Werden Arme immer ärmer

und Reiche immer reicher? Und inwieweit trifft das für Deutschland zu ?

Gruß Du_du

und Reiche immer reicher? Und inwieweit trifft das für
Deutschland zu

Gar nicht. Es gibt nur die per Definition herbeigeführten Armen und die wachsen, je mehr Menschen durch Fleiß und gute Ausbildung besser verdienen.

Hallo,

und Reiche immer reicher? Und inwieweit trifft das für
Deutschland zu

Die Schere zwischen unteren und oberen Einkommen geht auch in Deutschland immer weiter auseinander. D.h. die Mittelschicht dünnt aus, es gibt eine wachsende – aber vergleichsweise kleine – Menge extrem Vielverdiener und eine wachsende – relativ große – Menge von Menschen, die an der relativen Armutsgrenze leben.

Gar nicht. Es gibt nur die per Definition herbeigeführten
Armen und die wachsen, je mehr Menschen durch Fleiß und gute
Ausbildung besser verdienen.

Die Definition der „Armut“ hat durchaus ihren Sinn. Häufig wird (z.B. von Leuten wie dem Vorposter) angeführt, dass von Armut in Deutschland eigentlich nicht die Rede sein könne, wenn man die Zustände nur z.B. mit den „wirklich armen“ Menschen in Albanien, Südamerika oder Afrika vergliche. Sie beziehen sich auf die sog. „absolute Armut“.

In der EU gilt meines Wissens als „arm“, wer weniger als 50% des Medians (nicht Durchschnitt!) der Einkommen hat.

Diese „realtive Armut“ führt zwar äußerst selten zum Tode durch Verhungern, bedeutet für die Betroffenen aber dennoch große Entbehrungen und vor allem den quasie Ausschluss aus dem öffentlichen Leben. Wie sagte eine kaltschnäuzige Teinehmerin dieses Forums doch so schön? „Ohne Moos nix los.“

Selbst ein Urteil bilden kannst Du Dir anhand des Originalberichts, in Kurzfassung zum Download unter http://www.bmas.bund.de/BMAS/Navigation/Soziale-Sich…, die vollständige, ungekürzte Version gibts nur gegen Bares. Warum auch immer. Wenigstens eine schwiemelige Word-Version sollte ein Ministerium zur Verfügung stellen können. Am Budget kann’s kaum liegen.

Gruß

Fritze

Hallo!

ich hoffe, dass deine Arme dir bald Beine machen!

Hallo,

und Reiche immer reicher? Und inwieweit trifft das für
Deutschland zu

Die Schere zwischen unteren und oberen Einkommen geht auch in
Deutschland immer weiter auseinander.

kannst Du das belegen? Ich finde bisher nur Gegenargumente, zumindest, wenn ich mich auf Fakten beschränke. So ist bspw. das Durchschnittseinkommen in Deutschland von 1998 bis 2003 um 2,4% gestiegen, der Median hingegen um 2,6%.

D.h. die Mittelschicht
dünnt aus, es gibt eine wachsende – aber vergleichsweise
kleine – Menge extrem Vielverdiener und eine wachsende –
relativ große – Menge von Menschen, die an der relativen
Armutsgrenze leben.

Aber nur relativ kurz, wie Du selber verlinkt hast. Armut ist in Deutschland für die meisten Betroffenen kein Dauerzustand. Genau hier liegt der Unterschied zwischen den westlichen Industriestaaten und der Dritten Welt: Wer in Deutschland arm im Sinne der Statistik wird, ist oftmals arbeitslos geworden und fällt durch Arbeitslosengeld I oder II 60% (nicht 50%) vom Einkommensmedian oder sogar darunter zurück. Auch wenn die Zahl der Langzeitarbeitslosen beklagenswert hoch ist, finden dennoch die meisten Arbeitslosen innerhalb eines überschaubaren Zeitraums wieder Arbeit und verlassen den Bereich der definierten Armut.

Bei der tatsächlichen Armut ist nicht nur vorübergehend kein oder ein geringes Einkommen vorhanden, sondern dies ist dauerhaft der Fall und es gibt keine nennenswerte Perspektive, daß sich an diesem Zustand etwas ändern wird. Außerdem ist die Armut nach deutscher Prägung kein existenzbedrohender Zustand, sondern lediglich mit Unannehmlichkeiten verbunden, die Du anscheinend höher bewertest als ich.

Aber ich schweife ab. Ich erkenne in Deutschland einen anderen Trend, der Deinen Ausführungen etwas widerspricht: Durch staatliche Leistungen wird das Absacken des Einkommens nach unten begrenzt. Durch die hohe und zukünftig noch zunehmende Belastung der Bruttoeinkommen durch Sozialabgaben sowie der Belastung der privaten Haushalte durch Energiekosten und anderes Gedöns, wird die Entwicklung der mittleren Einkommen gedämpft, die die entscheidende Gruppe in Deutschland darstellen.

Wie ich an anderer Stelle schon ausführte, wird der Teil der Haushalte, denen vom Einkommen ein so großer Teil „weggenommen wird“ und daher auf die staatlichen Zuwendungen angewiesen ist, immer größer. Dies halte ich in vielerlei Hinsicht für deutlich bedenklicher als den Anstieg der Armutsrisikoquote um 1,4 Prozentpunkten in gut fünf Jahren.

die vollständige, ungekürzte Version gibts nur gegen Bares.

Die gibts auch online, die Links sind auf der rechten Seite beim BMAS zu finden.

Gruß,
Christian

P.S.
Es sind übrigens 60% vom Median.

Hallo,

Die Schere zwischen unteren und oberen Einkommen geht auch in
Deutschland immer weiter auseinander. D.h. die Mittelschicht
dünnt aus, es gibt eine wachsende – aber vergleichsweise
kleine – Menge extrem Vielverdiener und eine wachsende –
relativ große – Menge von Menschen, die an der relativen
Armutsgrenze leben.

Das könnte man als logische Entwicklung betrachten, dass gut ausgebildete sehr gut verdienen, die ander4en dagegen nicht. Schuld ist keine ungerechte Geldverteilung, sondern schlechte Ausbildung.

Die Definition der „Armut“ hat durchaus ihren Sinn. Häufig
wird (z.B. von Leuten wie dem Vorposter) angeführt, dass von
Armut in Deutschland eigentlich nicht die Rede sein könne,
wenn man die Zustände nur z.B. mit den „wirklich armen“
Menschen in Albanien, Südamerika oder Afrika vergliche. Sie
beziehen sich auf die sog. „absolute Armut“.

Eigentlich habe ich jetzt gehofft, dass du mir diesen Sinn erklärst. Warum steigt zum Beispiel jedes Jahr die Armut, obwohl sich für die jetzt in die definierte Armut geratenen Menschen nichts ändert? Warum lag der Betrag 2003 beo 938 EUR, 2005 bei 980 EUR? Warum wird überhaupt die Armut örtlich definiert? Es gibt eine ostdeutsche Armutsgrenze und eine westdeutsche. Demzufolge könnte man auch behaupten, die Armut in einem Dorf stiege plötzlich gravierend an, wenn jemand Lottomillionär wird. Ändert sich am Leben der restliche Bewohner (außer dem Neid) irgendetwas?

Diese „realtive Armut“ führt zwar äußerst selten zum Tode
durch Verhungern, bedeutet für die Betroffenen aber dennoch
große Entbehrungen und vor allem den quasie Ausschluss aus dem
öffentlichen Leben. Wie sagte eine kaltschnäuzige Teinehmerin
dieses Forums doch so schön? „Ohne Moos nix los.“

Ich bezweifle sehr stark, dass es große Entbehrungen bedeutet, außer man möchte unbedingt dazugehören. Laut der Armutsdefinition müsste ein großer Teil der Rentner in Armut leben. 938 EUR ist eine Menge Geld. Die „relative Armut“ ist nichts weiter, als eine populistische Methoide, um auf „ungerechte“ Geldverteilung hinzuweisen. Mich würde interessieren, wieviele Menschen in D. in absoluter Armut leben.

In der EU gilt meines Wissens als „arm“, wer weniger als 50%
des Medians (nicht Durchschnitt!) der Einkommen hat.

Ich denke, es waren 40%, ist aber egal - das ändert an der Sinnlosigkeit dieser Definition nichts. Wenn sich Bill Gates, George Soros und Warren Buffett zurm Abendessen treffen, kann es leicht sein, daß einer in der dieser Runde laut dieser Definition „arm“ ist, dennoch wird er sich die Rechnung ohne Probleme leisten können.

IMHO ist diese Zahl ein Maß für Einkommenunterschiede, sie aber mit „Armut“ (die es ja zu bekämpfen gilt) gleichzusetzen, finde ich unlauter.

Diese „realtive Armut“ führt zwar äußerst selten zum Tode
durch Verhungern, bedeutet für die Betroffenen aber dennoch
große Entbehrungen und vor allem den quasie Ausschluss aus dem
öffentlichen Leben.

Was ist das „öffentliche Leben“? Wieviele Kino- Theater- und Restaurant - Besuche pro Monat müsen drin sein, um als „nicht ausgeschlossen“ zu gelten?

LG
Stuffi

Hallo Steven

Warum lag der Betrag 2003 beo 938 EUR,
2005 bei 980 EUR?

Eine denkbare Erklärung liegt darin:
Da wurde die Kerninfaltionsrate der jeweiligen beiden Jahre oben drauf gerechnet.

Warum wird überhaupt die Armut örtlich
definiert?

Aufgrund der regional unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und Löhne. Diese regionale Trennung ist IMHO in dieser Hinsicht vereinfacht gesagt schon vernünftig gelöst.

:wink:
Grüße, Hagen

Hallo,

Warum lag der Betrag 2003 beo 938 EUR,
2005 bei 980 EUR?

Eine denkbare Erklärung liegt darin:
Da wurde die Kerninfaltionsrate der jeweiligen beiden Jahre
oben drauf gerechnet.

wie in diesem Artikelbaum schon mehrfach erwähnt wurde, berechnet sich die Armutsgrenze in Europa durch die einfache Formel 0,6 *
Median der Einkommen des jeweiligen Landes.

Damit steigt die Armutsgrenze jedes Jahr an, ohne daß zwangsläufig mehr Menschen schlechtergehen muß.

Gruß,
Christian

Hi Steven,

Demzufolge könnte man auch behaupten, die Armut
in einem Dorf stiege plötzlich gravierend an, wenn jemand
Lottomillionär wird. Ändert sich am Leben der restliche
Bewohner (außer dem Neid) irgendetwas?

nein, noch nicht mal die Armutsgrenze.

http://de.wikipedia.org/wiki/Median

Gruß, Rainer

Hallo,

nein, noch nicht mal die Armutsgrenze.

http://de.wikipedia.org/wiki/Median

Vorsicht bei Wikipedia und vor allem mit der Definition.

„Danach sei arm, wer monatlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens (Median) seines Landes zur Verfügung hätte.“

Durchschnittliches Einkommen != Median.

Das durschnittliche Monatseinkommen des produzierenden Gewerbes liegt bei 2500 EUR (3400 der Angestellten) laut Bundesamt. Demzufolge würde die Armutsgrenze wohl woanders liegen als bei den beschriebenen 1000 EUR.

Dummerweise verzerren aber Personen, die nichts zum Einkommen beitragen, das Bild, also z.B. Kinder. Das bedeutet, je mehr Kinder eine Familie hätte, desto ärmer wäre sie, obwohl sich am Einkommen nichts ändert.

Dazu wieder die Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalenzeinkommen

Die definierte Armut ist und bleibt Unsinn.

Arme werden immer länger
ich habe jüngst nen Artikel gelesen, wonach die Arme der Menschen insbesondere in Mitteleuropa immer länger werden und deshalb die Kleidermaße nicht mehr stimmen

was DAS mit dem Ursprungspost zu tun hat?

NIX

genausowenig, wie der linkspopulistische Propagandagag „Armutsgrenze“ mit echter oder tatsächlicher Not zu tun hat

Hallo,

Dummerweise verzerren aber Personen, die nichts zum Einkommen
beitragen, das Bild, also z.B. Kinder. Das bedeutet, je mehr
Kinder eine Familie hätte, desto ärmer wäre sie, obwohl sich
am Einkommen nichts ändert.

was ist falsch daran? Es macht doch einen Unterschied, wie viele Leute von dem Geld leben sollen? Klar sinkt in einer Familie das Pro-Kopf Einkommen mit jedem Kind. Wenn Du plötzlich mich mit versorgen müßtest. wärst Duärmer als vorher, obwohl Dein Einkommen unverändert belibt. Was soll daran falsch sein?

Falsch war nur Deine Behauptung die Armutsgrenze würde von einzelnen Ausreißern, Spitzenverdienern verfälscht. Das behauptest Du ständig, deshalb bin ich von einem Irrtum ausgegangen.

Gruß, Rainer

und Reiche immer reicher? Und inwieweit trifft das für
Deutschland zu ?

Wenn Du Armut am Verhältnis des Einkommens zum Durchschnittseinkommen festmachst: ja.

Wenn Du Armut an den Möglichkeiten festmachst, die einem dieses Einkommen bietet: nein.

moe.