Hallo,
Woher weißt Du, ob das Oszilloskop den Wert richtiger
ermittelt hat?
weil sich das ergebnis des oszilloskops mit dem theoretischen
rechenergebnis deckt.
Es gibt aber keinen theoretischen Messwert.
doch den gibt es. es ist sogar recht einfach diesen Wert
auszurechnen.
Nur, wenn man die Daten zum Rechnen kennt. Das ist doch hier der Punkt.
Die stromfunktion, deren Effektivwert hier gemessen werden
soll hat den Effektivwert 240 mA.
Woher weißt Du das?
Das größte Problem hier ist nicht die Messungenauigkeit der
Messgeräte sondern die richtige Interpretation der Ergebnisse.
Das größte Problem ist hier, dass niemand weiß, was überhaupt gemessen wurde.
Die Stromfunktion besteht nämlich aus einem Wechselanteil und
einem Gleichanteil, nach Fourier.
Kann sein oder auch nicht.
Der Gleichanteil hat den Effektivwert 136mA,
Woher hast Du diesen Wert?
der Effektivwert des Gleichanteils ist gleichzeitig I_avg.
Der Wechselanteil der Stromfunktion hat ebenfalls einen
Beitrag zum gesamten Effektivwert beizutragen. Wie hoch diese
Beitrag ist will ich nicht ausrechnen, denn die Effektivwerte
des Gleichanteils und des Wechselanteils dürfen nich einfach
addiert werden.
Man darf also NICHT rechnen I_rms_ges =I_rms_gleich +
I_rms_wechsel.
Es gilt vielmehr (I_rms_ges)² =(I_rms_gleich)² +
(I_rms_wechsel)².
Ein Osziloskop kann entweder nur den Wechselanteil ausrechnen
oder den Gesamtstrom aber nicht den Gleichanteil.
Warum sollte es das nicht können? Im Gegensatz zum Multimeter kann es auch in der DC-Einstellung eine Wechselspannung darstellen und messen.
Ein Multimeter kann entweder nur den Gleichanteil oder den
Wechselanteil ausrechnen aber nicht den Gesamtstrom.
Kommt auch hier auf das Messgerät an.
Ich nehme an, das ist der Grund, warum die Messergebnisse so
komisch vorkommen, weil man nicht berücksichtigt, was das
jeweilige Gerät überhaupt messen kann. Und wenn man das tut
ist man übrrascht, dass die Größen nicht einfach linear
miteinander addiert werden können, sondern quadratisch
verrechnet werden müssen.
Das ist nur ein Problem von mehreren.
laut multimeter-datenblatt (ist übrigens ein fluke 111) sollen
ströme mit einer genauigkeit von 1% gemessen werden können.
Und das wird auch stimmen bei einem Fluke, das nicht zu alt
ist.
aber wenn ich einen konstanten strom messe (z.B. ca. 600mA),
hab ich am oszi 600mA, am multimeter (das übrigens im april
bei der kalibrierung war) 616mA.
Woher kommt denn der Strom?
1% Genauigkeit heißt, 1% vom maximalen Endausschlag, es heißt
nicht 1% von dem gemessenen Wert. Deine Messergebnisse können
also durchaus noch im grünen Bereich sein.
Tja, wer weiß?
ergibt bei rechnung: U_eff = 424mA
oszi-messung: U_eff = 418mA
multimeter-messung: U_eff = 320mA
wie misst du mit einem Oszi den Strom? Du misst den
Spannungsabfall über einem Widerstand. Ist der Widerstand ein
Präzisionswiderstand?
Es gibt auch Stromzangen.
Übrigens: Ein Oszi ist prima dazu geeignet Spannungverläufe
darzustellen. Einen genauen Messwert wird es wahrscheinlich
nicht liefern können, weil es dazu zu ungenau ist. Auf jeden
Fall ungenauer als ein gutes Multimeter.
Kann sein. Muss nicht. Eine Genauigkeitsangabe heißt ja nicht, dass es ungenau sein MUSS.
Zudem kommt es natürlich drauf an, was man messen möchte. Ein Multimeter dürfte einige Probleme mit Frequenzen über 10kHz haben.
Gruß
loderunner