Liebe Mitdenker,
bin ich ein Exot oder gibt es einige andere die ähnliche Wertvorstellungen/maßstäbe haben wie ich?
Bei Diskussionen im Kollegen- und Bekanntenkreis (meine Freunde haben sich in den letzten Jahren über fast die ganze Welt verteilt und sind physisch nicht mehr so ohne weiteres zu erreichen) über Werte und Wertvorstellungen gerate ich immer wieder in Erklärungsnot weil ich scheinbar sonderbare Vorstellungen von diesen Werten habe.
Wir besitzen zwar ein Auto, aber haben noch nie ein neues, sondern stets gebrauchte gekauft. Stattdessen gebe ich (in deren Augen) Unsummen für Bücher und gutes Werkzeug aus.
Urlaub machen wir auch, aber meist in den Niederlanden oder an der Nordsee, weil die Kinder dort genauso gut (ev. sogar besser) am Strand spielen können wie in Mallorca oder Australien. Stattdessen investiert meine Frau einige tausend Mark in eine Küche, die sicher (hoffentlich) die nächsten 30 Jahre übersteht, weil lange und umsichtig ausgewählt.
Die meisten können so etwas nicht verstehen. Für ein Auto 40.000,- und z.T. deutlich mehr zu zahlen erzeugt bei niemanden einen fragenden Blick, so was ist „normal“. Für einen Urlaub (fast) fünfstellige Summen zu zahlen auch nicht. Das Auto wird (auch wieder natürlich) 3 bis maximal 5 Jahre gefahren (sonst fressen einen die Reparaturen auf), dann muß ein neues neues her. Urlaub muß natürlich auch jedes Jahr mindestens einmal gemacht werden.
Gestehe ich dann aber, in 5 Jahren etwa 30.000,- für Bücher ausgegeben zu haben (im Moment deutlich weniger wg. Kinder und Hypothek) schauen mich alle ziemlich erstaunt an; „Was solche Unsummen gibst Du für Bücher aus!!!“
Wenn meine Frau „zugibt“, dass die Küche knapp 40.000,- DM gekostet hat, ist die Reaktion mehr oder weniger identisch, mit wenigen Ausnahmen.
Sind wir so bekloppt, oder exzentrisch, oder kann so was noch als „normal“ durchgehen?
Bitte um Bestätigung oder Widerlegung
Gandalf