Außerdem kann ich nicht einsehen, warum wir ständig Tonnen an
Atommüll produzieren, wenn nicht geklärt ist, wo der
verbleibt.
Im Salzbergwerk.
Ja klar, weil nämlich die Salzreste im Gestein immer noch wasserlöslich ist und somit die Sicherheit des Bergwerks auf ewig gesichert ist. ES GIBT KEINE SICHERE LAGERUNG AUF DER ERDE (sprich: auf diesem Planeten - ob nun untertage oder nicht)! In einem Bergwerk kann immer Wasser eindringen, und es kann auch schnell Wasser hinaus - kontaminiertes Trinkwasser ist ja auch was Feines. Die meisten Bergwerke sind schon lange im Betrieb, und zu Beginn des Bergbaus hat man nicht auf Sicherheit geachtet. Oft weiß man auch heute noch nicht, wo überall Hohlräume sind. Und zu allerletzt kann es sogar in Deutschland mal beben. Ich kann mich noch erinnern, das Mitte der 90er Jahre es im Ruhrgebiet gebebt hat.
Im Übrigen musste das Lager in Morsleben (ehemaliges Salzbergwerk) geschlossen werden, weil nämlich - wie von verschiedenen Gutachtern als Gefahr beschrieben - Wasser eingedrungen ist und daraufhin einige Stollen einstürzten. Dass das Bergwerk bei Gorleben immer noch Erkundungsstatus hat, hat auch seine Gründe. Es kann bislang keine Sicherheit garantiert werden. Ich persönlich bin überzeugt, dass diese Sicherheit nie garantiert werden kann.
Solange diese Frage nicht geklärt ist, halte ich
es für absolut hirnverbrannt, das Zeug munter weiter zu
produzieren. Mal ganz abgesehen davon, dass beim Transport
auch wieder der fehlerhafte Mensch dazukommt. Hat man ja an
dem Containerproblem gesehen: die Firmen haben bei der
Abfüllung geschlampt, und die Container waren in der Folge von
außen kontaminiert.
Ja, eine mini-Atombombe?!?
Wie stark war der Container belastet?
Zumindest wurden irgendwelche Grenzwerte überschritten. Für das Personal, dass den Transport begleiten musste, hat eine erhöhte Strahlenbelastung bestanden. Sicher höher als beim Dienst im AKW. Die Werte sind sicher an mehreren Stellen nachzulesen, war schließlich in der Presse. Mir geht’s aber eh nicht um die Werte, sondern um die Möglichkeiten. Es ist verdammt gefährlich, ohne dass es explodieren muss. Es strahlt eben einfach vor sich hin. Ich will mit diesem Risiko nicht leben.
Schweden ist im Bezug auf den Atomausstieg in ihrem Land schon
ehrlicher. Haben sich gleich Kapazitaeten vom neuen AKW in
Finnland gesichert.
In Skandinavien hat keiner den Müll direkt vor seiner Haustür. Es ist ein dünnbesiedeltes Land. Daher sind die Menschen einfach nicht sehr stark sensibilisiert. Ich wohne nur 100 km entfernt von Morsleben, Gorleben ist auch nicht viel weiter weg. Es gibt sehr viele Menschen, die noch näher dran wohnen. Wer kein Lager in der Nähe hat, hat ein AKW. Ich kann nachvollziehen, dass viele Menschen davon nicht begeistert sind.
Im Übrigen war vor Kurzem ein Artikel im SpiegelOnline über eine frisch veröffentlichte Untersuchung. Die Strahlenbelastung der Wildschweine in Bayern hat in den letzten zehn Jahren zugenommen. Das kommt daher, dass sie sich überwiegend von Waldpilzen ernähren, die immer noch vom Tschernobyl-Unglück verstrahlt sind Aufgrund der langen Lebenszyklen der Pilzgeflechte summiert sich das im Körper der Schweine. Bayern hat von den Gebieten in Deutschland die größte Belastung aufgrund dieses GAUs damals erfahren. Die Wahrscheinlichkeit eines GAUs ist hier ungleich geringer, das weiß ich.
Aber wenn von dem Unfall heute noch Folgen hier zu messen sind, wüßte ich nicht, warum ich den Müll vor meiner Haustür verbuddeln sollte. Das wär mir zu gefährlich.
Bis denne
Schnoof