 1959ff bekommen werden, lassen sich die von Dir genannten 50 m² in Miete nur finanzieren, wenn man deutlich überdurchschnittlich verdient oder wie auch immer Reserven gebildet hat.

  • große, ggf. schwer vermietbare Wohnungen zu mehreren gemeinsam nutzen: Ist nicht so leicht, sich mit einem nicht mehr jungen Geist die Eigenarten und Gewohnheiten von anderen zu gewöhnen, braucht daher auch rechtzeitige Vorbereitung persönlich und gedanklich.

  • den Begriff der „Seniorenwohnung“ überdenken. Zwischen einer wirklich altersgerechten Wohnung ohne Treppen, ohne Schwellen, ohne Stufen mit ausreichend breiten Türen und Durchgängen überall, Steckdosen, die sämtlich ohne Bücken zu erreichen sind, einer zentralen Stromunterbrechung, die mit der Ausgangstür gekoppelt ist und die alles schaltet, was beim Dauerbetrieb heiß werden kann etc. etc. und einer Wohnung, in der man mit den in den Achtzigern üblichen körperlichen Einschränkungen „leben kann“, gibt es ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Dieses Problem wird in Zukunft häufiger auftreten, denn in so sicheren Verhältnissen, wie gerne Glauben gemacht wird, leben unsere Alten keineswegs.

Klar. Keiner muss unter die Brücke. ich denke, die finanziellen Herausforderungen liegen eher auf einem anderen Gebiet.

Spätestens wenn Kinder und Verwandschaft selbst kein Geld haben oder aufkommen wollen,

Bei letzterem werden sie vielleicht staatlicherseits gezwungen.

wird auch der Ältere - Rentner - allein gelassen. Was geschieht, wenn er dann keine Wohnung hat oder/und die nächste Seniorenwohnung erst in 7 oder 8 Jahren frei wird ??

Klar, Grundsicherung steht jedem Rentner zu, und das Amt übernimmt ja auch Miete für die beanspruchten 50 M2;

Ganz ehrlich, 50m² hätten mich schon als Student überfordert. Da war ich noch jung und fit wie ein Turnschuh. Ob ich die im Alter beanspruchen muss, wenn ich kaum noch richtig krauchen kann, weiß ich noch nicht, habe eine Vermutung in welche Richtung die Reise geht.

aber leider lehnen viele privaten Vermieter diese Art der Vermietung ab,

?? Welche Art meinst Du? Bundesweit schießen irgendwelche „Altenwohnanlagen“ aller Art wie Pilze aus dem Boden. Da scheint die Nachfrage ein großes Angebot zu produzieren.

und der Wohnungsmarkt ist natürlich bei dieser Nachfrage längst leergefegt?

Habe ich jetzt ein Faß aufgemacht?

Nee. Ich kann mich da nur den Vorrednern anschließen. Wenn man von jetzt auf gleich eine solche Wohnung sucht und dann vielleicht noch den Suchradius eingrenzt, kann auf die Schnelle tatsächlich nichts frei sein.
Ich empfehle meinen älteren Verwandten sich darum zu kümmern, wenn scheinbar noch gar kein Grund dazu besteht. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist das ein guter Zeitpunkt. Die Wohnung das Haus sollte dann eh schon zu groß sein. Außerdem fällt es dann noch viel leichter, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden/einzuleben als wenn man dazu gezwungen ist, weil man selber kaum noch kann. Dann wird es auch schwierig mit den sozialen Kontakten. Man sollte auch realistischer Weise einkalkulieren, dass einen die Kinder nicht pflegen können oder wollen.
Also wäre eine kleine Wohnung ganz sinnvoll, wobei man idealer Weise die Option hat, sich bei Bedarf diverse Hilfen dazubuchen zu können. Nennt sich dann oft betreutes Wohnen, wobei es da heute viel Spielarten gibt. Man muss dann nicht mehr die Wohnung wechseln, wenn es mal soweit ist, und wenn man es nicht braucht, lässt man es eben.
Aber wie gesagt, die Miete wird das geringste Problem sein. Die Pflege und medizinische Versorgung sind wesentlich teurer, und ob sich die Gesellschaft in Zukunft überhaupt noch diese Maximalversorgung auf Teufel komm raus leisten können wird, ist wohl eher die Frage. Da ist irgendwann der Punkt erreicht, wo es nicht mehr ums Wollen geht, sondern wirklich ums Können.

Grüße

Verrätst du uns, wieviele Kinder du hast?

ich glaube nicht, daß Kinder helfen, wenn sie eigene Probleme haben und womöglich
kein Geld. Zugegeben, da bin ich ein Looser, denn bei der Erziehung werde ich wohl
versagt haben. Vielmehr glaube ich an Altersarmut und Einsamkeit, und daß jeder für
sich alleine stirbt. Aber zu deiner Frage, die kein Geheimnis zu sein soll: 5
und lebe allein…