Weshalb rostet Spinat nicht?

Hallo zusammen

Nun, ich habe gestern Spinat-Salat gegessen und habe mich gefragt weshalb Spinatblätter eigentlich nicht rosten können. Natürlich weiss ich, dass Spinat nicht soviel Eisen enthält, wie man lange Zeit vermutet hat. Trotzdem ist Eisen vorhanden.

Sieht man das Eisenoxid nicht weil das Eisen nicht oxidiert in der Pflanze, weil andere Farbstoffe stärker sind etc… oder weshalb?
Uuuund: Kann man dieses Eisen mit einfachen Methoden sichtbar machen?

Vielen Dank schon im Voraus.

Grüssen thut
Chillabong

Hallo zusammen

Nun, ich habe gestern Spinat-Salat gegessen und habe mich
gefragt weshalb Spinatblätter eigentlich nicht rosten können.

Hi

Für diese Idee allein ein Sternchen! *lol*

Sieht man das Eisenoxid nicht weil das Eisen nicht oxidiert in
der Pflanze, weil andere Farbstoffe stärker sind etc… oder
weshalb?

Das Eisen kommt nicht Elementar vor, sondern in Verbindungen (sonst würde es auch ganzschön Knirschen *g*)

Zur Vorstellung, wie enorm sich Stoffe verändern, wenn sie in Verbindungen sind, das Beispiel des Kochsalz’, welches bekanntlich aus Natrium und Chlorid-Ionen aufgebaut ist: Chlor als Element ist ein beißend-ätzendes Gas, absolut gesundheitsschädlich! Ebenso elementares Natrium, das sofort mit z.B. Wasser in einer heftigen Reaktion eine Verbindung eingeht.

Für den körper sind die gelösten Ionen jedoch total unschädlich, ja sogar lebensnotwendig.

Grüße

Laralinda

Moin,

weshalb Spinatblätter eigentlich nicht rosten können.

Blut enthält weit mehr Eisen ohne zu rosten :wink:

Sieht man das Eisenoxid nicht weil das Eisen nicht oxidiert in
der Pflanze, weil andere Farbstoffe stärker sind etc… oder
weshalb?

Das Eisen ist chemisch gebunden.

Uuuund: Kann man dieses Eisen mit einfachen Methoden sichtbar
machen?

Was verstehts Du unter einfacher Methode?

Gandalf

Hallo Gandalf!

Blut enthält weit mehr Eisen ohne zu rosten :wink:

Wäre es nicht richtiger zu sagen, dass Blut schon zu großem Teil aus „Rost“ besteht (daher auch die Farbe)?

Michael

PS: War nicht ganz ernst gemeint. Ich weiß auch, dass Rost im Wesentlichen Eisen(III)-Oxid ist, während die rote Farbe des Blutes vom Häm-Komplex herrührt, in dem Eisen als Fe(II) vorliegt. Nichtsdestotrotz steht dies meiner Meinung nach dem Rost näher als dem metallischen Eisen.

Hallo

Die Eisenverbindungen sind unterschiedlich gut sichtbar. Es gibt z.B. einen Eisendünger gegen Moos, der aber völlig weiß ist.
Wenn es wie Rost aussehen soll, sind bestimmte Oxidationsstufen evtl. noch mit Hydroxid erforderlich. Rost würde ja auch nicht in der Pflanze zirkulieren oder strömen, iat ja unlöslich.

Übrigens, wenn man einen Salatkopf unten am Stumpf anschneidet, bildet sich aus dem Saft bald eine rostrote Färbung, die so intensiv bei anderen Pflanzen nicht zu finden ist.

MfG
Matthias

Hallo Chillabong,

Eisen liegt in lebenden Pflanzen normalerweise nicht als Rost, sondern als Bestandteil der Cytochrome und nichthäm-Eisenproteine vor. Es kann auch mit dem im Blatt vorkommenden Phytoferritin, einem eisenbindenden Protein, Komplexe bilden.
In älteren Blättern findet man es als schwer lösliches Präzipitat (Oxid, Phosphat).

Sichtbar machen kannst du „dieses Eisen“ in deinem Hobby-Labor, wenn du etwa 100 Gramm frische Spinatblätter an der Luft trocknest und sie dann in deinem Muffelofen über 500 °C veraschst. Die Asche sollte ca. 3 bis 4 mg Eisen als Eisen(III)oxid enthalten.
Das Eisen kannst du mit verdünnter Salzsäure aus der erkalteten Asche als FeCl3 herauslösen.
Sehr empfindlich nachweisen kann man das Eisen aus schwach HCl-saurer Lösung z.B. mit Ammoniumrhodanid-Lösung. Bei Anwesenheit von Fe3+ -Ionen bildet sich eine tiefrot gefärbte Fe3+ - Verbindung.
Sie läßt sich mit Äther oder Amylalkohol extrahieren. Das Verfahren steigert die Empfindlichkeit des Nachweises.

Wenn du den größeren Teil der obigen, schwach HCl-sauren FeCl3 -Lösung mit NaOH oder NH4OH im Überschuß versetzt, den sich bildenden rotbraunen Fe(OH)3 Niederschlag abfiltriertst, das Gel ausbreitest und es vorsichtig an der Luft trocknen läßt, bildet sich mit der Zeit der von dir gewünschte „Rost“, etwa als Fe2O3 * H2O.

Grüssen thut auch

watergolf

Alle Gemüse enthalten Antioxidantien, die die Oxidation verhindern. Im wesentlichen wohl Ascorbinsäure (Vitamin C). Außerdem sind reduzierende und oxidierende Zellkompartimente wirksam getrennt. Eine große Herausforderung in der Evolution war für Tiere die Entstehung einer Sauerstoffatmosphäre. Die vorhandenen Stoffwechselwege mussten vor dem Sauerstoff geschützt (abgeschirmt) werden.
Udo Becker