Wertigkeiten

Nicht ganz
Hallo Diana,

Wertigkeiten zu setzen ist meines Erachtens Humbug - wer sich
jedes Jahr einen neuen Sportwagen kauft, befriedigt damit ein
sehr ähnlcihes Lustbedürfnis wie der Vielleser, der nicht an
der Gesamtausgabe Nietzsches etc. vorbeigehen kann.

Die Frage lautet doch (und so habe ich Gandalf auch verstanden): Gebe ich das Geld für mich (meine Famile) aus, weil bestimmte Anschaffungen nötig sind oder investiere ich Unsummen, um meinem Nachbarn zu imponieren? Sollte der zweite Punkt zutreffen, so ist dieses „Schneller-Höher-Weiter-Teurer“ nur peinlich und armselig.

Zum Schluß noch ein schönes Oscar-Wilde-Zitat:
Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und nicht
den Wert

Und eins von Tucholsky zum Thema Statussymbole:
Manchen Leuten ist ein Stehplatz in der ersten Klasse lieber als ein Sitzplatz in der dritten.

Gruß Dirk

Hallo Gandalf,

Sind wir so bekloppt, oder exzentrisch, oder kann so was noch
als „normal“ durchgehen?

ich bin etwas spät, aber vielleicht interessiert es noch.

Du machst aus meiner Sicht alles richtig, denn ich mache es genauso. Während des Studiums habe ich sogar am Essen gespart, um mir Bücher kaufen zu können. Wir haben keine Einbauküche und wirr habben auch keine Aoto, die wichtigen Dinge im Leben sind andere - für jeden.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hi lag,

Nun ja, ich pflege Bücher nach Titel und Inhalt zu erwerben,
nicht nach Masse oder Fläche :wink:

wahrscheinlich kommt es auf die Gegend an. Unser Städtchen:
Altersdurchschnitt >50
Mentalität: Sammler und Jäger

In solchen „Veräußerungen“ sind selten Bücher, die mich
Interessieren.

Das sind keine Veräußerungen, das ist Hilfestellung beim Ausräumen, Entsorgen.

nur ein paar Beispiele für Bücher, die ich dort „erstanden“ habe:
Böll – Wanderer kommst du nach Spa
Tolstoi – Krieg und Frieden, Anna Karenina
von Habsburg zur Republik – Ausgabe 1948 ( Uni Chikago )
Torwald – Die Patienten
Tröltsch –Krankheiten des Ohres 1862
Cristian Morgenstern – Gedichte (mein absoluter Favorit)
Albert Speer – alles was ich weiß
Joachim Fest - Hitler
diverse Bücher von Alberto Moravio, Mario Puzo, Marion Zimmer Bradley
und und und

schöne Grüße
Lag

Mittel zum Zweck
Sollte der zweite Punkt zutreffen, so ist dieses „Schneller-Höher-Weiter-Teurer“ nur peinlich und armselig.

Warum denn? Zunächst mal ist es amüsant zu beobachten (und Leute, die es verstehen, mich zu amüsieren, bringe ich immer Hochachtung entgegen :wink:

Weiter geht es darum, sich Gutes zu tun: Der eine gewinnt Befriedigung, indem er in „bleibende Werte“ inverstiert, wie gutes Werkzeug, gute Bücher, qualitätvoll gearbeitete Küche etc. Der andere, indem er Neider schafft…das eine als gut & richtig und das andere als „armselig“ zu verurteilen, würde ich mir niemals anmaßen…

Und eins von Tucholsky zum Thema Statussymbole: Manchen Leuten ist ein Stehplatz in der ersten Klasse lieber als ein Sitzplatz in der dritten.

Schönes Zitat - obwohl Rückschlüsse darauf, wer von diesen Parteien die Oper auf die „richtige“ Weise genießt, meines Erachtens vermessen wären :wink:

Grüsse
Diana

Gruß Dirk

naja, einen NEUwagen kann man nach 2 jahren mit relativ wenig
verlust verkaufen

Ich war bisher eher der Meinung, dies sei umgekehrt. In den ersten beiden Jahren ist der Wertverlust am größten.

Täusche ich mich da etwa oder verkaufst du deine Autos woanders?

eljot

Hmmm…
Hallo Diana,

Warum denn? Zunächst mal ist es amüsant zu beobachten (und
Leute, die es verstehen, mich zu amüsieren, bringe ich immer
Hochachtung entgegen :wink:

Hochachtung, oder das (herablassende (stolze, wenn es Dir besser gefällt)) Lächeln der Besserwissenden?

Weiter geht es darum, sich Gutes zu tun: Der eine gewinnt
Befriedigung, indem er in „bleibende Werte“ inverstiert, wie
gutes Werkzeug, gute Bücher, qualitätvoll gearbeitete Küche
etc. Der andere, indem er Neider schafft…das eine als gut &
richtig und das andere als „armselig“ zu verurteilen, würde
ich mir niemals anmaßen…

Interessante Sichtweise, den Lustgewinn durch den Neid anderer auf eine Stufe mit dem eigenen direkt erlebten zu stellen. Allerdings sind diese Mechanismen einer Second-Hand-Befriedigung üblicherweise sehr leicht zu durchschauen.

Andererseits: Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Das bezieht sich allerdings eher auf eigene Leistungen und nicht auf protzend zur Schau gestellte Statussymbole. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß Du Menschen, die sich nur durch die Akzeptanz anderer, eigentlich komplett unwichtiger Personen definieren, wirklich (als gleichwertig) akzeptierst. Behaupte ich jetzt einfach mal :wink:

Gruß Dirk
(der Blender noch nie ausstehen konnte)

Ich war bisher eher der Meinung, dies sei umgekehrt. In den
ersten beiden Jahren ist der Wertverlust am größten.

Täusche ich mich da etwa oder verkaufst du deine Autos
woanders?

wie woanders? nein ganz normal. klar gibt es verlust, aber der ist auf lange sicht weniger, als wenn man einen gebrauchten nach dem anderen zu schrott fährt, inklusive aller reparaturen.

Schein und Sein
Hallo Dirk,

nanu, neuer Name? Oder war „Weisser Ritter“ zu blendend *g*?

Hochachtung, oder das (herablassende (stolze, wenn es Dir
besser gefällt)) Lächeln der Besserwissenden?

Genießen und Schweigen ist die Devise *lächel*

Allerdings sind diese Mechanismen einer
Second-Hand-Befriedigung üblicherweise sehr leicht zu
durchschauen.

So what?! *achselzuck*

Ich kann mir
beim besten Willen nicht vorstellen, daß Du Menschen, die sich
nur durch die Akzeptanz anderer, eigentlich komplett
unwichtiger Personen definieren, wirklich (als gleichwertig)
akzeptierst. Behaupte ich jetzt einfach mal :wink:

Rückfrage: Was sind unwichtige Personen?

Menschen haben verschiedene Wertvorstellungen - die ich grundsätzlich akzeptiere, ohne mir anzumaßen, sie in „bessere“ oder „verächtlichere“ Werte einzustufen…

Davon abgesehen kennst Du ja meine ViKa: Advocatus Diaboli oder auch Rituelle Opposition…

Grüsse
Diana (die eine erlesene Bibliothek besitzt und mit einem Mann zusammenliebt & lebt, dem der neueste Sportwagen immens viel bedeutet :wink:

…die für einen selber wichtig sind. Nix anderes.

Und egal, wer was zum „Leben“ braucht, wenn es ehrlich Freude
oder eine unbedingte Notwendigkeit ist, oder auch etwas völlig
Unnötiges, wenn es Dich glücklich macht, hat es seinen Wert
(für Dich).

h.d.

Während des Studiums habe ich sogar am Essen gespart,
um mir Bücher kaufen zu können.

Hä hä, kenn ich, ist mir auch passiert :wink:

Gandalf

Aber mache man sich nichts vor: So eine Touri-Reise ans andere
Ende der Welt ist ein seeehr billiges Vergnügen gegen z. B.
einen gepflegten Bücher- und Werkzeugtick.

Hi Wolfgang,

tja, wem sagst Du das :wink:

Gandalf

Hallo Gandalf
so manch ein zauberer wird von seinen mit-menschen als odd betrachtet weil er andere ( vielleicht sogar fremde, unbekannte) wertvorstellungen hat.
Die meiste zeit meines lebens verbringe ich in weniger „reichen“ ländern als Teutschland und stoße dort auf werte wie Gastfreundschaft, Care, liebe. Ich finde menschen welchen es wichtiger ist bücher zu lesen ( nicht unbedingt zu kaufen; in einem europäischen nord-westlichen staat ist es gang und gebe bücher nach dem gewicht zu kaufen um sie im regal abzustellen) als in der garage das neue auto auf hochpolitur zu polieren (und dabei die familie vergessen ).
Bin ich doch nicht der erste der dir sagt das wertvorstellungen kulturell bedingt auftreten. vielleicht müßtest du es nur anders ausdrücken - dein erster satz hörte sich nach geiz an - aber hat sich ja erledigt
halt werte in ehren?
Es wird immer versucht werden deine wertvorstellungen der momentanen zeit anzupassen
lass dich nicht unterkriegen
guenther

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