Wer war mein Ur-Opa?!?!

Guten Abend,
ich würde gerne wissen wer mein Ur-Opa war bzw. aus welchem Land er gekommen ist und was er war (Soldat oder ein ethischer Gefangener) oder sonst was.

Ich möchte jetzt nicht von Ihnen wissen, wer er war sondern welche Wege es gibt um dies herauszufinden.
Bekannt ist mir nur:

  • er muss ungf. im März 1945 ein „Schäferstündchen“ mit meiner Ur-Oma gehabt haben, weil meine Oma Ende Dezember 1945 auf die Welt kam.
  • meine Ur-Oma hatte einen Bauernhof in Altengamme(bei Hamburg) was in der Nähe von Neuengamme ist (KZ Neuengamme)
  • niemand aus meiner Familie weiß etwas über meinen Ur-Opa (bis auf meine Ur-Oma, allerdings ist die bedauerlicher Weise bereits verstorben)
  • es existieren keinerlei Urkunden, Fotos oder sonstige Dokumente die mir bekannt sind

Reichen diese Informationen für eine Suche?
Oder kann mir mit diesen Infos schon jemand einen Hinweis geben?

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,

habe Dir soeben ein ausführliches E-Mail geschrieben.

Alexander

Das klingt nach einem englischen Soldaten, der deine Ur-Oma „berührt“ hat. Insbesondere das Nichtwissen in der Familie deutet eine gewaltsame Tat, muss aber nicht sein.
Mögliche Quellen: Geburtsurkunde deiner Oma (aber ich denke der Platzhalter „Vater“ ist leer oder mit dem Vermerk „unbekannt“.

ferner las ich neulich, dass die Amtsgericht bei unbekannten Vätern Vormundschaftsakten von Amts wegen anlegten, weil Frauen damals als nicht „mündig“ galten. Ob es 1945 noch galt, bezweifele ich aber.

Und schließlich besteht vielleicht noch die Möglichkeit über das Kommando der Britischen Truppen in Deutschland etwas herauszufinden, da man möglicherweise Unterlagen hat, welche Soldaten 1945 in HH.Altengamme stationiert waren. Website http://www.bfgnet.de/

Ich vermute nicht, dass es ein Brite war, da ich, meine Schwester, meine Mutter und meine Oma sehr stark ausgeprägte südländische Züge haben. Auch wenn jemand mich oder z.B. meine Schwester zum allerersten Mal sehen denken die meisten Italiener, Türke oder Spanier.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Cuba,

laut Wikipedia wurde Hamburg am 3. Mai 1945 an die britische Armee übergeben.

Das KZ Neuengamme wurde ab dem 18. April 1945 von der SS evakuiert. Die Briten fanden das KZ dann am 2. Mai leer vor. (Quelle: auch Wikipedia)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass im März schon britische Soldaten im Bereich Altengamme waren.

Die Zeugung Deiner Großmutter geschah wahrscheinlich im März.
Ich kann in keinem Fall eine plausible Verbindung zu Deiner Urgrossmutter sehen.

Möglicherweise solltest Du in einer anderen Richtung suchen.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Ich vermute nicht, dass es ein Brite war, da ich, meine
Schwester, meine Mutter und meine Oma sehr stark ausgeprägte
südländische Züge haben. Auch wenn jemand mich oder z.B. meine
Schwester zum allerersten Mal sehen denken die meisten
Italiener, Türke oder Spanier.

kleine Nachfrage: Die ist schon bekannt, dass das „Empire“ nicht nur aus England, Wales, Schottland und (allerdings erst nach 1945) Nordirland besteht? Das „Commonwealth“ umfasst eine Vielzahl von Staaten rund um den Globus. Schließlich war Großbritannien eine der großen Kolonialmächte.

Damit wird auch klar, dass dort sehr wohl „Südländer“ in britischer Uniform gekämpft haben: Afrikaner etc. Und Gibraltar am Südzipfel Spaniens nicht vergessen…

Nichts ist unmöglich…

viele Grüße und viel Erfolg bei Deiner Suche

Alexander

Hallo, nur weil das KZ in der Nähe war, heißt das noch nicht dass es mit deiner Familie in Verbindung steht.
Auf einem Bauernhof werden immer Landarbeiter und Saisonkräfte gebraucht, ob dort evtl eine Ausleihe von Zwangsarbeitern oä. aus dem KZ vorlag kannst du vermutlich in der Gedenkstätte selbst erfragen.

Ansonsten wäre es sinnvoll erstmal die Geburtsurkunde deiner Oma/Opa zu suchen, die du im Standesamt bekommen müsstest (also nun wohl HH, dort aber angeben dass es vermutlich in Altengamme war, Hausgeburten sind damals noch üblich gewesen)
Evtl steht da dann der Name des Uropas drin. Das wäre dann das große Los.
Ansonsten wird es etwas schwieriger, dann müsstest du vermutlich nach Archivalien über den Bauernhof suchen und erstmal dessen GEschichte erforschen.
Und evtl nochmal den Zeugungszeitpunkt neu errechnen, dazu vorher aber auch Infos einholen über die Oma/Opa, ob es vielleicht ein Frühchen war oder eine Übertragung (was dann den Zeugungszeitpunkt evtl eher in April/Mai verlegen könnte oder in Richtung Jan/Febr.?) Hast du üblichen 40 Wochen oder die eher theoretischen 9 Monate angesetzt beim berechnen?

Gruß Susanne

Arischer Nachweis?
Hallo Roy,

  • er muss ungf. im März 1945

Im dritten Reich musste ja jeder den Nachweis (möglichst) arischer Abstammung über mehrere Generationen erbringen. In unserer Familie existieren noch diese arischen Nachweise. Vielleicht lassen die sich ja bei euch auch noch ausfindig machen?
Nur so eine Idee.

Grüßle,
Julia

Hallo,

Nur so eine Idee.

Ich glaube, bei einem farbigen bzw. deutlich Latino-artig aussehenden Kind konnte man sich 1945 den Ariernachweis sparen :smile:

Bei unehelichen Geburten hat man so ziemlich die 0 gewählt, wenn die Betroffenen nicht mehr leben und der Vater in den Geburtsurkunden nicht angegeben ist. Ich habe da auch so jemand in meiner Vorfahrenliste, eine Frau, die 3 uneheliche Kinder hatte - und das um 1750 herum. Dort endet dann dieser Teil meines Stammbaumes, da nichts weiter herauszufinden ist.

Im vorliegenden Fall könnte man noch Glück haben, wenn es irgendwelche Aufzeichnungen aus dem Lebensraum (Hof, Ort …) der Mutter gibt, denn ein „Ausländer“ fällt ja auf und wird möglicherweise irgendwo erwähnt, wenn er da lange genug gelebt hat, um mit einer Ortsansässigen ein Kind zu zeugen. Sollte es sich um eine Vergewaltigung gehandelt haben - was ich hier nicht mutmaßen möchte - sieht es da schon anders aus, aber auch das könnte irgendwo in der Lokalpresse erwähnt worden sein.

Gruß,

Myriam

Ich glaube, bei einem farbigen bzw. deutlich Latino-artig
aussehenden Kind konnte man sich 1945 den Ariernachweis sparen

Warum? So weit ich weiß, kam es darauf an, keine jüdischen Vorfahren zu haben, nicht darauf, keine farbigen Vorfahren zu haben?

Warum? So weit ich weiß, kam es darauf an, keine jüdischen
Vorfahren zu haben, nicht darauf, keine farbigen Vorfahren zu
haben?

Nein, es ging darum, keine „nicht-arischen“ Vorfahren zu haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ariernachweis

Juden wurden natürlich besonders herausgestellt, aber dunkelhäutige Latinos und Menschen afrikanischen Ursprungs wurden auch als Nicht-Arier angesehen.

Abgesehen davon ist die Diskussion vermutlich irrelevant. Der Ariernachweis war nicht für jeden Einwohner nötig, sondern nur für diejenigen, welche bestimmte Berufe ergreifen wollten. Zu der Zeit, wo das Kind von dem wir sprechen einen Beruf ergreifen konnte, war dieser dämliche Nachweis ja zum Glück nicht mehr nötig. In meiner eigenen Ahnenforschung bin ich (obwohl rein arischer Abstammung, harhar - was für ein Blödsinn) nur auf einen einzigen Ariernachweis gestoßen, weil ein Vorfahr Lehrer war. Alles andere waren Handwerker, Ladenbesitzer usw., die brauchten sowas nicht.

Gruß,

Myriam

Also nur mal so um das klar zu stellen.
Ich sagte das ich, meine Schwester, meine Mutter und meine Oma „südländische“ Züge haben, also damit meinte ich die Länder ums Mittelmeer rum. Zwar ist meine Oma schon etwas dunkler vom Teint her(ich bin ein kleinen wenig heller), allerdings nicht farbig.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, nur weil das KZ in der Nähe war, heißt das noch nicht
dass es mit deiner Familie in Verbindung steht.
Auf einem Bauernhof werden immer Landarbeiter und Saisonkräfte
gebraucht, ob dort evtl eine Ausleihe von Zwangsarbeitern oä.
aus dem KZ vorlag kannst du vermutlich in der Gedenkstätte
selbst erfragen.

Ansonsten wäre es sinnvoll erstmal die Geburtsurkunde deiner
Oma/Opa zu suchen, die du im Standesamt bekommen müsstest
(also nun wohl HH, dort aber angeben dass es vermutlich in
Altengamme war, Hausgeburten sind damals noch üblich gewesen)
Evtl steht da dann der Name des Uropas drin. Das wäre dann das
große Los.

Auf die Idee mit der Geburtsurkunde bin ich auch schon gekommen, allerdings steht dort: „Vater: Unbekannt“

Also nur mal so um das klar zu stellen.
Ich sagte das ich, meine Schwester, meine Mutter und meine Oma
„südländische“ Züge haben, also damit meinte ich die Länder
ums Mittelmeer rum. Zwar ist meine Oma schon etwas dunkler vom
Teint her(ich bin ein kleinen wenig heller), allerdings nicht
farbig.

Ist ja kein Thema, einen Ariernachweis wird es aus den beschriebenen Gründen in keinem Falle geben.

Gruß,

Myriam

Hallo Myriam, hallo Julia, hallo Cuba,

dieser ganze Beitragszweig ist völlig obsolet, denn offenbar überseht Ihr alle drei ein Faktum:

Das fragliche Kind wurde im Dezember 1945 geboren! Der Krieg war aber spätestens am 08.05.1945 aus und somit die Nazis weg. Trotz Ultraschall, den es auch damals schon gegeben haben dürfte, war es den Nazis sicher nicht möglich, festzustellen, dass das Kind im Mutterbauch später „südliche Züge“ haben wird. Und wenn ein Arier-Nachweis notwendig war, dann sicher nur für lebende Personen, nicht jedoch für noch nicht Geborene.

Daüber hinaus bin ich mir absolut sicher, dass im März 1945 die Wehrmacht und die örtliche Verwaltung (etwas anderes ist es bei der SS) etwas anderes zu tun hatte, als sich um eine schwangere Frau zu kümmern, noch dazu wo sie erst in jenen März-Tagen „empfangen“ wurde und somit sicherlich noch nichts äußerlich (Körperrundungen) zu sehen war.

Am wichtigsten erscheint mir die Frage, nach WEM gesucht wird. Nach einem Deutschen oder nach einem Briten. Und dazu sind tagesgenaue Daten der Zeitabläufe notwendig. Aber ich denke, das ist Cuba schon klar.

In dem Sinne:

Viel Erfolg für die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen! Cuba, Du brauchst sicher viel Geduld! Verliere sie nicht. Du wirst das Rätsel schon knacken!

Ein schönes Wochenende

Alexander

Also nur mal so um das klar zu stellen.
Ich sagte das ich, meine Schwester, meine Mutter und meine Oma
„südländische“ Züge haben, also damit meinte ich die Länder
ums Mittelmeer rum. Zwar ist meine Oma schon etwas dunkler vom
Teint her(ich bin ein kleinen wenig heller), allerdings nicht
farbig.

Das fragliche Kind wurde im Dezember 1945 geboren! Der Krieg
war aber spätestens am 08.05.1945 aus und somit die Nazis weg.
Trotz Ultraschall, den es auch damals schon gegeben haben
dürfte, war es den Nazis sicher nicht möglich, festzustellen,

Äh also Ultraschall gab es zwar schon, aber nicht in der Schwangerenvorsorge (oder gar um schon vor der Geburt Behinderte Kinder zu *vermeiden*/*auszusortieren* oder was mir sonst noch für fiese Vokabeln einfallen, Farbe lässt sich ja immer noch nicht sehen)
Wirklich in die Gyn-Praxis zum üblichen Handwerkszeug kamen US-Geräte erst Mitte der 60ger Jahre (also auch erst nach Contergan!).
http://www.neurosono.de/index.php?id=76
http://www.ultraschallmuseum.de

Wie dem auch sei, der UP hat ja alle Phatasien auf sein exotisches Äusseres schon wieder ausgebremst :wink:
Aber so kurz nach dem Krieg ist vieles möglich und ebenso ungewiss.
ZEitungen in denen von Vergewaltigungen oder Sittenstrolchen berichtet wurde, gab es nicht mehr, welcher Soldat wo war ist ebenso unklar, viele waren auf der Flucht oder wurden einquartiert, gerade in Norddeutschlands BAuernhöfen gabs da grössere Unterbringungsaktionen.

Aber ich hab auch nicht überlesen, dass auch die Oma etwas südländisch aussieht, also wer sagt denn dass es vom Vater sein muss, der kann dann doch auch ein nordischer Typ sein und die Oma hat durchgeschlagen.

Ich denke so kommt man nicht weiter.
Vermutlich müsste man erst einmal den Bauernhof ausfindig machen und zu dessen Geschichte schauen, wer sich wann dort rumtrieb. Dann kann man evtl eher etwas vermuten. Ob da zB. irgendwelche kontakte nach Aussen stattfanden, ob da Einquartierungen waren…
Darunter wird dann aber wohl nicht nur ein Mann sein.

Die Geschichte erinnert mich an eine in meiner Verwandtschaft und da hab ich sogar den Vornamen des unbekannten Vaters und die Mutter hätte bis vor kurzen noch Auskunft geben können, aber sie wollte partu nich, selbst nich als sie den Tod schon klopfen hörte und dieser uneheliche Sohn derjenige war, der sich kümmerte (von einer ganzen Handvoll Geschwister).
Was mich persönlich drin bestärkt zu vermuten dass da entweder eine Vergewaltigung hintersteckt oder irgendeine andere fiese Geschichte (es gibt da noch ein paar Ungereimtheiten, auch da führt der Weg in ein Kriegsgefangenen-Lager, aber da muss es zugegangen sein, wie in dieser Fernsehserie Hogans Heros nur mit umgekehrten Rollen, was ich nicht recht glauben kann: http://www.stalag13.de/german/index.php )
Jedenfalls führte die Suche über den Bauernhof am weitesten, auch wenn so manches Gerücht sich damit wenigstens zerschlug.

Gruß Susanne

Hallo,
man sollte auch ins Kirchenbuch schauen und wenn möglich ins Tagebuch vom Pfarrer, wenns sowas gibt/gab.Kirchentagebuch/Chronik etc. Manche Pfarrer haben ihren Schäfchen ganz schön zugesetzt um herauszubekommen, wer der Vater war und wenns unter dem Siegel der Verschwiegenheit war wussten es nur der Pfarrer und der liebe Gott.
LG
hilde