Hallo Pumpkin,
starker Tobak, das muss man Dir lassen.
Marx mag zu seiner Zeit und in Teilen
des
20sten Jahrhunderts umstritten gewesen sein. Heute ist er
allenfalls
noch als Ideologe, der traurige Althippies beschäftigt, im
philosophischen Geschäft.
Was hat Marx denn eigentlich mit dem Hippietum zu tun? Klar haben sich manche „Hippies“ auf bestimmte Varianten des Marxismus berufen, aber naja, besagt das denn allzu viel?
Zumal: Werte wurden noch nie von „Links“ erarbeitet. Von
„Links“
wurden Werte bestritten.
Das ist dezidiert falsch;
man mag bestimmten Teilen der Linken, etwa dem Anarchismus, attestieren können, ein rein negatives Verhältnis zu Werten zu besitzen, aber erstens kann man das nicht der gesamten pol. Linken, und zweitens könnte man dieses negative Verhältnis zu Werten etwa auch auf die von Dir genannten Nietzsche und Luhmann beziehen, auf Denker also, die nicht gerade in der „Linken“ zu verorten sind.
Es lohnt sich, sich Gedanken über die Ethik von CEO´s zu
machen, […[ Es sind die Erfolgreichen, die Standarts setzen!
Erstens setzen sie „Standards“, naja vielleicht auch Standarten;
zweitens werden Wert-Standards nicht einfach top-down gesellschaftlich etabliert. So etwas würde nicht einmal krudester Ökonomismus behaupten; von daher können vielleicht manche Denker des 21. Jhdts. halt doch noch vom alten Marx lernen…
Oder
hat man
je einen Rapper die „freie Liebe“, „antiautoritäre Erziehung“
oder
„Gruppendynamische Erfahrungen“ (***) lobpreisen hören?!!
Was immer uns das sagen soll …
Oder meinst Du, der Rap würde einfach die Wertvorstellungen der CEO’s widerspiegeln? Fuck ya mother in the ass …? Da hat Oranier den CEO’s ja noch mehr zugetraut 
(womit ich nicht leugnen möchte, dass durchaus der Rap von Woodstock denkbar weit entfernt ist)
Ich kenne keinen Manager (und von der XXX, Washington, bis
YYY, Berlin kenne ich einige) der so eine billige Werte-Ethik
vertritt,
wie Du sie Ihnen unterstellst.
dann zeig doch mal deren Ethik-Vorstellungen auf;
wobei mich nicht unbedingt interessiert, welche Vorstellungen denn der XXX in Washington so besitzt, sondern eher, welche von seinen ethischen Vorstellungen in seine Manager-Arbeit einfließen (und zu welchem Ziel sie dort einfließen).
Wenn man das 19.Jahrhundert verstehen will, benötigt man
Schopenhauer und Marx (statt Kant und Hegel?).
Will man das 20ste Jahrhundert verstehen, benötigt man
Nietzsche
und Luhmann((?).
Ich finde es absurd, bestimmte Philosophen bzw. bestimmtes Denken in so simple Schubladen zu pressen:
Viele Phänomene des 19. Jahrhunderts konnte man schon damals nicht mit Schopenhauer verstehen, und andererseits gibt es Aspekte unserer Zeit, die sich seit Kant, Hegel oder Marx nicht sehr verändert haben …
Warum also dieser zwanghafte Wunsch, schon quasi a priori sagen zu wollen, in welchem Jahrhundert bei welchem Denker Antworten zu finden sind?
Adam Smith (Zeitgenosse
von
Marx)
Ist er das wirklich? Damit meine ich weniger die knapp hundert Jahre zwischen ihnen, sondern vor allem den großen theoretischen Graben dazwischen, der mit diesen 100 Jahren aber viel zu tun hat.
Im Unterschied zu
den
arbeitslosen Alt68´Spaßmachern und Dünkeldenkern erschaffen
diese
Kapitalisten auch noch die Rente der Reproduktionsfeindlichen
68ger, die statt Marx lieber Platon gelesen hätten.
Warum? hätten sie bei Platon das Ficken lernen sollen?
Mich beeindruckt bei Platon immer noch am meisten seine Forderung nach „Frauengemeinschaft“;
also, und da gebe ich Dir ganz Recht, so hätten die 68er, hätten sie mehr Platon gelesen, vielleicht die interessantere sexuelle Revolution zustande gebracht: Frauengemeinschaft, lechz und sabber.
Und überhaupt: mit einer geplanteren Züchtung des Menschengeschlechtes, so wie es Platon will, hätten wir heute vielleicht die größeren Kürbisse.
x-pumpkin
Viele Grüße
x-franz