Guten Abend,
Du scheinst bei dem Pearl-Index etwas missverstanden zu haben.
Ja, schon, aber das was du schreibst:
Es ist keineswegs so, dass die Pille bei 0,1 der Frauen per se
nicht wirkt. Sie wirkt durchaus - wenn sie denn richtig
angewendet wird… Die „Trefferquote“ ergibt sich
erfahrungsgemäß in wunderschöner Regelmäßigkeit aus
- reiner Schusseligkeit (Ach, die muss ich echt täglich
nehmen???)
stimmt ebenfalls nicht.
Pearl Index ist z.B. bei Wiki (es gibt auch andere Quellen) so definiert:
„Der Pearl-Index, benannt nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl (1879–1940), ist ein Maß für die Wirksamkeit bzw. Zuverlässigkeit von Methoden zur Empfängnisverhütung. Er gibt an, wie hoch der Anteil sexuell aktiver Frauen ist, die trotz Verwendung einer bestimmten Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Methode.“
d.h. die Versagerquote bei richtiger Anwendung ergibt den Index.
Allerdings kann man davon keinerlei Rückschlüsse auf die Frauen, auf die das zutrifft, machen.
MfG
GWS
- Einnahmefehlern (manche Präparate müssen zur selben Zeit
eingenommen werden bzw. haben eine recht knapp bemessene
Zeitspanne, innerhalb der sie „nachgeworfen“ werden können;
gelegentlich vergisst frau schon mal die Zeitverschiebung im
Urlaub, etc.)
- Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (bestimmte
Antibiotika sind ein beliebtes Beispiel; sie setzen die
Wirksamkeit der Pille herab) und schließlich
- diversen Erkrankungen (auch harmlosen): ein handelsüblicher
Durchfall und/oder Erbrechen kann schon mal die Pille
erledigen, so dass während des Zyklus zusätzliche
Verhütungsmaßnahmen erforderlich sind
Grüße
EP
PS.
Am Rande ein Anekdötchen zum Thema „Einnahmefehler“… Vor
ewigen Zeiten hatte eine befreundete Gynäkologin zwei
fremdsprachige Ehepaare in Behandlung - bei beiden war die
Familienplanung definitiv abgeschlossen. Man entschied sich
also zunächst einmal für die Pille (Vasektomie war seinerzeit
noch nicht sooooo sehr verbreitet).
Nun rannten beide Damen aber plötzlich wieder dickbäuchig
herum, was einiges Erstaunen auf allen Seiten hervorrief. Es
stellte sich heraus, dass in einem Fall der Mann die Pille
genommen hat und in dem anderen die Pille quasi am Ort des
Geschehens - nämlich als Scheidenzäpfchen - angewendet
wurde…
So, jetzt weiste, wo der Pearl-Index herkommt. 