Werden Bilddateien durchs Öffnen schlechter?

Hallo,

in einem kleinen Handbüchlein einer Drogeriemarktkette zum hauseigenen Digitalphoto-Service las ich neulich den Hinweis, daß sich die Qualität von Bilddateien mit jedem Öffnen verschlechtert, weswegen man sich von der Originaldatei zunächst eine Kopie machen sollte.

Ich halte das für großen Unsinn, dachte mir aber, ich frage mal die Experten. Was meinen die denn dazu?

Gruß,
Christian

daß sich die Qualität von Bilddateien mit jedem Öffnen
verschlechtert, weswegen man sich von der Originaldatei
zunächst eine Kopie machen sollte.

Hallo Christian,
die erste Voraussetzung, dass sich an der Datei etwas ändern kann, ist dass sie gespeichert wird. Bei JPG wird die Datei dabei immer wieder komprimiert, was tatsächlich zu einer Verschlechterung führt.
Grüße
Ulf

Hallo Christian,

in einem kleinen Handbüchlein einer Drogeriemarktkette zum
hauseigenen Digitalphoto-Service las ich neulich den Hinweis,
daß sich die Qualität von Bilddateien mit jedem Öffnen
verschlechtert, weswegen man sich von der Originaldatei
zunächst eine Kopie machen sollte.

Das ist natürlich, wie es da steht, großer Humbug.

Bei Veränderung des Bildes und erneutem Speichern (in ein verlustbehaftetes Format wie jpg) treten Verschlechterungen auf. Wenn du also ein Foto irgendwie bearbeitest, empfiehlt es sich, dies mit einer Kopie des Originals zu machen, da sich Veränderungen nicht (ohne noch mehr Verluste) zurücknehmen lassen.

Gruß
Markus

Hallo Ulf und Christian,

die erste Voraussetzung, dass sich an der Datei etwas ändern
kann, ist dass sie gespeichert wird. Bei JPG wird die Datei
dabei immer wieder komprimiert, (…)

Wobei man hier vielleicht sagen sollte, dass das reine Speichern per Dateisystem keine Verschlechterung mit sich bringt, nur das Speichern aus einem Bildverarbeitungsprogramm.

Gruß
Markus

Hallo Markus und Ulf,

danke für die Antworten, die meine Einschätzung bestätigen. Ich habe das Heftchen gerade wiedergefunden und darf zitieren:
„Haben Sie gewußt, dass Fotos auf Ihrem Rechner durch ständiges „Anklicken“ bzw. „Öffnen“ Qualitätsverluste bekommen?“

Mal abgesehen vom etwas holprigen Deutsch ist das ja offensichtlich Unsinn. Wahrscheinlich hofft der Laden, daß die Kunden vor lauter Panik erst einmal von jedem Bild 100 Abzüge machen lassen.

Gruß,
Christian

Hi,

kleiner Zusatz zu deiner richtigen Aussage:

Es geht meistens ja um jpg, da die Digicams i.d.R. so speichern.
Auch eine nachträgliche Rotation ist eine Bearbeitung, viele wissen das nicht. Es gibt aber Programme wie z.B. IrfanView, aber auch andere, die das verlustlose Rotieren beherrschen. Da das Rotieren gerade im Heimbereich wohl mit die meistgebrauchte Funktion ist, sollte man das berücksichtigen.

Noch ein Zusatz zur Eingangsfrage: das mit der angeblichen Verschlechterung beim Öffnen von Digitalbildern ist genau so ein Humbug, wie wenn man sagen würde, MP3-Dateien klängen nach jedem Abspielen (Öffnen) immer schlechter. Die Problematik von jpg- und MP3-Files ist in diesem Punkt dieselbe.

Viele Grüße
WoDi

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Hi
mit jedem speichern inkl. Komprimieren ja, vom Öffnen wird nichts schlecht
HH

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

kleiner Zusatz zu deiner richtigen Aussage:

Es geht meistens ja um jpg, da die Digicams i.d.R. so
speichern.
Auch eine nachträgliche Rotation ist eine Bearbeitung, viele
wissen das nicht. Es gibt aber Programme wie z.B. IrfanView,
aber auch andere, die das verlustlose Rotieren beherrschen.

Hi,
Rotieren nur in 90° Schritten, ansonsten verlustbehaftet (in jedem Programm! Durch das Öffnen wird kein Bild schlechter! Erneutes speichern als JPG in der GLEICHEN Qualitätsstufe ebenfalls keine Verschlechterung. Wiederholtes Speichern in untersachiedlichen JPG-Komprimierungsstufen bedeutet Qualitätsverlust. Speichern als TIFF mit LZW-Komprimierung, kein Qualitätsverlust.

Gruß
Magnus

Kommt auf das Dateiformat an …
Ein in der Kamera gemachtes JPEG wird nicht mit dem Öffnen, sondern mit dem Speichern als JPEG schlechter. Öffnen und schließen ohne Speichern ändert gar nichts. Wenn als JPEG gespeichert wird (z.B. nach einer Bearbeitung), dann merkt man, wenn man in der höchsten Qualitätsstufe (12) speichert, nicht sofort eine Verschlechterung. Da kann man im Extremfall 4 bis 5x drüberspeichern. Aber es stimmt, es leidet jedes Mal die Qualität, wenn auch wenig.

Wenn man das JPEG allerdings als TIFF (Endung .tif) speichert, wird die Datei zwar um ein Mehrfaches größer (je nach Detailreichtum des Motivs), aber es gibt keine Verschlechterung, weil TIFF verlustfrei speichert, d.h. ohne Komprimierung.

Gruß, Artefakt

Ein in der Kamera gemachtes JPEG wird nicht mit dem Öffnen,
sondern mit dem Speichern als JPEG schlechter. Öffnen und
schließen ohne Speichern ändert gar nichts. Wenn als JPEG
gespeichert wird (z.B. nach einer Bearbeitung), dann merkt
man, wenn man in der höchsten Qualitätsstufe (12) speichert,
nicht sofort eine Verschlechterung. Da kann man im Extremfall
4 bis 5x drüberspeichern. Aber es stimmt, es leidet jedes Mal
die Qualität, wenn auch wenig.

… nein es stimmt NICHT! Speichert man das Bild immer in der GLEICHEN Qualitätsstufe ab gibt es keinen Qualitätsverlust, weshalb auch, die Artefakte sind ja schon im Bild.

Gruß
Magnus

Hi,

Rotieren nur in 90° Schritten, ansonsten verlustbehaftet

Stimmt, habe ich vergessen, dazu zu schreiben.
Es ging mir halt um diese 90°-Drehung, wenn man hochkant fotografiert hat. Nicht alle Kameras haben einen Sensor dafür und nicht alle Programme werten diesen aus.

Viele Grüße
WoDi

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Einspruch, Euer Ehren!
Die JPEG-Komprimierung „sucht“ sich immer wieder neue Ähnlichkeiten, die sie zusammenrechnet! Und damit wird die Qualität sehr wohl immer schlechter! Vielleicht einfach mal ausprobieren, bevor falsche Aussagen zu Verwirrung führt.

Gruß, Artefakt

Das Thema hatten wir schon
Hallo,
und zwar hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Gruß Uwi

in einem kleinen Handbüchlein einer Drogeriemarktkette zum
hauseigenen Digitalphoto-Service las ich neulich den Hinweis,
daß sich die Qualität von Bilddateien mit jedem Öffnen
verschlechtert, weswegen man sich von der Originaldatei
zunächst eine Kopie machen sollte.
Ich halte das für großen Unsinn, dachte mir aber, ich frage
mal die Experten. Was meinen die denn dazu?

Hallo,

Die JPEG-Komprimierung „sucht“ sich immer wieder neue
Ähnlichkeiten, die sie zusammenrechnet! Und damit wird die
Qualität sehr wohl immer schlechter!

Im Prinzip stimmt das. Da aber beim ersten Komprimieren die
Informationsmenge schon mal reduziert wird, geht bei nachfolgenden
Komprimiervorgängen weitaus weniger Information verloren.

Das Ganze gilt aber sowieso nur für Komprimierraten, bei denen
eine verlustfreie Kompression nicht ausreicht.

Vielleicht einfach mal ausprobieren, bevor falsche
Aussagen zu Verwirrung führt.

Das würde ich Dir auch empfehlen.
Komprimiere mal ein Bild mit moderater Rate z.B. 10-fach,
und dann suche die Differenzen zum Original.
Du wirst nur mit viel Mühe überhaupt was finden können.
Prinzipienreiterei bringt praktisch also gar nix.

Was anderes sind logisch hohe Komprimierraten.
Wenn man 10MPixel auf 20Kbyte reduziert, sieht man das natürlich.
Gruß Uwi

… auf ein Neues! Es findet keine weitere Datenreduktion bei gleicher Komprimierungsrate statt. Und glaube mir, es ist mein Job so etwas zu testen bevor ich hier Behauptungen aufstelle.
Ich glaube im DOCMA 06 war hierzu ein Bericht veröffentlicht.

Gruß
Magnus

daß sich die Qualität von Bilddateien mit jedem Öffnen
verschlechtert, …
Ich halte das für großen Unsinn, dachte mir aber, …

Gruß,
Christian

Hallo Christian,
Du hast recht, wenn Du das für großen Unsinn hälst. Die Bilder kannst Du so oft öffnen und schließen wie Du willst. Das trifft auch auf komprimierte Bilder zu.
Anders wird es, wenn Du komkrimierte Bilder, z:B. „jpg“ wieder speicherst. Bei dem Speichern gehen Informationen verloren. Dann sieht das schon anders aus. Also ruhig anschauen aber nicht wieder speichern!!!
Willst Du ein Bild später wieder bearbeiten, dann heb’ Dir Dein Original als „tiff“-Datei auf.

Viel Spaß beim Bilderanschauen wünscht Olehansi.