das 6.5 bio guthaben da sind, kann ich ja nachvollziehen, aber
warum entsprechen die guthaben genau der gesamtverschuldung
und wieso werden dann die „guthabeninhaber“ damit automatisch
zu gläubigern. sicher die ausgaben des staates kommen den
bürgern und unternehmen zu gute, aber man müsste doch
eigentlcih auhc staatsunabhängige einnahmen erzielen können.
und wieso mache ihc mich automatisch zu einem gläubiger, wenn
ich geld anlege bzw. geld besitze oder ausgebe
lg simon
Da sind ja eine ganze Menge Fragen drin. Dann zerlege ich das mal:
Bezogen auf das Geldkapital gilt: Die Gesamtguthaben sind mindestens so hoch wie die Gesamtschulden. Um das zu verstehen ist der die Umkehrbetrachtung einfacher. Beispiel: es gibt 1.000 GE Schulden aber nur für 950 git es einen Anspruch auf Rückzahlung. Dann bleiben 50 über, die niemand einfordern kann. Somit können die 50 keine Schulden sein. Darus folgt: Die Guthaben sind mindestens so hoch wie die Schulden.
Die Guthabeninhaber sind automatisch Gläubiger. Sobald es ein Guthaben geworden ist, liegt auch eine Schuld vor, es ist ein Guthaben/Schuldenpaar. Mit anderen Worten, aus Geld (Münzen und Banknoten) wird bei „Einzahlung“ auf ein Konto ein Anspruch auf Bargeld. Das ist ein Guthaben/Schuldenpaar. Die Bank hat eine Schuld, der Einleger hat ein Guthaben.
Geld anlegen:
Mit der Anlage entsteht im allgemeinen auch ein Zinsforderung. Die Anlage bei einer Bank erbringt erst mal keine Zinsen. Die Bank muß die Anlage einem dritten als Kredit vermitteln. Dieser Kredit erbringt unter anderem die Guthabenzinsen. Die Bank ist somit der direkte Gläubiger und der Anleger ist ein indirekter Gläubiger.
Bei einer Direktanlage durch eine Inhaberschuldverschreibung ist es einfacher. Der Anleger ist der direkte Gläubiger.
Geld besitzen:
Hier ist zu unterscheiden in welcher Form:
Bargeld (Münzen und Scheine): Das ist Geld.
Ein positiver Kontostand auf dem Girokonto: Es liegt ein Anspruch auf Geld (exakt: auf Bargeld) vor.
Alles andere ist erst mal kein Geld, es kann nicht direkt verwendet werden, es ist nicht liquide. Jedoch ist es ein Anspruch auf liquides Geld.
Wer also Geld besitzt, hat also Bargeld oder ein postiven Kontostand.
Exkurs: Mit Bargeld und mit Giralgeld könnnen Geldschulden beglichen werden. Bei Bargeld direkt und mit Giralgeld durch die Übertragung des Anspruchs auf Geld (=ZB-Geld).
Geld ausgeben:
Entweder Bargeld, dann wechselt der Geldbesitzer (und meist auch eine Ware oder Dienstleistung)
Bei Überweisung: Es wechselt der Anspruch auf Bargeld in Form einer Zahleninformation.
Geldmengen:
M0 - Bargeld und Guthaben von Banken bei der Zentralbank.
M1 - M0 + Sichteinlagen + …
der Rest M2 und M3 sind irgendetwas
M0 umfasst das „echte“ Geld. Dabei sind Münzen und Schein richtiges Geld und die Zentralbankguthaben „Anspruch auf Bargeld“ durch die Geschäftsbanken.
Mit M1 werden auch die von den Banken vervielfältigten „Ansprüche auf Zentralbankgeld“ zum Geld dazugezählt (Das resultiert aus der Eigenschaft, das diese Zahleninformationen die gleiche Funktion aufweisen). Dieses zusätzliches Giralgeld entsteht auf der Basis von Guthaben/Schuldenpaaren. Hinter der Gesamtsumme der Giralgeld/Sichteinlagen (abzüglich Zentralbankgeldmenge) stehen Schulden in identischer Höhe.
Hier höre ich erst mal auf. Nur eins noch: Es gibt viel mehr Anspruch auf Zentralbankgeld als es Zentralbankgeld gibt.