In vino veritas
Ich nehme an, ihr kennt den Spruch…
Und ist da irgendwo ein Prädikat enthalten?
mfg,
Ché Netzer
In vino veritas
Ich nehme an, ihr kennt den Spruch…
Und ist da irgendwo ein Prädikat enthalten?
mfg,
Ché Netzer
Servus,
ja - das „est“, das wir bereits diskutiert haben.
Bei dieser Gelegenheit: Ist die metaphorische Betrachtung von Liebe als einem Gegenstand, den man jemandem geben kann und der jemandem gehören kann, im Lateinischen eigentlich üblich und möglich?
Ich bin da unsicher. Unter anderem deswegen, weil der Begriff in modernen romanischen Sprachen anders verwendet wird - „mon amour“, „mi amor“, „amore mio“ bezeichnen jeweils die geliebte Person. Weißt Du zur Anwendung im Lateinischen etwas Genaueres, ggf. Belege aus der Literatur?
Schöne Grüße
MM
Ein Literatur-Beispiel habe ich leider nicht zu Hand, aber uns wurde der Genitivus possessivus/obiectivus mit „amor patris“ beigebracht, so auch auf jeder zweiten Seite über Kasusfunktionen, daher nehme ich an, dass das so stimmen kann.
mfg,
Ché Netzer
Ave!
ich änder das mal in: ewige liebe für silvana geschworen.
Gutes Latein unter Umgehung der Ergänzung eines Partizips wäre die „geschlossene Wortstellung“, etwa:
sempiternus erga Silvanam amor.
Möglicher Zusatz:
meus sempiternus in Silvanam amor
oder
sempiternus in Silvanam meus amor.
NICHT geht irgendetwas mit „amor Silvanae“. Das ist nicht eindeutig, weil es „Liebe zu Silvana“ und „Liebe Silvanas“ heißen kann. Wie soll man das richtig verstehen? Kein Römer hat diese Art von Genitiv verwendet, wenn er nicht aus dem Kontext eindeutig gewesen wäre.
Begründung für sempiternus:
Das heißt „ewig“ im Sinn von „nicht endend“.
„Aeternus“ heißt „ewig“ auch im Sinn von „anfangslos“.
Valete!
H.
Salvete!
lat. silvana = eine zum Wald Gehörige, aus dem Wald Stammende
Silvanus ist der Wald-und-Wiesen-und-Feldgott.
Die Dichter* kennen auch den Plural Silvani (Waldgötter),
und auf Inschriften gibt es auch Silvanae (Waldgöttinnen). Eine davon wäre dann eine Silvana.
* z. B. Ovid, Metam. 1,192 f, wo Jupiter aufzählt: „[…] Halbgötter habe ich, habe Feldgottheiten, Nymphen, / Faune, Satyrn und bergebewohnende Silvani“.
Die Waldgeister (Faune) bei den Römern sind männlich, sie
heißen fauni
und sind die Kinder von Faunus und Fauna.
Valete!
H.
NICHT geht irgendetwas mit „amor Silvanae“. Das ist nicht eindeutig, :weil es „Liebe zu Silvana“ und „Liebe Silvanas“ heißen kann.
Deswegen hatte ich es auch vorgeschlagen und das auch dazugeschrieben…
Und „aeternus“ geht genauso gut…
Und das Problem mit dem angeblich fehlenden Prädikat hast du doch genauso.
Und was sollte das mit „geschworen“??
mfg,
Ché Netzer
Hallo!
Anmerkung zu einigen der Vorschläge weiter unten:
Jeder akzeptiert, dass es nicht unbedingt einen englischen Satz ergibt, wenn man aus dem Lexikon englische Wörter aneinanderreiht. Warum nur soll sich dann die lateinische Sprache solche Bastelarbeiten gefallen lassen müssen? Da ist es doch viel schwieriger als im Englischen! Ich will niemandes Eifer dämpfen, rate aber zur Vorsicht: Im Lateinischen haben wir keine native speakers, da muss man den richtigen Sprachgebrauch aus der lateinischen Literatur kennen.
volo me vobis, quaeso, excusatum, cum flebilem istam rem hoc loco annotandam duxerim.
Valete!
H.
„Ewige Liebe für Silvana“ ist schon im Deutschen kein vollständiger Satz; beim richtigen Übersetzen kann bzw. muss im Lateinischen also auch keiner rauskommen
mfg,
Ché Netzer
Salve!
NICHT geht irgendetwas mit „amor Silvanae“. Das ist nicht eindeutig, :weil es „Liebe zu Silvana“ und „Liebe Silvanas“ heißen kann.
Deswegen hatte ich es auch vorgeschlagen
seufz. Das ist es ja.
Und „aeternus“ geht genauso gut.
Weniger gut, meine ich, wenn ich mir vorstelle, was der UPer meint. Damit er sich das Passende aussucht, habe ich ihm den Hinweis auf den Unterschied der beiden Adjektive gegeben.
Und das Problem mit dem angeblich fehlenden Prädikat hast du
doch genauso.
Eigentlich nicht. Mit der geschlossenen Wortstellung vermeidet man dieses Problem. Im wirklich guten Latein (bei Cicero z. B., auf dessen Sprachgebrauch man im Studium gedrillt wird) kenne ich das nur so, außer in fest geprägten Wendungen wie „amor in patriam“ oder „amor erga parentes“. (Das ist natürlich angreifbar: Ich habe nicht alles gelesen, meine aber einiges Wissen über Richtig und Falsch zu haben.)
Und was sollte das mit „geschworen“??
Wenn man, wie gesagt, die beiden Substantive nicht mit der Präposition allein verbinden will (weil man das nicht soll), dann empfiehlt sich immer die Einbeziehung eines Partizips; und warum nicht „amorem iurare in/erga …“ , wenn die Römer „odium iurare in aliquem“ nachweislich sagten?
Vale!
H.
Salve!
NICHT geht irgendetwas mit „amor Silvanae“. Das ist nicht eindeutig, :weil es „Liebe zu Silvana“ und „Liebe Silvanas“ heißen kann.
Deswegen hatte ich es auch vorgeschlagen
seufz. Das ist es ja.
Wäre auch möglich, dass es passt, da ich Silvana zuerst wirklich für einen Namen hielt…
Und „aeternus“ geht genauso gut.
Weniger gut, meine ich, wenn ich mir vorstelle, was der UPer
meint. Damit er sich das Passende aussucht, habe ich ihm den
Hinweis auf den Unterschied der beiden Adjektive gegeben.
Ich würde „aeternus“ aber nicht zwingend als „anfangslos“ beschreiben.
Und das Problem mit dem angeblich fehlenden Prädikat hast du
doch genauso.Eigentlich nicht. Mit der geschlossenen Wortstellung
vermeidet man dieses Problem. Im wirklich guten Latein (bei
Cicero z. B., auf dessen Sprachgebrauch man im Studium
gedrillt wird) kenne ich das nur so, außer in fest geprägten
Wendungen wie „amor in patriam“ oder „amor erga parentes“.
(Das ist natürlich angreifbar: Ich habe nicht alles gelesen,
meine aber einiges Wissen über Richtig und Falsch zu haben.)
Die Wortstellung kann man doch aber genauso gut umändern. Meinetwegen kann man das dann Inversion nennen, aber es geht.
Und was sollte das mit „geschworen“??
Wenn man, wie gesagt, die beiden Substantive nicht mit der
Präposition allein verbinden will (weil man das nicht soll),
dann empfiehlt sich immer die Einbeziehung eines Partizips;
und warum nicht „amorem iurare in/erga …“ , wenn die Römer
„odium iurare in aliquem“ nachweislich sagten?
Am Ende aber doch nicht verwendet?
mfg,
Ché Netzer
Hi!
„Ewige Liebe für Silvana“ ist schon im Deutschen kein
vollständiger Satz; beim richtigen Übersetzen kann bzw. muss
im Lateinischen also auch keiner rauskommen
Im Deutschen kann man so sagen, das ist ganz korrekt.
Und wenn im Lateinischen dann etwas herauskommt, was in dieser Sprache nicht korrekt ist, dann ist das sprachlich falsch.
Aus dem Englischen kennst du doch sicher genügend Beispiele dafür, dass eine Ausdrucksweise in der einen Sprache richtig und in der anderen falsch sein kann. Meinst du, das ist in anderen Sprachen nicht genauso?
Gruß, und damit für mich Schluss damit
H.
Bliebe nur noch die Frage, wieso meine Version nicht korrekt sein sollte…
mfg,
Ché Netzer