Wer schreibt mich nun krank? Hilfe!

Hallo zusammen,

seit etwa 4 Wochen leide ich unter psychosomatischen Symptomen (Panikanfälle, innere Unruhe mit Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Schwindel), wegen denen ich zuerst meinen Hausarzt aufgesucht hatte. Dieser schrieb mich zunächst für zwei Wochen krank und verwies mich an die Institutsambulanz einer psychosomatischen Klinik in meiner Nähe und stellte auch eine Überweisung zu einem Neurologen aus. Auf einen Termin beim Neurologen müsste ich noch bis Anfang Juni warten. Die Institutsambulanz hatte ich auch aufgesucht und ein längeres Gespräch geführt. In diesem wurde mir die dort angegliederte Tagesklinik empfohlen. Der Termin für das Erstgespräch ist der 29. Mai. Damit ich nicht tatenlos auf die Tagesklinik warte, habe ich bei einer Psychologin Einzelschulungen zur progressiven Muskelentspannung, Stressbewältigung etc. vereinbart, die ich privat zu zahlen habe.

Nun habe ich das Problem, dass die Zuständigkeit für die weitere Krankschreibung von A nach B und zurück geschoben wird. Der Hausarzt verweist an Fachärzte, z.B. einen Neurologen, bei dem aber kurzfristig kein Termin zu holen ist (s.o.) und ohne dortige Behandlung mich natürlich auch nicht krank schreibt. Zudem teilte mir die Institutsambulanz mit, bei einem Neurologen sei ich verkehrt - ich bräuchte neben der Tagesklinik noch Psychotherapie (auf Wartelisten stehe ich - dauert auch noch ewig). Die Institutsambulanz verweist i.S. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nun wieder an den Hausarzt, der sagt, er könne für so lange Zeit keine Arbeitsunfähigkeit ausstellen. Ich verstehe das nicht. Offenkundig ist meine Arbeitssituation der Auslöser meiner Erkrankung. Von allen Ärzten, die mich in den letzten Wochen behandelt haben, habe ich gehört, dass ich zunächst viel Ruhe brauche und Abstand zu meiner Arbeitssituation gewinnen muss.

Bin ich gezwungen, mich stationär aufnehmen zu lassen, obwohl es aus medizinischer Sicht gar nicht notwendig ist und ambulante Versorgung eigentlich ausreichen würde? Die Situation, so in der Luft zu hängen, ist für mein Krankheitsbild nicht gerade förderlich. Es ist schlimm genug auf eine Behandlung viele Wochen warten zu müssen.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann. Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar.

Viele Grüße

Hallo Andy.

Irgendwie verstehe ich es nicht. Das ein Termin beim Neurologen lange dauert ist mit bewusst, aber mein Hausarzt hat mich sofort Krank geschrieben und bei einen BO sogar im Bekanntenkreis 3 monate bis zur Reha. Was du brauchst ist eine Stationäre Behandlung und das sehr schnell- Wende dich ein deine Krankenkasse und an die Rentenanstalt mit der Begründung damit du so schnell wie möglich wieder in das Arbeitsleben eingegliedert werden kannst.
Ich hoffe ich habe dir geholfen.
Dieter
PS: Leider wird man hier von keinem bewertet, ist eigentlich schade wenn man helfen will und vll. auch hat das keiner dan ein Vote abgiebt

Moin-Moin aus Hamburg, Hallo Andy28,

Mensch, Du wirst ja wirklich von A nach B geschickt ohne das sich wirklich etwas bewegt. So wirklich nachvollziehbar ist es nicht.

Ich bin „damals“ von meinem Hausarzt wegen Lustlosigkeit, Mattheit u.s.w. behandelt worden und er äußerte als Erster den Verdacht, das ich an dem sog. Burnout-Syndrom leide.

Mit der Überweisung bewaffnet ging ich in die Tagesklinik (f. psychische Erkrankungen). Ich wurde dort aufgenommen, musste aber eine Wartezeit von rd.4 Wochen hinter mich bringen. Für diese Zeit schrieb mich der Hausarzt krank.

Für den 3-monatigen Aufenthalt in der Tagesklinik (ist wie zur Arbeit gehen) war dann eben die Klinik zuständig.

Nun ist es bei mir schon einige Jahre her und vielleicht gibt es in den einzelnen Bundesländern inzwischen auch unterschiedlich Handhabungen.

Hoffe, Deine Odysse ist bald zu Ende.

Gute Besserung

Charly

Hallo Andy28,

dein behandelnder Arzt, Hausarzt/Neurologen muss dich krankschreiben. Gesetzlich sieht as so aus: Die ersten sechs Wochen besteht Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Anschließend zahlt die Krankenkasse das Krankengeld, das 70% des Lohnes beträgt.

Was du bei der Psychotherapeutin ausgibst, kannst du steuerlich absetzen (Besonderer Auswendungen).Lass dir Rechnungen austellen.

Viel Glück
well kom

Hallo Andy,
ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Ich denke, es gibt hinsichtlich der Krankschreibung folgende Möglichkeiten: Der Hausarzt muss, der Psychotherapeut auch. Kommst Du hier nicht weiter, wende Dich an Deine Krankenkasse. Dort gibt es einen medizinischen Beratungsdienst.Den kannst Du 24-Stunden täglich anrufen.

Gute Besserung und viel Erfolg

Hallo Andy28,
mit rechtlichen Dingen kann ich hier nicht besonders weiterhelfen. Du müsstest wohl einen Anwalt konsultieren oder einfach mal bei der Krankenkasse anfragen. Allerdings finde ich es unmöglich, dass kein Mediziner dafür zuständig ist, eine Krankmeldung zu schreiben. Aber das liegt auch mit an unseren tollen Reformen der Krankenkassen.

Ich könnte Dir bei Deinen Symptomen behilflich sein, aber dafür hast Du ja schon die Psychologin.

Auf jeden Fall viel Erfolg und vor allem gute Besserung.

Carmen

Hallo,
natürlich kann dich dein Hausarzt sogar unbefristet also „bis auf Weiteres“ krankschreiben, wenn er es medizinisch notwendig erachtet. Der Hausarzt meiner Freundin hat sie in dieser Weise krankgeschrieben, obwohl die Institutsambulanz und ein Psychiater einbezogen waren. Da würde ich mich wegschicken lassen.
Alles Gute und viel Kraft wünsche ich dir
Tatjana Lausch

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich habe noch gestern erneut mit meinem Hausarzt Rücksprache gehalten. Er erachtet die Institutsambulanz weiterhin als zuständig, da ich mit der von ihm ausgestellten Überweisung die Institutsambulanz aufgesucht hatte, von dort Medikamente verschrieben bekommen und die letzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten habe. Somit hätten die dortigen Ärzte doch meine Behandlung übernommen. 

Also war ich heute auf sein Anraten nochmals bei der Institutsambulanz. Diese hat natürlich wieder auf den Hausarzt verwiesen. Ich bin aber hartnäckig geblieben und habe gesagt, dass ich von einem Facharzt keine Krankschreibung erwarten kann, da die Wartezeiten extrem lang sind (alles schon probiert); und ohne dortige ambulante Behandlung auch keine Krankschreibung. Zudem habe ich darauf hingewiesen, dass es nicht an mir liegt, dass ich derart lange auf die Aufnahme in der Tagesklinik warten muss. Um die Übergangszeit zu überbrücken, habe ich ja schon auf eigene Kosten progressive Muskelentspannung, Stressbewältigungstraining etc. organisiert, damit ich wieder möglichst schnell zur inneren Ruhe komme. Obwohl ich meine Panikattacken mittlerweile im Griff habe und mein Hauptproblem innere Unruhe und Nervosität sind, die zu Schlaflosigkeit führen, scheinen die Allerheilmittel aus Sicht der Institutsambulanz chemische Keulen zu sein – insbesondere Cipralex und Dipiperon. Ich hätte ja schlichtweg lieber eine Verhaltenstherapie, kombiniert mit tiefenpsychologischer Therapie, aber die Wartezeiten sind ja auch dafür extrem lang. Entspannungstraining beginne ich ja am Montag. Nach langem Hin und Her hat mich die Ärztin heute bis nächsten Mittwoch krank geschrieben. Für das Weitere muss ich also Mittwoch wieder dort hin. Dann soll eine Oberärztin entscheiden.

Und dann wurde ich heute noch gefragt, ob ich nicht schon wieder arbeiten kann!? Es ist doch in den letzten drei Wochen nichts an Behandlung geschehen! Zudem wurde ich heute noch darauf hingewiesen, dass nach einer Einnahme der heute verschriebenen Medikamente erhebliche Konzentrationsstörungen die Folge sind und ich deswegen kein Auto fahren darf. Zudem machten die Medikamente „schlapp“. Hinzu kommt, dass Psychopharmaka (von deren Einnahme ich nicht begeistert bin) ihre Wirkung auch erst nach Wochen entfalten. Somit wunderte ich mich sehr über die Frage, ob ich nicht Montag wieder arbeiten kann. Nach dem ganzen Hin- und Her in den letzten Tagen ist meine innere Unruhe leider gestiegen, weil ich mich gedanklich bereits mit dem Gedanken befasst habe, am Montag ggf. wieder arbeiten zu müssen…

Hmmm, mal sehen, was sich kommenden Mittwoch ergibt.

Nochmals vielen Dank für die Rückmeldung!

Viele Grüße

Hallo Tatjana,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich weiß nicht, warum mein Hausarzt mit der Krankschreibung so ein Problem hat. Ich habe gestern erneut mit ihm Rücksprache gehalten. Er hat leider wieder auf die Institutsambulanz verwiesen, da ich mit der von ihm ausgestellten Überweisung die Institutsambulanz aufgesucht hatte, von dort Medikamente verschrieben bekommen und die letzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten habe. Somit hätten aus seiner Sicht die dortigen Ärzte meine Behandlung übernommen.

Heute war ich nochmals bei der Institutsambulanz. Diese hat - wie befürchtet - wieder auf den Hausarzt verwiesen. Ich würde ja lieber jetzt als gleich mit der Tagesklinik beginnen, aber die langen Wartezeiten sind ja nicht mir anzulasten. Nur bis nächsten Mittwoch bin ich nun krank geschrieben. Dann muss ich nochmal dort hin, damit eine Oberärztin das Weitere entscheidet…

Viele Grüße

Hallo Dieter,

aus Sicht der Institutsambulanz bin ich kein Kanditat für eine stationäre Aufnahme, dafür aber für die Tagesklinik. Leider fühlt sich für die Übergangszeit bis zur Aufnahme in der Tagesklinik nun kein Arzt für eine Krankschreibung zuständig. Und bedauerlicherweise muss man ja auch auf sämtliche ambulante Therapien sehr lange warten, weshalb in der Zwischenzeit nichts stattfindet (es sei denn, man organisiert irgendetwas in Eigenregie und zahlt es privat). Bei psychosomatischen Beschwerden braucht man offenbar viel Geduld. Mehr als eine AU-Bescheinigung bis nächsten Mittwoch konnte ich heute nicht rausboxen. Dann muss ich leider wieder bangen…

Grüße

Hallo Charly,

ich weiß auch nicht, warum mein Hausarzt mit der Krankschreibung so ein Problem hat. Ich habe gestern erneut mit ihm Rücksprache gehalten. Er müsste mich ja auch „nur“ weitere 4 Wochen bis zum Vorgespräch in der Tagesklinik krank schreiben. Er hat aber leider wieder auf die Institutsambulanz verwiesen, da ich mit der von ihm ausgestellten Überweisung die Institutsambulanz aufgesucht hatte, von dort Medikamente verschrieben bekommen und die letzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten habe. Somit hätten aus seiner Sicht die dortigen Ärzte meine Behandlung übernommen.

Heute war ich nochmals bei der Institutsambulanz und das Erringen einer weiteren AU-Bescheinigung bis nächsten Mittwoch war ein ganz schöner Kampf. Ich verstehe das nicht, zumal ich die lange Wartezeit bis zum Therapiebeginn doch nicht zu verantworten habe.

Mal sehen, wie das Weitere verlaufen wird.
Viele Grüße und nochmals Danke für Deine Rückmeldung.

Hallo well kom,

ich bin deshalb natürlich auch daran interessiert möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen. Wenn ich es verhindern könnte, würde ich gar nicht erst in den Krankengeldbezug kommen.

Vielen Dank für den Tipp zu den Kosten der Psychotherapeutin!

Ich werde dann mal viel Geduld beweisen, zunächst auf das am Montag beginnende Entspannungstraining setzen und hoffen, dass sich auch das Problem mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bald regelt…

Danke für Deine schnelle Antwort.

Ich habe noch gestern erneut mit meinem Hausarzt Rücksprache gehalten. Eine schnelle Lösung scheint nicht in Sicht. Er erachtet die Institutsambulanz weiterhin als zuständig, da ich mit der von ihm ausgestellten Überweisung die Institutsambulanz aufgesucht hatte. Also war ich heute nochmals bei der Institutsambulanz, die wieder auf den Hausarzt verwiesen hat. Nach einem langen Ringen habe ich nur eine weitere AU-Bescheinigung bis nächsten Mittwoch durchsetzen können. Dann muss ich wohl wieder zittern und mich ggf. - wie von Dir vorgeschlagen - an die Krankenkasse oder vielleicht auch die Kassenärztliche Vereinigung wenden.

Viele Grüße

Hallo Andy28,
das ist ja ein richtiges Spießroutenlaufen!! Ich denke, unser System wird immer verworrener und undurchschaubarer. Und DAS ist auch der Grund, warum sooo viele mit Symptomen wie Deinen behaftet sind.
Ich wünsche Dir auch nächste Woche bei deinen Arzttermienen viel Erfolg.

Mit der Einnahme von Psychopharmaka hätte ich auch große Probleme. Schau Dich noch mal nach Alternativen um. Z.B. Bachblüten, Schüsslersalze, EFT u.s.w. Diese Möglichkeiten haben KEINE Nebenwirkungen, wirken ganz sanft aber auch nachhaltig.

Viele Grüße
Carmen

Hallo Andy,
dieses Forum ist doch geeignet für schnelle Antworten. Grundsätzlich ist es doch so: Wer krank ist, kann nicht arbeiten. Und deswegen zahlt man jede Woche einen nicht geringfügigen Beitrag an die Krankenkassen. In Deinem speziellen Fall kann ich nur sagen: Du solltest den Hausarzt wechseln. Hier schiebt sich anscheinend jeder eine Verantwortung zu, ohne sie selbst tragen zu wollen. Vielleicht hat Dein Hausarzt schon zu viele Menschen krank geschrieben und von den Kassen einen Rüffel bekommen. Aber egal, das hilft Dir nichts. Ich würde jedenfalls mit Deiner Krankenkasse sprechen und um Rat fragen. Das ist im Moment der einzige Rat, den ich Dir geben kann. Und versuche eins: hole Dir Hilfe, damit Du gesund wirst, gleichgültig, wie lange dies dauert und wieviel es kostet. Vielleicht kannst Du selbst investieren, um Dich auf den Weg zu bringen. Ein privater Psychotherapeut oder auch ein Mentaltrainer kann Dich in dieser Hinsicht sehr unterstützen. Inzwischen haben die psychosomatischen Krankheiten einen Großteil des Krankenstandes in Deutschand eingenommen. Und auf diese Entwicklung, deren Ende noch nicht abzusehen ist, solten die Kassen vorbereitet sein.
Ich wünsche Dir alles Gute und würde mich freuen, wenn ich über den wieteren Verluf noch etwas von Dir hören würde.

Hallo!
Wie ist es weiter gelaufen. Ich „Kämpfe“ gerade auch um eine Kur/Reha.
Dieter