Grüss Gott,
Wenn ich ein Werkstück aus Ton anfertigen möchte, kann ich dieses dann aus mehreren Einzelteilen zusammenfügen, oder bricht es dann an den entsprechenden Stellen beim Brennen auseinander?
Danke für Antworten.
Grüss Gott,
Wenn ich ein Werkstück aus Ton anfertigen möchte, kann ich dieses dann aus mehreren Einzelteilen zusammenfügen, oder bricht es dann an den entsprechenden Stellen beim Brennen auseinander?
Danke für Antworten.
Hast Du noch ein paar Informationen zu dem Stück?
Warad leichter zu beantworten…
Moin,
beim Brennen wird das nicht passieren, ich habe eine Vogeltränke, deren Rand mit einem Zopf verziert ist war. Hat 20 Jahre gehalten, heuer hat der Frost den Zopf gelupft.
Gruß
Ralf
Grundsätzlich geht das. Henkel und Tüllen an Tassen und Kannen werden auf genau diese Art angebracht.
Sehr schön anzuschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=PheDccVeOaE
Wenn Du Plattentechnik oder Aufbautechnik machst, einen Henkel an eine Tasse oder eine Schnaupe an eine Kanne setzt, dann fügst Du immer Teile mit Schlicker zusammen. Das geht auch mit größeren Baugruppen. Du musst nur die Größe des Ofens im Blick behalten. Wird es für den Ofen zu groß, muss getrennt gebrannt werden, und müssen die Teile dann später verklebt oder mit Schrauben montiert werden.
Ja, du kannst ein Tonwerkstück aus mehreren Einzelteilen aufbauen – es muss nicht am Übergang brechen, wenn du ein paar wichtige Punkte beachtest:
Bevor du Teile verbindest, dürfen sie genau gleich feucht sein (Lediglich lederhart – nicht frisch feucht und nicht schon ledertrocken). Unterschiedliche Feuchtigkeit führt zu unterschiedlichem Schrumpfverhalten und Spannungen beim Trocknen und Brennen.
Anritzen (Scoring): Kratze beide Verbindungsflächen kreuzweise mit schräg stehender Nadel oder Riffler an.
Slip auftragen: Ein dünnflüssiger Ton‐Wasserschlamm (Slip) auf die angeritzten Flächen streichen. Er wirkt wie Kleber.
Drücke die Teile gut zusammen, sodass der Slip zwischen ihnen verteilt wird.
Glätte die Naht anschließend mit etwas zusätzlichem Slip und einem Modellierwerkzeug (oder feuchtem Schwämmchen), um Übergangsfugen unsichtbar zu machen.
Langsam und gleichmäßig trocknen lassen, am besten abgedeckt (mit Plastikfolie) und erst zum Schluss ganz offen.
Verhindert schnelle Feuchtigkeitsverluste an den Nähten, wodurch Risse entstehen können.
Gut verklebte und gleichmäßig getrocknete Nähte schrumpfen beim Brennen gleich mit dem Rest und bleiben stabil.
Achte auf langsames Vorwärmen im ersten Brand (siehe Brennkurve deines Tons), damit Feuchtigkeit langsam entweichen kann.
Servus,
neugierhalber: Warum heißt Schlicker jetzt „amerikanische Unterhose“?
Schöne Grüße
MM