Wer prüft/wartet einen Holzofen/Küchenherd im Altbau?

In meinem neu erworbenen Altbau steht ein alter Holz-Küchenherd. Natürlich ist man neugierig, und so hab ich das Teil bald mal angefeuert. Es funktioniert auch alles sehr gut, verbrennt sauber, gibt keinen sichtbaren Rauch oder Ruß irgendwo und es zieht auch gut ab nach oben (manchmal denke ich, fast ein wenig zu schnell). Etwas schade finde ich nur, daß es sehr lange dauert, bis ein Topf voll Wasser endlich kocht, wenn es überhaupt mal kocht. Zwar wird die Herdplatte schon gut heiss, ein Schnitzel oder so lässt sich problemlos braten, geht praktisch gleich schnell, wie auf dem Elektroherd, aber Sachen die viel Energie brauchen, wie ein größerer Wassertopf brauchen ziemlich lange, oder kommen auch nach Stunden nicht wirklich zum Kochen.
Soweit so gut. Trotzdem, stand das Teil recht lange rum, der Vorbesitzer des Hauses ist schon vor ein paar Jahren verstorben, solange stand das Haus leer, bis die Erben das ganze dann an mich verkauft haben. Daher würde ich den Ofen trotz allem gerne von einem Fachmann prüfen lassen. Nur wer macht sowas? Kann der Kaminkehrer den Ofen selbst auch prüfen (vorallem in Bezug auf die Heizleistung), oder guckt der nur, ob das Ding sauber verbrennt und die Umwelt- und Sicherheits- bestimmungen einhält?

Zur Info: Das Haus wurde ca 1930 gebaut, vermutlich ist der Ofen genauso alt. Hersteller ist Wamsler. Eine Bedienungsanleitung habe ich keine finden können, eine genaue Typenbezeichnung auch nicht, beim Hersteller gibt es heute zwar ähnliche Ofenmodelle, aber genau das Modell scheinbar nicht mehr.
Wen frage ich am besten bezüglich der Prüfung des ganzen?

Hallo!

Schorni wäre der Ansprechpartner.
Er ist Fachmann und kennt sich aus, kann bei Fehlern oder Funktionsmängeln auch an einen Ofenbauer/Ofensetzer vermitteln.

Und bei Wamsler könnte man mit den Daten vom Typenschild schon nach einer Anleitung fragen.

MfG
duck313

Wie schon geschrieben wurde ist der Schorni zuständig.

Eigentlich müsste der für deinen Bezirk zuständige Schorni auch die Unterlagen zu deinem Holz-Herd haben. Der musste die Daten nachtragen, als die Gesetze seit 1930 geändert wurden.
Der Schorni muss jeden einzelnen Ofen und Kamin in seinem Bezirk kennen und genehmigen.

MfG Peter(TOO)

Servus,

das hier:

ist der Haken.

Es gibt in der Nähe des Abzuges zum Schornstein eine Klappe, die zu Anfeuern so offen steht wie jetzt grade im Dauerbetrieb, aber wenn eine erste Glut da ist, geschlossen werden sollte. „Geschlossen“ bedeutet nicht, dass dann der Abzug dicht wäre - er ist nur soweit gebremst, dass die Hitze da bleibt, wo man sie gebrauchen kann.

Wie genau diese Klappe bewegt wird, kannst Du ausprobieren, indem Du alles, was sich da in der Nähe zum Abzug befindet, mal ein bissle bewegst. Dann wirst Du schon spüren, welcher Handhebel die Klappe verstellt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

was die offizielle Seite angeht, hasst Du schon gute Antworten erhalten.
Zum Praktischen hätte ich eine Nachfrage: hat der Herd eine Mittelplatte und darum mehrere Ringe? Das wäre für einen Kochofen sehr üblich. Mit einem entsprechenden Haken für die eingelassenen „Ösen“ kann man die Platte und ggf. Ringe herausnehmen und so den Topfboden je nach Größe direkt dem Feuer aussetzen. Kenne es so vom alten Ofen meiner Oma und dem Ölherd meiner Eltern.
Toll fand ich immer, dass man jederzeit eine Fläche hatte, auf der man schon Fertiges warmstellen konnte und sich die Temperaturregelung über den jeweiligen Standort auf dem Herd gut regeln ließ. Aber ich musste seinerzeit meist nur die Bratkartoffeln und Spiegeleier fürs Abendessen machen, gekocht habe ich darauf nicht - soweit ich mich erinnern kann.

Den Zug kann man normalerweise mit einem Schieber oder einer Drehscheibe am Aschefach regeln. Wenn Du meinst, der Zug sei zu stark (kann bei kaltem Wetter oder Wind vorkommen, ev. auch, wenn der Ofen schon sehr heiß ist), könntest Du hier nachregeln - aber das wird der Schornsteinfeger vor Ort besser beurteilen können. Und er muss den Ofen überhaupt erstmal genehmigen, ehe Du ihn in Betrieb nehmen kannst.

Wünsche viel Erfolg, Paran

Sagen wir: Hat er bedingt. :smile: Es gibt eine Platte die man mit dem Haken herausnehmen kann, allerdings hat man dann ein Loch, das zu groß für den Topf ist, so daß dieser durchfallen würde. Ringe zum Einsetzen, um den Topf dann draufzusetzen sind leider keine (mehr) vorhanden. Oder sie sind irgendwo im Keller oder sonst wo. Jedenfalls ist mir dazu momentan nichts bekannt. Aber ich kenne das mit den Ringen, hab ich schon woanders gesehen, nur sind sie hier eben weg.

Das mit dem Schieber am Aschfach ist klar. Aber das regelt eher die Zuluft. Die Abluft haut deswegen erstmal trotzdem durch den Kamin ab.
Ich vermute daß hier ein Teil fehlt. Es gibt neben dem Kaminabzug ein kleines Loch (ca 1cm Durchmesser), neben dem an einer Stelle „Auf“ und etwa 90° Versetzt dazu „Zu“ steht. Hier war wohl vermutlich mal ein Regler, mit dem man die Abluft teilweise absperren konnte. Aber da ist nichts mehr, nur eben das Loch.

Es geht nicht um den Schieber am Aschfach, sondern um die Klappe, den Schieber oder wie immer das Teil an diesem Ofen konstruiert ist, das den Abzug zum Schornstein reguliert. Diesen Abzug betreibst Du anscheinend in „Dauer-auf“, und damit haben es die Krähen gut warm, die auf Deinem Dach sitzen (falls da welche sind), aber nicht das Kraut auf Deinem Herd.

Ach, übrigens: Womit heizt Du den Ofen eigentlich? Schnelle, starke Hitze und nix dahinter klingt nach Fichte oder Kiefer, kann das sein?

Schöne Grüße

MM

Tja, dann fehlt etwas.

Ein Foto wäre auch recht Hilfreich. Dann könnte man auch erkennen was noch so fehlt (Ringe).

Bei so einem Holzherd hat man ein paar mehr Möglichkeiten die Wärme zu regeln als beim E-Herd.

Der Strom ist immer gleich, beim Holz gibt es viele Unterschiede. Manche Holzarten brennen eben schnell und sich gut zum Anbraten und andere brennen langsamer und sind besser zum langsamen garen oder backen geeignet. Je nach Feuchtigkeit brennt es auch nochmals unterschiedlich.

Dann die Züge, wobei bei dir der im Kamin fehlt. und ohne diesen funktioniert der Herd gar nicht richtig!

So etwas vereinfacht:
Mit dem Schieber für die Luftzufuhr kann man regeln wie schnell das Holz verbrennt.

Mit demjenigen im Kamin, ob die Hitze durch den Kamin geht oder die Pfanne heiss macht. Allerdings muss man dabei auch aufpassen, dass der Rauch nicht in die Küche zieht, anstatt durch den Kamin, sonst wird die Küche zur Räucherkammer und du zum Rauchwürstchen.

Das Problem ist, dass die Funktionen der Klappen sich gegenseitig beeinflussen. Man kann wenig Frischluft geben und auch wenig durch den Kamin abziehen lassen. Oder viel Zuluft und viel durch den Kamin. Dann kann bei beiden Einstellungen die Heizleistung gleich sein.

So einigermassen kochen kann ich auf einem Holz-Herd, aber ich bewundere alle, die damit auch einen super Kuchen backen können!

MfG Peter(TOO)
P.S. Ich koche hier mit Gas, das mag ich am liebsten, und am WE bei meiner Freundin elektrisch. Holz-Herde hatten meine Grossmütter und ich in verschiedenen Ferienhäusern in den Bergen.