Hi,
Josef felder ist im Oktober 2000 im Alter von 100 gestorben. Doch was hat Josef Felder in jungen Jahren ausgezeichnet ?
Bitte helft mir ?
Lars
Hi,
Josef felder ist im Oktober 2000 im Alter von 100 gestorben. Doch was hat Josef Felder in jungen Jahren ausgezeichnet ?
Bitte helft mir ?
Lars
Hallo Lars,
das zeichnete ihn aus. Nähere Einzelheiten findest Du
hier:
http://www.spd.de/events/felder/felder01.html
http://195.170.124.152/archiv/2000/08/23/ak-po-de-12…
Gruss
Eve*
Vielen Dank für Deine Antwort.
Lars
Hallo, Lars!
Ich habe noch folgende Meldungen gefunden:
Sein Leben lang hat Josef Felder, der letzte noch lebende Reichstagsabgeordnete, mit Mut und Zivilcourage für eine gerechte Gesellschaft gekämpft. An diesem Dienstag wird der «rote Großvater» der bayerischen SPD in München 99 Jahre alt.
Landeschefin Renate Schmidt würdigte den Ehrenvorsitzenden als die «wahrhaft sozialdemokratische Jahrhundertpersönlichkeit» schlechthin. «In keinem anderen Lebensweg verkörpert sich in dieser Weise die Geschichte unserer Partei und unseres Landes», schrieb sie in ihrem Glückwunschbrief.
Felder, seit 1920 Mitglied der SPD und 1932 in den Reichstag gewählt, hatte am 23. März 1933 zusammen mit der SPD-Fraktion vergeblich gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt. Zeitlebens empfand es der gebürtige Augsburger als Schmach, dass seine Partei das Unrechtsregime der Nazis nicht verhindern konnte.
Drei Monate später musste er aus Deutschland fliehen und kehrte 1934 illegal in die Heimat zurück. Er wurde verhaftet und kam für zwei zermürbende Jahre ins Konzentrationslager Dachau, bis ihn ein Freund der Familie als Buchhalter für seine Textilfirma anforderte. Der unstillbare Bedarf der Wehrmacht nach Wäsche und Winterkleidung machte Felder in dem Unternehmen unabkömmlich.
Nach dem Krieg fing der gelernte Buchdrucker und Journalist mit neuem Elan an: Zunächst Chefredakteur des «Südostkurier» in Bad Reichenhall, übernahm er für drei Jahre die Leitung des Parteiblattes «Vorwärts» und ging von 1957 bis 1969 für die SPD nochmals in den Bundestag. Auch später im Ruhestand zog er sich nicht still aufs Altenteil zurück, sondern leistete jahrelang politische Aufklärungsarbeit vor allem bei jungen Leuten.
Rückhalt bekam Felder, der mit zehn Geschwistern in einem liberalen, katholischen Kaufmannshaushalt in Augsburg und Mindelheim aufgewachsen war, nach eigenem Bekunden von der Familie. Seine Frau Maria gab ihm die «Kraft zum Durchhalten». Aufnahme im Alter fand er bei einem der beiden Zwillingssöhne.
Gern wäre der Sozialdemokrat bei der letzten Bundespräsidentenwahl im Mai nochmal nach Berlin gefahren, doch das ließ seine Gesundheit nicht mehr zu. Er habe ein «verwunderlich langes Leben» gehabt, sagte er schon zum 95. Geburtstag. Dennoch hat er einen Wunsch: «Schön wär, wenn ich das Jahr 2000 erleben könnte.»
Ein ganzes Jahrhundert im Brennglas: Josef Felder, der letzte noch lebende Reichstagsabgeordnete, hat die entscheidenden Stationen der deutschen Geschichte von der Weimarer Republik über den Terror der Nazis bis zum Wiederaufbau der Demokratie nach dem Krieg miterlebt. Am kommenden Donnerstag (24. August) feiert der Ehrenvorsitzende der bayerischen SPD in München seinen 100. Geburtstag.
Lange Zeit hat der «rote Großvater», seit einem Schlaganfall 1994 an den Rollstuhl gefesselt, die weißblauen Genossen noch aktiv begleitet - jeder Parteitag war Pflicht. Doch inzwischen ist er müde und schwach. Schon im vergangenen Jahr konnte er nicht mehr wie geplant an der Bundesversammlung in Berlin teilnehmen. «Er hat viel mitgemacht und viel gekämpft», sagt seine Schwiegertochter Hannelore, in deren Haushalt er lebt. «Das macht sich an der Kraft bemerkbar.»
Zeitlebens hat sich Josef Felder mit Mut und Zivilcourage für eine bessere, gerechte Gesellschaft eingesetzt. 1933 gehörte er zu den wenigen, die dem Druck der Nationalsozialisten widerstanden und im Reichstag gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmten.
Um so schmerzlicher empfand er es, dass auch die Sozialdemokraten das NS-Unrechtsregime nicht verhindern konnten. «Hätte ein rechtzeitiger, geschlossener Widerstand der Arbeiterklasse nicht den ganzen Nazispuk hinweggeblasen?», schreibt er in seinen Lebenserinnerungen, die zum 100. Geburtstag erschienen sind (Josef Felder: «Warum ich Nein sagte», Pendo Verlag).
Nach der Machtergreifung kann der schwäbische Sozi nur durch Flucht der Gestapo entkommen: Sein Bruder Anton bringt ihn in einer waghalsigen Aktion nachts an zwei betrunkenen SA-Schergen vorbei über die Garmischer Berge nach Österreich. Bei einer heimlichen Rückkehr zu seiner geliebten Frau Maria und den Zwillingen Kurt und Horst in München wird Felder 1934 schließlich doch verhaftet und für mehr als ein Jahr ins KZ Dachau gebracht.
«Hier kommst Du nur noch als Leiche heraus», prophezeit ihm sein Peiniger, Kerkerwärter Unterhuber. Doch ein Freund des Bruders, der Münchner Sportartikelhersteller Willy Bogner, verschafft ihm in seiner Firma eine Anstellung als Buchhalter. Angesichts der dicken Auftragsbücher - Winterwäsche für Hitlers Wehrmacht - wird Felder bei der Musterung als daheim unabkömmlich zurückgestellt und überlebt so die letzten Jahre des «Tausendjährigen Reiches».
Nach dem Krieg fängt der gelernte Buchdrucker und Journalist mit neuem Elan an. Von den Amerikanern bekommt er die Lizenz als Verleger und Chefredakteur des «Südostkurier» in Bad Reichenhall, übernimmt drei Jahre lang die Leitung des Parteiblattes «Vorwärts» und geht von 1957 bis 1969 nochmals für die SPD in den Bundestag. Im Ruhestand verschreibt er sich mit Vortragsreisen quer durch die Republik noch für mehr als zwei Jahrzehnte der politischen Aufklärungsarbeit.
Triebfeder für sein lebenslanges Engagement waren Erfahrungen der Jugendzeit. Mit zehn jüngeren Geschwistern in einer liberalen Augsburger Kaufmannsfamilie groß geworden, stießen dem Setzerlehrling während des Ersten Weltkriegs die «horrenden Klassenunterschiede» auf: Champagner für die Offiziere, Rüben fürs Volk. «Im Verlag habe ich dann hunderte und aberhunderte von Totenbildchen drucken müssen», erzählte er später. «Das hat meinen Abscheu vor Krieg und Gewalt geprägt.»
Die bayerische SPD will ihren großen alten Mann am 24. August mit einem Geburtstagsempfang in München ehren. Dabei soll erneut auch der Josef-Felder-Preis für Gemeinwohl und Zivilcourage verliehen werden. «Für die Demokratie einzutreten, bleibt für Menschen wie mich eine Verpflichtung», hat der Jubilar einmal gesagt. «Und das ist mein Vermächtnis.»
Gruß!
Chris
Super, Danke.
Lars