Wer weiss in welche Stadtteile von

… Ludwigshafen man lieber nicht ziehen sollte. Ich meine damit Problemstadtteile so wie z.B. Neu Köln in Berlin

Oggersheim
http://de.wikipedia.org/wiki/Oggersheim

Spaß beiseite: Ich glaube nicht wirklich, daß es in einer doch eher beschaulichen Stadt wie Ludigshafen wirkliche Problemviertel gibt.

Gruß,
Max

Hallo…

ich würde die Gegend rund um die B.A.S.F meiden.
Da könnten die Gerüche etwas stören!

Gruß

Ei,

Max hat insofern Recht, als am äußersten westlichen Rand von Oggersche der B9 zu ein paar Wohnmaschinen der GAG stehen, die nicht so prickelnd sind: Bertolt-Brecht-Str, Thomas-Mann-Str., Fröbelstr.

Der Rest von LU-Oggersheim ist ausgesprochen angenehm, Oggersheim ist spät eingemeindet worden und hat sich ein ganz nettes Eigenleben als vorderpälzer Kleinstadt mit Wochenmarkt, Angelverein, Maibaum, Mayer Pils etc. bewahrt.

Der Hinweis von Merger lässt vermuten, dass er den Lumpenhafen nur von der Autobahnbeschilderung kennt: Die Anilin stinkt schon seit etwa dreißig bis vierzig Jahren nicht mehr, und ihre Informationspolitik, falls doch einmal irgendwo ein Ventil abbläst und ungewöhnliche Dinge austreten, ist vorbildlich. Und für den Fall des Falles sind die Lumpenhafener Hochbunker nach dem Krieg alle als Schutzräume weiter in Betrieb gehalten worden und von überall her flott erreichbar.

Außerdem gibt es auf der ganzen etwa sechs Kilometer langen Ostflanke der Anilin keine Wohnungen, weil da das Wasser vom Rhein fließt. LU, als ziemlich hässliche Stadt verschrien, hat übrigens in den letzten Jahren viel für seine Rheinfront getan, die Parkinsel am Rhein ist z.B. viel schöner als die Mannheimer Seite, und außerdem gibts in der ziemlich neu gebauten Éinkaufsmaschine „Rheingalerie“ den einzigen Migros weit und breit…

In die Gegend der großen Hochstraßen würde ich nicht ziehen, alldieweil diese wohl in den kommenden Jahren saniert werden, falls irgendwo das Geld dafür aufgetrieben werden kann. Das ist dann halt mit den üblichen Geräuschen, Staub, Sandstrahlen etc. verbunden.

Ein an sich recht hübsches Viertel mit sehr wenig Kriegszerstörungen und ein bissel Kiez-Atmosphäre ist der Hemshof; ist dort allerdings ein bissi schwierig, sich auf Deutsch zu verständigen, auch die Eigentümer der Mietshäuser sind mittlerweile kaum mehr Deutsche (angeblich hat sich Xavier Naidoo dort eine ganze Straße gekäuft, dann wäre wenigstens einer kein Türke). Und im Hemshöfer Prinzregententheater babbele se uff Pälzisch.

LU hat ein Problemviertel, das ist ganz im Norden die Pfingstweide: Riesige Wohnmaschinen, wie sie die Planer 1970ff mochten; das artifizielle „Zentrum“ der Pfingstweide, das früher einmal Bank, Bäcker, Supermarkt, Kneipen etc. enthielt, steht heute fast vollständig leer; auch sonst sieht man erste zugemauerte Erdgeschossfenster. - Aber im Vergleich zum benachbarten MA-Vogelstang oder gar sowas wie B-Marzahn kann man auch in der Pfingstweide leben, technisch sind die Häuser dort in Ordnung, die GAG kümmert sich darum.

Auch die nördliche Fortsetzung, das benachbarte Frankenthal, täte ich meiden, es hat eine üble Szene, die sich nicht so recht trockenlegen lässt.

Die Ernst-Reuter-Siedlung im Süden der Gartenstadt, die früher auch so ihren Ruf hatte, als die Halbstarken noch so hießen und eigentlich niemandem ernsthaft was taten, außer ab und zu einen Zigarettenautomaten aufzumachen und ihre Kreidler Florett bissel lauter und schneller zu machen, ist von der GAG ziemlich vorbildlich saniert worden und heute auch wieder ein Viertel, in dem sich hübsch wohnen lässt, wenn man keine Berührungsängste gegenüber dem Proletariat hat, ohne das die Anilin nicht wäre was sie ist.

Im Übrigen: Schau Dirs an - der erste Eindruck von LU ist für viele ziemlich abstoßend, aber im Gegensatz zu Orten wie Gladbeck und E-Altenessen hat LU noch ein Stück Zukunft vor sich.

Und dann gibts ja auch die Blaue Adria, den Silbersee, die Rhein-Haardt-Bahn, die von LU aus mitten durch Riesling, Spargel, Kraut und Kürbisse fährt, und last not least auch die Monnemer Nachbarn.

Wenn Du guten Kaffee magst: Bevorzuge eine Adresse in der Nähe der Mundenheimer Straße - da sitzt der Hoflieferant vom Dicken, Mohrbacher. Was ein Stöffche!

Es grüßt

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

do hosche awer net rescht. Ein echter Pfälzer Bub kennt sich auch ein bissel in Lumpehafen aus. Lautre müsst du doch sicher auch kenne!

Viele Grüße aus dem Pfälzer Wald!

PS: ich hätte vielleicht noch Oppau vorgeschlagen!

Ei,

awwer do misdesch Du doch wisse, dass die Anilin heidzedaach nid ärcher schdingge duud als wie em Glatz sei Babierbudd in Neidefels, un zehmol wenicher als wie wenn die Freiwilliche Feierwehr in Eschdel oischerre duud odder wenn dä Kirbiskeenich vun Ruchem soi Kraudkepp geschbritzt hodd?

Wieauchimmer: Dass man es im Juli/August und vor allem auch in den Übergangsjahreszeiten mit Inversionswetterlagen in Katzweiler beim Schneider am Forellenwoog oder hinter Ramsen am Eiswoog und meinethalben auch auf dem Drachenfels oben oder auf der Schwarzsohl viel besser aushalten kann als in MA/LU, sei unbestritten. Aber das darf man, meine ich, nicht der Anilin ankreiden. Das sind halt die oberrheinischen Malariasümpfe, von Monsheim bis Winden klimatisch ein einziges Elend (für Menschen - den Melonen in meinem Gärtlein gefällt das gut!). Es ist kein Wunder, dass der obere Teil der Pyramide von der Anilin hoch über dem Tal in Wachenheim thront -

Alla!

Dä Blumepeder

Moin auch,

also sooo schlimm ist Frankenthal auch wieder nicht. Außerdem gibt es gleich östlich davon eine ganze Anzahl netter kleiner Dörfer, in denen es sich gut leben lässt. Und dann ist man auch gleich in Grünstadt, auch ein nettes Städtchen. Wer es gaaaanz ruhig mag, zieht eben nach Tiefenthal oder so.

Ralph

Servus,

Grünstadt und Freinsheim sind sehr scharmante Orte, zweifellos. Freinsheim, als die kaum bekannte kleine Schwester von Rothenburg o.T., hat einen besonderen Reiz, und in Grünstadt kann man hübsch sehen und erleben, dass ein ländliches Städtlein in dieser Größe nicht automatisch zur Schlafsiedlung degenerieren muss, sondern durchaus belebt und lebendig bleiben kann.

War auch ein bissi überzogen mit Frankenthal, aber es ist schon eigenartig, welche Mengen an H da vercheckt werden. Und die Massenvernichtungswaffe Germania, die da gekocht wird, tut ein Übriges, um eigenartige Menschen gedeihen zu lassen. Aber immerhin ist Uffg’bluesd im Grund ein Heßheimer Gewächs, das tröstet dann doch.

Ein Freinsheimer hat mir übrigens einmal beim Stadtmauerfest die Historie auseinandergesetzt, wie Frankenthal ursprünglich eine Dependance von Freinsheim war, wo man mit Gründung der Porzellanmanufaktur und anderer früher Industriebetriebe alle Taugenichtse von Freinsheim unterbrachte. Und die Frankenthaler haben das dann, sobald die Anilin gegründet war, genauso gemacht, und alle ihre Taugenichtse in den Lumpenhafen abgeschoben.

Dort wird jetzt alle 20 - 25 Jahre ein neues Zentrum für diese Crème de la Crème gebaut, wenn das jeweils vorige unbewohnbar geworden ist.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hi,

erstmal Gratulation zu Deinem sehr schönen und ausfühlichen Artikel.

nicht so prickelnd sind: Bertolt-Brecht-Str, Thomas-Mann-Str.,
Fröbelstr.

Da hab’ ich jetzt erstmal gucken müssen. Kenne nur die Philipp Scheidemannstraße und die ist auch bescheiden.

nur von der Autobahnbeschilderung kennt: Die Anilin stinkt
schon seit etwa dreißig bis vierzig Jahren nicht mehr,

Das ist richtig. Aber der Verkehr dort zu den üblichen Verkehrszeiten ist einfach nur ätzend!

übrigens in den letzten Jahren viel für seine Rheinfront
getan, die Parkinsel am Rhein ist z.B. viel schöner als die
Mannheimer Seite,

Der alte Teil der Parkinsel (am Stadtpark) ist wirklich sehr schön! Aber ob man da mieten oder kaufen kann. Alter Ludwigshafener Stadtadel…
Auf der Hafenseite entsteht gerade ein Villenviertel. Mit Wohnkuben moderner Bauart und sehr großen Fenstern auf leider sehr kleinen Grundstücken. Wenn die Nachbarn ein interessantes Leben führen spart man den Fernseher.

und außerdem gibts in der ziemlich neu
gebauten Éinkaufsmaschine „Rheingalerie“ den einzigen Migros
weit und breit…

Fragt sich wie lange noch. Soweit ich gesehen habe macht der erste Laden in der Galerie (ein Geschäft für „Deko-Artikel“ schon wieder zu).
Migros ist auch nicht gerade brechend voll (ich fände es sehr schade, wenn er schließt - aber wenn die Schweizer rechnen können gebe ich ihm ein Jahr)
Ich fragte mich nach der ersten Besichtigung für welches Publikum die 5 Dessous-Läden in der Einkaufsmaschine wohl sind. Auch da erwarte ich einige Leerstände…

Die anderen beiden „Einkaufscenter“, die in den letzten Jahren eröffnet wurden sind entweder schon zu oder nahezu ausgestorben.

In die Gegend der großen Hochstraßen würde ich nicht ziehen,
alldieweil diese wohl in den kommenden Jahren saniert werden,
falls irgendwo das Geld dafür aufgetrieben werden kann. Das
ist dann halt mit den üblichen Geräuschen, Staub, Sandstrahlen
etc. verbunden.

Und wenn nicht saniert wird mit Verkehrsgeräusch (LKW über Dehnungsfuge).

Ein an sich recht hübsches Viertel mit sehr wenig
Kriegszerstörungen und ein bissel Kiez-Atmosphäre ist der
Hemshof; ist dort allerdings ein bissi schwierig, sich auf
Deutsch zu verständigen,

Im Hemshof wird gerade mal wieder versucht „Nobel-Restaurants“ zu etablieren. Naja…einzig der Fisch-Vogt ist eine Konstante.

LU hat ein Problemviertel, das ist ganz im Norden die
Pfingstweide: Riesige Wohnmaschinen, wie sie die Planer 1970ff

Die Hochhäuser werden momentan teilweise abgerissen.

Auch die nördliche Fortsetzung, das benachbarte Frankenthal,
täte ich meiden, es hat eine üble Szene, die sich nicht so
recht trockenlegen lässt.

Da war ich schon lange nimmer…

Im Übrigen: Schau Dirs an - der erste Eindruck von LU ist für
viele ziemlich abstoßend, aber im Gegensatz zu Orten wie
Gladbeck und E-Altenessen hat LU noch ein Stück Zukunft vor
sich.

Woran ich manchmal zweifle.

Wenn Du guten Kaffee magst: Bevorzuge eine Adresse in der Nähe
der Mundenheimer Straße - da sitzt der Hoflieferant vom
Dicken, Mohrbacher. Was ein Stöffche!

Mohrbacher ist nicht in der Nähe der Mundenheimer sondern in der Mundenheimer.

Und die Kichererbse, ein Bio-Laden aus den Ursprüngen der Bio-Bewegung ganz in der Nähe.

Als Ergänzung möchte ich noch dazu sagen. Wenn Zentral, dann Süd und auf keinen Fall Mitte! Dort kämpft man in den letzten Jahren bevorzugt mit Alki-Treffs, die sich von einem Platz verdrängt ständig neue Plätze suchen.

Die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt sind auch eher bescheiden, es sei denn man mag Handies, Backwaren vom SB-Kettenbäcker oder türkischen Nippes.

Also von mir etwas pessimistischere Grüße
HylTox