Hallo zusammen,
bei mir geht es um Borreliose. Ich fange ganz von vorne an, es ist eine längere Geschichte. Es geht um einen guten Bekannten, letzes Jahr wurde er von einer zecke in den Rücken gebissen. es war ein Fleck von 17 cm durchmesser der auftrat.
Im januar bekam er dann eine ScheinegrippeImpfung. Im Februar traten dann Fieber, trockener Husten, Gliederschmerzen und starke Kopfschmerzen auf. darauf bekam er dann antibiotikum. Im Krankenhaus wurde dann festgestellt, dass seine Blutwerte sehr schlecht sind, er kein gutes Imunsystem mehr hat, bakterien auf der Herzklappe und eine entzündete und stark vergrößerte Mils und leber hat. Die Ärzte sagten erst es sei Borreliose und dann wieder nicht. Es sind keine Antikörper mehr vorhanden. Dann ging das Fieber weg und kam wieder. Nun ist er in einer anderen Klinik, weil der Zustand sich immer mehr verschlechtert aber sie kommen nicht weiter. Das geht bis heute so.
Kann einer von euch miir sagen, wo man hilfe bekommt???
Danke schonmal im voraus!
Hallo Nini1991,
ganz grundsätzlich gilt: Ab zu einem ECHTEN Borreliose-Spezialisten, deren es leider in ganz Deutschland nicht viele gibt. Daher wäre gut zu wissen, in welcher Region Deutschlands Dein Bekannter lebt. Es gibt einen in Pforzheim, einen in Rheinbach bei Bonn, das sind die zwei bekanntesten. Darüber hinaus gibt es schon noch welche, aber eben noch lange nicht jeder Arzt der sich selbst „Spezialist für Borreliose“ nennt, ist wirklich einer. Etliche sind genau das Gegenteil: Verharmloser und Falsch-Behandler.
Eine Wanderröte (Eritemy migrans) ist ein sicheres Zeichen einer Borreliose. Dabei ist der Begriff „Borreliose“ nur so eine Art Überbegriff, ähnlich wie „Krebs“. Es gibt etwa ein Dutzend unterschiedlicher Erreger, die zwar unterschiedliche, aber doch ähnliche Krankheiten auslösen, die dann im allgemeinen Sprachgebrauch - auch der Ärzte - unter „Borreliose“ zusammengefasst werden. Meist sind es Bakterien als Erreger. Aber nicht alle. Nur gegen die Bakterien helfen Antibiotika. Ist die Infektion älter als ca. 4 Wochen, so ist der Patient bereits im chronischen Stadium und eine Behandlung wird mit zunehmender Dauer immer langwieriger und schwieriger. Es gibt bisher keine Therapie, um eine Borreliose (oder eine der Co-Erreger-Erkrankungen) komplett auszuheilen, aber bei Bakterien als Erreger kann man mit ausreichender Antibiotika-Gabe (mind. 5 mg. je Kg Körpergewicht und Tag!!!) über langandauernden Zeitraum, oft als Multi-Antibiose gegeben, das heißt: mehrere verschiedene Antibiotika gleichzeitig - nur stundenweise versetzt, damit sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Aber das zu klären ist Sache des Borre-Spezialisten. Wichtig dazu ist, dass Dein Bekannter dem Borre-Spezialisten schon einen ganzen Ornder an Unterlagen mitbringt: Was hat er schon wie lange in welcher Dosierung bekommen, wie hat das geholfen - kurzfristig und nach dem Ende der Einnahme,
ganz wichtig: welche Symptome treten alle auf? Es gibt ca. 120 verschiedene Symptome, die natürlich nie alle bei einem Patienten alle auftreten, aber IMMER hat man als Borre-Betroffener mehrere bis viele dieser Symptome. Welche es sein können, findest Du, wenn Du hier im wer-weiss-was im Archiv unter „Borreliose“ suchst und dann gezielt die Beiträge durchliest, die ich zu diesem Thema geschrieben habe. Auf alle Fälle muss jede Befindlichkeitsstörung über eine Liste erfasst werden. Was tritt auf - wie oft kommt es - wie heftig kommt es - wann das letzte Mal. Denn die Borre kann man sehr schlecht über irgendwelche Untersuchungen nachweisen (Bluttest haben Fehlerquoten je nach Verfahren zwischen 25% bis 85%! Wohl gemerkt: Falsche Ergebnisse! Am sichersten ist noch der PCR-Test, der nicht über das Blut geht, sondern über Hautpartikel. Bei Nicht-bakteriellen Erregern dagegen hilft Antibiotika nicht. Wenn solche vorliegen sollten (z.B. Protozoen), muss sich der Arzt eine andere Therapie überlegen, die gezielt auf die beim Patienten vorhandenen Symptome eingeht.
Soweit in kürzester Kurzform.
also
1.) im wer-weiss-was-Archiv nach „Borreliose“-Beiträgen stöbern
2.) eine gute und so vollständige wie mögliche Symtomliste anfertigen, die sowohl aktuelle als auch vergangene Symptome aufführen (Borre hat die Eigenschaft, dass manche Symptome eine Zeitlang verschwinden, oder besser: vorrübergehend nicht mehr auftreten)
3.) sich bei einem wirklichen Borreliose-Spezialisten einen Termin geben lassen (meist auf Privat-Basis, selten auf Kassenbasis). Mit langen Wartezeiten für den Termin rechnen (4 Monate ist keine Seltenheit).
4) sich selbst über die Krankheit so kundig wie irgend möglich machen, z.B. über das „Borreliose-Forum“ = Selbsthilfegruppe der Borreliosekranken im Internet. Dieses ist im Augenblick (noch ca. 2 Wochen) zwar leider für neue Beiträge gesperrt, aber die schon bestehenden BEiträge kann man aufrufen und lesen.
http://forum.bfbd.de/
Dann kann man nämlich den Ärzten besser auf die Finger schauen und selbst etwas beeinflussen, was mit einem passiert - vor allem, dass der Unsinn, den die allermeisten Ärzte bei dieser Krankheit anstellen wollen verhindern (z.B. Cortison-Gabe). So sind auch wir dazu gekommen, dass wir uns mit dieser Thematik ganz gut auskennen. Und auch dass wir wissen, wo die Gefahr von Verwechslungen liegen: Multiple Sklerose, Rheuma, Gicht, Depressionen, Bandscheibenvorfall, CFS, Fybromyalgie etc.
Nachtrag: meist halten sich die Erreger der Borre (oder der Co-Erreger-Erkrankungen) nicht im Blut auf, sondern in den Zellen und dort meist in den Zellwänden. Sie benutzen das Blut nur, wie wir die Autobahn: um schnell von A nach B zu kommen. Daher sind die auch so schlecht über das Blut nachzuweisen.
Viel Erfolg Dir und Deinem Bekannten
Wenn Du noch was wissen willst, darfst Du Dich jederzeit gerne noch mal melden
Viele Grüße
Alexander
Hallo Alexander Peren,
recht herzlichen dank für deine schnelle antwort.
deine Mail wird uns schonmal etwas weiterbringen.
Dann können wir den tollen „Ärzten“ mal ein bisschen auf die Füße treten.
Vielleicht komme ich ja dann nochmal auf dich zurück.
danke LG Nini1991
Hallo Nini1991,
ich habe jetzt gerade nochmal meinen Artikel von oben gelesen. Da merke ich im Nachhinein, wie schnell-schnell er geschrieben ist. Einen Haufen Rechtschreibfehler und obendrein Grammatikfehler. Das ist eigentlich nicht meine Art. Aber ich bin gerade dabei meine Steuererklärung zu machen und habe „nur mal so auf die Schnelle“ in meine e-mails reingeschaut. Aber dieses „nur auf die Schnelle“ merkt man bei meiner Antwort.
Ich habe den Satz begonnen - aber nicht zu Ende geführt:
Teilsatz von oben:
Es gibt bisher keine Therapie, um eine Borreliose (oder eine der Co-Erreger-Erkrankungen) komplett auszuheilen, aber bei Bakterien als Erreger kann man mit ausreichender Antibiotika-Gabe
Jetzt die Weiterführung:
mit ausreichender Antibiotika-Gabe die Symptome so weit in den Griff bekommen und abmildern, dass für den Patienten ein halbwegs normales Leben möglich ist. Wird hingegen die Borreliose (oder eine der vorhandenen Co-Erreger-Erkrankungen) nicht oder falsch behandelt, dann landen viele Patienten in der Berufsunfähigkeit, bei Neuroborreliose teilweise in der Klapsmühle, bei sich manifestierender Borreliose, die auf die Gelenke geht/gehen kann letztlich im Rollstuhl und unter den Borre-Kranken ist eine deutlich erhöhte Selbstmordrate nachweisbar - im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Da ist jetzt neulich ein gutes Buch zum Thema rausgekommen: „Die verschwiegene Epidemie“. Besorge Dir das z.B. über die nächste kommunale Bücherei zum Ausleihen und Du weißt, was da abgeht. Man schätzt, dass jährlich allein in Deutschland sich jährlich ca. 2,5 Mio Menschen mit Borre infizieren. Nur ganz wenige schaffen tatsächlich eine Komplettheilung. Leider wird in diesem Bereich überhaupt nicht geforscht, die Pharma-Industrie hat daran kein Interessse, die verdienen mit den Fehldiagnosen viel mehr, da eine Behandlung auf die falsche Krankheit logischerweise keinen Erfolg bringt und so Dauereinnahmen sichert.
Soweit für heute.
Viel Erfolg und viele Grüße
Alexander
Hallo nini,
wenn nach dem Zeckenstich ein roter Fleck auftrat, dann hat definitiv eine Infektion mit Borrelien stattgefunden. Diesen nicht immer auftretenden Fleck nennt man ein Erythrema migrans, es gibt tausend Bilder bei googl zum Vergleich. Diese Flecken können ganz unterschiedlich ausfallen, es hat etwas mit der Art und Weise zu tun, wie sich die Borrelien von der Stichstelle aus am besten verbreiten können. (Aber: obwohl man sich sehr wohl Borrelien eingefangen haben kann, gibt es nicht bei jedem einen Fleck!) In der Regel verschwindet der Fleck nach ein paar Wochen von selbst, weil die Erreger abwandern. Damit ist es aber nicht vorbei!Die Impfung hätte besser unterbleiben sollen, aber mir ist das auch passiert- Zeckenstich, Erythrema, grippeartige Beschwerden,eine Wochen Antibiotika wegen Blasenbeschwerden (zu wenig! zu kurz! Fleck war aber weggegangen!), Reisepläne nach dem Motto: ich muß bloß mal raus, Impfungen für Indien, na aus der Reise ist dann nichts mehr geworden
Borrelien, die unbehandelt einige Wochen oder Monate im Körper sind, gehen nicht einfach so weg. Es ist also falsch zu sagen, da wären keine mehr. Auch nach stattgefundener antibakterieller Behandlung in einem solchen Spätstadium sind sie nicht weg, mit Glück hat man sie aber zurückgedrängt und das Immunsystem schafft es wieder selbst, sie in Schach zu halten. Das ist das Einzige und auch Beste, was man erreichen kann. Die Antibiotikaeinnahme oder Infusion muß man wahrscheinlich immer mal wiederholen, wenn wieder Beschwerden auftauchen. Borrelien können Entzündungen das Herzens verursachen. Ich weiß nun nicht, ob man die Bakterien der Art nach im Herzen bei Ihrem Bekannten gecheckt hat, aber das wird wohl kein Krankenhaus versäumen und die nötigen Antibiotika werden sicher auch gegeben. Das kann lange brauchen, mit Borrelien wird man nicht in Kürze fertig. In einem Spätstadium kann man sehr sehr krank sein, da das Immunsystem mit Hochdruck powert, es aber nicht schafft und alles Mögliche andere durchkommt und sich manifestieren kann, z. B. Epstein-Barr-Viren, fragen Sie im KH ob darauf das Blut getestet wurde. Diese Tests sind simple Bluttest, ebenso können bestimmte Pilze wie Candida und Helicobacter Pylory vorkommen (ein Magen/Darm-Bakterium, welches auch immense Auswirkungen haben kann, wenn es zu viel wird).
Borreliose kommt nie allein. Das man keine Antikörper mehr oder nie findet, ist ein häufiges und bekanntes Phänomen und bedeutet nicht, das die Sache ausgestanden ist!! Wenn die Ärzte schon sagen, das Immunsystem ist schlecht, dann sind generell zu wenig Antikörper da.
Also die Sache ist absolut ernst und ich kann Sie nur darin bestärken, nicht locker zu lassen. Borreliose ist eine systemische, das ganze System beeinträchtigende Erkrankung, die auch viele zentralnervöse Störungen mit sich bringen kann. Ihr Bekannter müßte auf jeden Fall in die Hände eines erfahrenen Immunologen gelangen.
Was ein geeignetes Krankenhaus betrifft, da kann ich nicht helfen. Ich habe zwar mehrmals selber den Arzt gewechselt, aber das war immer ambulant. Bitte stellen Sie Ihre Fragen im Borreliose-Forum des deutschen Borreliosebundes. Auch über die Suchfunktion kann man schon vieles herausfinden, denn das Forum existiert schon eine Reihe von Jahren, mir hat es sehr geholfen!
http://forum.bfbd.de/Im Impressum finden Sie auch den Kontakt zur Borreliosegesellschaft, vielleicht mögen Sie da auch einfach mal anrufen und nach einem Krankenhaus/Arzt fragen?
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Ihrem Bekannten gute Besserung,
Ulrike K.
hallo nini 1991
ich kann gut verstehen, dass du dir sorgen machst- die sachen, die du schreibst hören sich auch wirklich nicht schön an.
es klingt vielleicht seltsam, aber ich rate dir, trotzdem zuversichtlich zu sein- das kann deinem freund enorm helfen. zuversichtlich und aufmerksam, d.h. soviele informationen wie möglich zusammenzusuchen, im netz, in den medien, im gespräch mit menschen. im netz findest du kontaktstellenzum thema borreliose, auch ärzte, die sich auf das thema spezialisiert haben, bei denen du nachfragen kannst, oder die andere, naturheilkundliche methoden haben, um sich dieser sehr komplizierten krankheit zu nähern.
ich kann dir nichts konkretes zu der speziellen situation deines freundes schreiben, nur eben diese ratschläge geben.
einen interessanten link habe ich gerade gefunden,der aber auch zeigt, wie schwierig und weitverzweigt dieses thema ist: http://www.borreliose-berlin.de/borrelioseundco.php
auch die ärzte stehen da oft vor einem rätsel, aber wie gesagt, das wichtigste ist, nicht zu verzweifeln, und fest an einen guten ausgang der sache zu glauben.
dir und vor allem deinem freund viel kraft und innere stärke, und eine baldige besserung
ball
Hallo,
in welchem PLZ-Gebiet wohnen Sie denn?!
Gruß Dirk Häfner
Hallo!
Die Folgen einer Borrelienbelastung können sehr vielfältig sein. Da sich die Borrelien verstecken, in Fachkreisen nennt man das coaten (englisch coat = Mantel)ist eine herkömmliche Behandlung vielfach erfolglos. Ich kenne eine Methode, mit der man frei von Borrelien werden kann. Es ist keine wissenschaftlich anerkannte Methode aber trotzdem sehr wirksam. Rufen Sie mich ruhig unter der Nummer 04462-942409 an. Wir können dann abklären, was man machen kann.
MfG
Klaus sweers
Hallo zusammen,
bei mir geht es um Borreliose. Ich fange ganz von vorne an, es
ist eine längere Geschichte. Es geht um einen guten Bekannten,
letzes Jahr wurde er von einer zecke in den Rücken gebissen.
es war ein Fleck von 17 cm durchmesser der auftrat.
Im januar bekam er dann eine ScheinegrippeImpfung. Im Februar
traten dann Fieber, trockener Husten, Gliederschmerzen und
starke Kopfschmerzen auf. darauf bekam er dann antibiotikum.
Im Krankenhaus wurde dann festgestellt, dass seine Blutwerte
sehr schlecht sind, er kein gutes Imunsystem mehr hat,
bakterien auf der Herzklappe und eine entzündete und stark
vergrößerte Mils und leber hat. Die Ärzte sagten erst es sei
Borreliose und dann wieder nicht. Es sind keine Antikörper
mehr vorhanden. Dann ging das Fieber weg und kam wieder.
Unbedingt Experten für Borreliose suchen!! Und da auch schauen, dass es wirklich ein Experte ist und nicht ein Möchtegern-Borreliose-Spezialist. Es gibt auf der Seite von der Ärztin Hopf-Seidel eine Liste, die von sich sagen, dass sie sich mit Borre auskennen. Ich empfehle z. B. Hopf-Seidel (hat aber eine sehr, sehr lange Wartezeit), PD Berghoff aus Rheinbach (hat auch sehr informative Internetseite und zieht öfters Akutpatienten vor - und das hört sich bei deinem Freund sehr nach akut an) oder auch Prof. Schardt in Würzburg. Dann kannst du dich mal auf der SEite vom Borreliose-Bund informieren und im Forum auch selbst Fragen stellen - hier sind sehr viele, die sich sehr gut auskennen. www.bfbd.de heißt die Seite.
Man sollte wissen, das sich die allerallermeisten Ärzte mit Borre fast gar nicht auskennen oder ein sehr rudimentäres Halbwissen haben, dass sie als Expertenwissen verkaufen. Leider… Ich wünsche deinem Freund alles Gute!
Hallo Nini,
habe Vertrauen zu den Ärzten, sie tun sicher alles, was sie können, um deinem Freund zu helfen!
Inzwischen ist die Ernsthaftigkeit von Borreliose ja auch bei fast allen Ärzten angekommen (was vor ein paar Jahren durchaus noch nicht der Fall war) und sie werden alles daran setzen, um ihn zu heilen.
Ich wünsche deinem Freund gute Besserung und dir ein bisschen mehr Gelassenheit, damit du ihm die Stütze sein kannst, die er jetzt braucht.
Alles Gute
Gunda.