Weshalb sind die 75- bis 100-Jährigen überflüssig?

Liebe Gerontologen
Liebe Gerontologinnen

Weshalb haben die 75- bis 100-Jährigen KEINE Aufgabe in der
Gesellschaft? NIEMAND weiss, was mit dieser neu entstandenen Generation
anzufangen ist. NIEMAND wagt dies zuzugeben.

Nur die Gerontologen wurden erfunden und damit wenigstens ein paar neue
Arbeitsplätze …

Mit Gruss & Dank

Rolf

theoretisch hat und hatte diese Generation eine Aufgabe, die will sie aber nicht (mehr) wahr nehmen…weil sie genauseo wie die jungen Leute das Fun-Prinzip entdeckt hat. Nicht dass man mich falsch versteht… Fun spreche ich jeder Generation zu, nicht aber so extrem wie es aktuell im Rahmen der Selbstverwirklichung gelebt wird.

Das sagt wer?, lieber Rolf?
ist es aber nicht auch oft so, dass diese Generation gar keine gesellschaftliche Aufgabe übenehmen will?
Enkelkinder? Die machen zu viel Krach, die sind unruhig, hört man oft.
Meist leben diese „Alten“ in ihrem eigenen (naturgemäß immer enger werdenden) Kreis, weit entfernt von den eigenen Kindern.

Traditionell wäre es die Rolle der Alten, die „aktive“ Generation zu unterstützen und die Enkelgeneration (mit) zu betreuen, den Kindern den Rücken frei zu halten für deren Aktivitäten und im Gegenzug dann Betreuung und Pflege zu erhalten, sollte das notwendig werden.

Durch die Art, wie unsere Gesellschaft aber von Berufstätigen meist unbegrenzte Mobilität fordert, wie sie auch die Generationen auseinander dividiert, ist die Erfüllung dieser Aufgabe vielfach unmöglich gemacht und wird dem Staat übertragen, der sie aber gar nicht erfüllen kann.

Das führt dann zu der Situation, wie wir sie heute beobachten können: Orientierungslose, sich selbst überlassene Kinder, eine in finanzieller wie emotionaler Hinsicht überforderte Mittelgeneration und die alleingelassenen, auf das sich immer weiter hinauszögernde Ende wartende Alte.

Gruß
Eckard

Hallo Alexandra,

theoretisch hat und hatte diese Generation eine Aufgabe,

Welche Aufgabe ist dieses in deinen Augen ?

die
will sie aber nicht (mehr) wahr nehmen…weil sie genauseo
wie die jungen Leute das Fun-Prinzip entdeckt hat.

Steht ihnen auch zu, nach Kinder aufziehen, ackern bis zum umfallen. Ich persönlich will auch nicht mit 50. meine Enkel auf den Knien schaukeln und sehen wie das Leben an mir vorbeizieht.

Mancher wird diese Aufgabe übernehmen und sich in das eingliedern, was sie meinen das es ihre Pflicht ist, sie leben es mit Leib und Seele, andere wie du schreibst haben für sich Fun entdeckt und reisen durch die Welt oder lassen sich in anderen Ländern nieder.

Nicht dass
man mich falsch versteht… Fun spreche ich jeder Generation
zu, nicht aber so extrem wie es aktuell im Rahmen der
Selbstverwirklichung gelebt wird.

Warum nicht, haben ältere Menschen kein Recht auf Selbstverwirklichung, müssen sie die Enkel auf den Knien schaukeln oder als 3. Generation zusammen in einem Haus leben, immer abrufbereit, falls sie evtl. mal gebraucht werden, wenn sich die „Kinder“ mal Selbstverwirklichen wollen ??

Sehe ich nicht so, jeder soll sein Leben leben wie er will und gerade die ältere Generation hat ein Recht auf Selbstverwirklichung, auch wenn uns das mehr Mühe macht, dass die Großeltern nicht greifbar sind.

Mfg.

BelRia

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Die 4. Generation gab es noch nie

Guten Tag, BelRia

schaukeln oder als 3. Generation zusammen in einem Haus leben,

Meine Frage betrifft nicht die dritte, sondern die vierte Generation,
die es noch nie gab und die noch nie Aufgaben in der Gesellschaft
hatte.

Gruss

Rolf

Hallo,

Meine Frage betrifft nicht die dritte, sondern die vierte
Generation,
die es noch nie gab und die noch nie Aufgaben in der
Gesellschaft
hatte.

Ich hatte auch mehr auf Alexandras Artikel geantwortet :smile:

Gruß BelRia

Hallo,

Weshalb haben die 75- bis 100-Jährigen KEINE Aufgabe in der
Gesellschaft?

Sollten sie nicht die Aufgaben übernehmen sich um die Enkel zu kümmern, statt in der Weltgeschichte herum zugondeln ??

Und welche Aufgaben meinst du denn können sie übernehmen, mal von ihrem riesigen Wissen abgesehen, was wir und andere Generationen nutzen könnten ?

NIEMAND weiss, was mit dieser neu entstandenen
Generation
anzufangen ist. NIEMAND wagt dies zuzugeben.

Nicht, was möchtest du denn mit ihnen Anfangen, statt sie einfach ihre Leben - leben zu lassen ??

Muss jeder eine Aufgabe haben in einer Gesellschaft, die nicht mehr bereit ist sich um andere zu kümmern ??

Da packe ich doch besser meinen Koffer und gehe auf Reisen in ferne Länder oder ziehe direkt in ein Land, wo man der älteren Generation Respekt zeugt und nicht darüber nach denk, wo ich diese einspannen kann oder wie ich sie los werde !

Nur die Gerontologen wurden erfunden und damit wenigstens ein
paar neue
Arbeitsplätze …

Für wen, für eine Generation die keine Ahnung vom älter werden hat oder am besten nie alt werden will ??

Gerontologie (v. griech.: γέρων „der Greis“ und λόγος „die Lehre“) ist die Wissenschaft vom Altern. Daher ist in Deutschland auch der Ausdruck Alternswissenschaft oder Alterswissenschaft verbreitet. Diese Wissenschaft beschäftigt sich mit den Fragen und Problemen des Alters. Aufgrund der Komplexität der damit verbundenen Phänomene wird sie von einer Reihe von Natur-, Human- und Sozialwissenschaften getragen und besteht aus vielen Subsystemen.

Die Forschungsfragen der Gerontologie werden vor allem durch die aktuellen Probleme alter Menschen und der Sozialpolitik geprägt. Sie wird in der Regel methodisch interdisziplinär verfolgt, da sie sich über den Forschungsgegenstand definiert. In Österreich ist Gerontologie Bestandteil der Berufsausbildung in einigen Pflegeberufen. In Deutschland ist Gerontologie in der Altenpflege-Ausbildung ein dreistündiges Pflichtfach.

Das sagt natürlich alles aus - immer hin noch 3 Stunden Pflichtfach !!

http://de.wikipedia.org/wiki/Gerontologie

Mfg.
BelRia


Und welche Aufgaben meinst du denn können sie übernehmen, mal
von ihrem riesigen Wissen abgesehen, was wir und andere
Generationen nutzen könnten ?

Hallo BelRia,

vergiss es - ich gehöre zur denen, die die ganze Computertechnik entwickelt haben und noch entwickeln, aber in einem Computerladen ist es nicht ungewöhnlich, dass man von einem Halbwüchsigen angemacht macht „Ey Opa, du begreifst das mit den Bytes ja doch nicht mehr“. Warum sollte man an einen solchen primitiven Proll Wissen weitergeben, ganz abgesehen davon, das das ja offensichtlich nicht erwünscht ist?

Vergiss es, das Wissen ist zwar vorhanden, aber niemand will es heute noch haben. Erst kürzlich hat ein Manager von McKinsey geäussert, 32 sei schon eine kritische Grenze, ab 35 könne man niemand mehr kreativ beschäftigen. Und so gesehen haben die Jugendlichen schliesslich noch recht mit ihrer Bildungsverweigerung, denn wenn sie eine akademische Ausbildung machen würden, blieben ihnen ja nur noch 5 - 10 Lebensarbeitsjahre. Wir 68er haben ja noch gewitzelt „du hast keine Chance, also nutze sie“, aber für unsere Nachfolger ist das die bittere Wirklichkeit.

Gruss Reinhard

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Die Kinder der 100-jährigen sind 75, die Enkel 50
Lieber Eckhard

Du hast dich wohl ein bisschen verrechnet?

Enkelkinder? Die machen zu viel Krach, die sind unruhig, hört
man oft.

Die Enkel der 100-jährigen sind 50.

Traditionell wäre es die Rolle der Alten, die „aktive“
Generation zu unterstützen und die Enkelgeneration (mit) zu
betreuen, den Kindern den Rücken frei zu halten für deren
Aktivitäten und im Gegenzug dann Betreuung und Pflege zu
erhalten, sollte das notwendig werden.

Die Kinder der 100-jährigen sind 75.

können: Orientierungslose, sich selbst überlassene Kinder,

Die Kinder der 100-jährigen sind 75.

eine in finanzieller wie emotionaler Hinsicht überforderte
Mittelgeneration und die alleingelassenen, auf das sich immer
weiter hinauszögernde Ende wartende Alte.

Der Tod sollte also nicht so lange ‚zögern‘?

Gruss

Rolf

Eine 4. Generation gab es noch nie

Danke, Alexandra

theoretisch hat und hatte diese Generation eine Aufgabe, die
will sie aber nicht (mehr) wahr nehmen…weil sie genauseo
wie die jungen Leute das Fun-Prinzip entdeckt hat. Nicht dass

Die 75- bis 100-Jährigen hatten noch NIE eine Aufgabe, weil die
Entstehung einer solchen 4. Generation etwas Neues ist, das es noch nie
gegeben hat.

Gruss

Rolf

??? Wie soll jemand der nicht existent war/ist Aufgaben übernehmen???

Gruß Jürgen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Rolf,
ich glaube nicht, dass man das so knallhart in Jahre einteilen kann.
Ich bin 65, mein Sohn 22. Wenn er eventuell sich entschließt die Familie fortzusetzen kann ich in zwischen 5 und 10 Jahren mit Enkeln rechnen. Bis diese Enkel dann ins Berufleben eintreten werde ich 90 sein!

Ich würde eher funktionelle Abgrenzungen wählen - Kindheit und Jugend - Fortpflanzungs- und Erwerbsphase - Ruhe- und Altersphase.

Ob der Opa, der mit seinem Enkel in den Zoo geht nun 65 oder 95 ist, der Enkel 5 oder 12, spielt ja keine Rolle.

Und ist es heute nicht auch so, dass manche mehrere Ansätze zur Familienbildung machen? Nicht zu vergessen auch die Kinder mit mehr als vier Großeltern!

Wesentliche Aufgabe der Älteren, die mit der Erwerbsphase durch sind, sollte es doch sein - wie ich a.a.O. schon schrieb, der Erwerbsgeneration den Rücken frei zu halten, sie in der Fürsorge für und der Erziehung der Kinder zu unterstützen. Denn gegenwärtig sehe ich keinen Ansatz, dass der Staat oder „die Gesellschaft“ diese Aufgabe in ausreichender Qualität wahrnehmen können.

Dass die Großelterngeneration diese Aufgabe vielfach aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrnehmen will oder kann, ist dabei die Krux und mit ein Grund dafür, das viele Erwerbstätige und eigentlich Familienfähige sich nicht für Kinder entschließen.

Die altersmäßige Differenzierung führt auch zu anderen Defiziten in unserer Gesellschaft: Der „Generationenvertrag“ wird brüchig, weil die Alten ihren Beitrag dazu nicht mehr leisten können oder wollen, die Erwerbsgeneration (nicht ganz zu Unrecht) nicht mehr einsieht, die Lasten allein tragen zu müssen und der Kindergeneration die Zuwendung und das Beispiel der Älteren fehlt. Das Verständnis der Generationen füreinander wird geringer (welche Kinder können heute noch erleben und am Beispiel lernen, wie man alt wird, wie man damit umgeht?).

Gruß
Eckard
Eckard

Liebe Zeitgenossen,

ich glaube irgendwo habt ihr was verpasst.
Nämlich die Tatsache, dass es die Familie von früher nicht mehr gibt.
Früher war es üblich, dass sich (gewöhnlich) die Frau zu Hause um die Kinder kümmerte, während der Mann für den Lebensunterhalt sorgte.
Das ist schon lange vorbei.
Heute müssen, (zum Schaden der Kinder!), Mann und Frau arbeiten, damit man entweder, einigermaßen über die Runden kommt, oder sich all das leisten kann, was sich die Doppelverdiener ohne Kind, die eigentliche Fun-Generation leisten. Selbst meine Ex-Schwiegermutter hat sich schleunigst einen Job gesucht, als die Kinder alt genug waren.
Die Omas von früher, die fast nahtlos aus der Mutter- in die Omarolle übergehen konnten, wobei der Opa dann eben zwangsläufig in diese Rolle mit einbezogen wurde, gibt es nicht mehr! Omas und Opas von heute, müssen beide noch arbeiten und sind gewöhnlich froh, wenn sie in den paar Stunden Freizeit, die ihnen am Tag verbleiben, ihre Ruhe haben.
Dass sie am Wochenende, noch etwas für sich unternehmen wollen, sollte eigentlich niemand verwundern!
Dazu kommt, dass es Groß-Familien im früheren Sinne meist nicht mehr gibt. Ehescheidungen sind doch schon fast der Normalfall, sowohl in der Eltern-, wie in der Großelterngeneration.
Die Enkelkinder meiner Exfreundin stehen mir emotional kaum näher als fremde Kinder und umgekehrt ist es wohl genauso.
Das Kind meines Sohnes aus seiner ersten Ehe, wohnt mit seiner inzwischen zum dritten Mal verheirateten Mutter ein paar hundert Kilometer weit weg, wie soll ich da meine Oparolle wahrnehmen?

mfg, Nemo.

Hallo Rolf,

Weshalb haben die 75- bis 100-Jährigen KEINE Aufgabe in der
Gesellschaft? NIEMAND weiss, was mit dieser neu entstandenen
Generation
anzufangen ist. NIEMAND wagt dies zuzugeben.

Ich verstehe Deine Überlegung nicht. Worauf willst Du hinaus?
Du könntest auch fragen:
Welche Aufgabe in der Gesellschaft hat ein 20jähriger ohne Ausbildung und Job?
Welche Aufgabe in der Gesellschaft hat ein 48jähriger HartzIV-Empfänger?
Ein Strafgefangener im Knast? Ein psychisch Kranker?

Sollen etwa Menschen, die Dank guter Ernährung, guter medizinischer Versorgung und der Abwesenheit von Kriegen 90 geworden sind, dies bedauern und sich selbst vom Acker machen, weil sie sonst zu nichts mehr zu gebrauchen sind?

Kopfschüttel
Mara

Besten Dank für eure Beiträge.

Besten Dank für eure Beiträge. Von mit aus kann man diese Diskussion
schliessen.

Freundlich grüsst euch

Rolf