Werde gemobbt, will nicht zur Tagung!

Hallo ihr Lieben,

ich kann nicht mehr! Ich soll Montag morgen auf eine Tagung mit Arbeitskollegen, die mir das Leben schwer machen. Ich bin neue Auszubildende seit Sep12 und werde total ausgegrenzt, es wird über mich gelacht und während meiner Anwesenheit werde ich runter gemacht. Ich schlafe seit ein paar Tagen ziemlich wenig, weil ich einfach Angst vor dieser Tagung habe. In der Schule kann ich mich kaum konzentrieren und das Tafelbild verschwimmt teilweise vor meinen Augen, schlecht gelaunt und ruhig bin ich in letzter Zeit auch meint mein Freund.

Ich will auf gar keinen Fall zu dieser Tagung doch sie ist Pflicht, komme was wolle. Mit der Ausbildungsleiterin habe ich noch nicht über das vorgefallene gesprochen, da ich glaube, dass es dann noch schlimmer wird.

Kann der Arzt mir helfen? Darf er mich für die 2 Tage krank schreiben?

Hallo,

Ausweichen ist m.E. der falsche Weg.

Du könntest Dich von der Gewerkschaft beraten lassen, sofern Du in einer drin bist (oder eine für Deine Berufssparte zuständig wäre und Du Dir überlegen könntest, mal dort einzutreten). Die könnten Dir sagen, ob und was Du gegen dieses Mobbing tun könntest (u.a. auch, wie im Hinblick auf diese Tagung) und auch, wie Du Dich auf Dauer verhalten könntest, solltest. Man könnte Dir dort auch sagen, ob Du Deine Vorgesetzten informieren solltest.

An dieser Tagung würde ich unbedingt teilnehmen, wenn Du kannst - und zwar MIT GERADEM RÜCKEN, größter Freundlichkeit und Eiseskälte (gegenüber den Mobbern). Nur: laß Dir selbst nichts zuschulden kommen!

Eines jedenfalls steht fest - führe ab sofort Buch über alles, was in puncto Mobbing vorfällt. Das kann einmal sehr wichtig sein.

MfG S.I.

Salü,

ich bin keine Psychologin, ich kann nur einen Rat aus meiner Erfahrung geben.

Du bist gerade 4 Monate im Betrieb, du darfst noch nicht alles machen und manche Kollegen betrachten Azubis eher als Belastung. Bis du die ersten Routinen entwickelst, wird noch ein wenig Zeit vergehen, auch bis du weißt, welcher Kollege wie tickt usw. usf. Das einmal grundsätzlich zur Lehre, und du wärst nicht die einzige, die es anfangs nicht leicht hat. Du kennst doch den Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“? Ich bin neue Auszubildende seit Sep12 und werde total ausgegrenzt, es wird über mich gelacht und während meiner Anwesenheit werde ich runter gemacht.
Als Außenstehender fällt es schwer, anhand dieser Schilderung klar zu sagen, ob das normal ist oder nicht, denn jeder ist unterschiedlich empfindlich. Ist denn etwas Bestimmtes vorgefallen, dass du so gemieden wirst? Ich könnte mir vorstellen, dass du einfach noch nicht so ein dickes Fell hast, aber auch, dass du wirklich fiese Kollegen hast.

Ich würde unbedingt mit dem Betriebsrat (sofern vorhanden) oder einem Vertrauenslehrer sprechen, die können einschätzen, ob das im normalen Rahmen liegt oder nicht, und wissen, was zu tun ist.

Versuche, den Kollegen möglichst professionell und korrekt zu begegnen, um ihnen die Angriffsfläche zu nehmen. Dazu gehört auch, dass du zur Tagung gehst. Krankschreiben lassen ist echt Kindergarten, und wenn du in anderen Dingen auch schnell solche Ausflüchte suchst, bietest du die perfekte Angriffsfläche!

Sollte sich nichts bessern, darf man auch mal sagen, dass man sich wirklich große Mühe gibt, alles richtig zu machen, und diese fiesen Sprüche unangebracht findet. Wenn sie etwas zu kritisieren haben, sollen sie es dir sagen, damit du es besser machen kannst. Das MUSS man aber ganz ruhig und sachlich rüberbringen. Rechne damit, dass du Kritik erhältst, die du vielleicht unangenehm finden könntest, und versuche, sie umzusetzen.

Wenn gar nichts geht, solltest du dich nach einem anderen Lehrbetrieb umsehen.

Viel Erfolg
sgw

Hallo,

kann ich alles nur zustimmen - nur das mit der Gewerkschaft wird wohl bis morgen früh nicht klappen.

Das Problem ist ja nicht die Tagung. Die Ausbildung dauert sicher mindestens 2 Jahre und wenn bereits nach wenigen Monaten ein solch feindseliges Umfeld entstanden ist, dann muss gehandelt werden. Die geschilderten Symptome können die Vorläufer in eine Depression sein. Ein Arzt kann Dich sicher mit gutem Gewissen krankschreiben - aber er wird Dir auch empfehlen die Situation zu verändern.

Es gibt mehrere Strategien (in dieser Reihenfolge):

Die erste ist zugleich die Schwerste - direkt in der Situation die Person auf ihr Verhalten Dir gegenüber ansprechen. Alternativ kannst Du Dir auch die Person einzeln „schnappen“, wenn es unpassend sein sollte (z.B. wegen Kundenverkehr oder einer zu großen anwesenden Gruppe von „Mobbingwild“. Du kannst dann die Situation schildern und der Person sagen, dass Dir das sehr weh tut. Du kannst auch Fragen, z.B. was sie selber davon halten würde so behandelt zu werden oder ob Du ihr etwas getan hast und jetzt will sie sich „rächen“.

Der nächste Schritt wäre der an die nächst höhere Position zu gehen: Ausbilder. Mit dem Ausbilder kann dann auch ein Gespräch mit dem Vorgesetzten stattfinden.

Fruchtet das nicht, dann gibt es die Gewerkschaft oder, die Stelle, die die Ausbildung regelt (z.B. die IHK).

Viele Grüße