Wespen in Hausritze - was tun die da?

Hallo, um eine Ritze in der Holzverschalung am Haus schwirren jetzt immer Wespen rum und krabbeln rein. Das gab’s in den Vorjahren nie. Nahbei ist wilder Wein, auf den sie schon immer sehr fliegen. Seit sie die Ritze entdeckt haben, umfliegen sie gern auch die Hausbewohner, was früher nie geschah.

Was sagt Ihr dazu? Wie kann man eine Ansiedlung verhindern, am besten, ohne gestochen zu werden?

Danke!

PS. Der Blick im Bild geht senkrecht nach oben. Mir ist bewusst, dass Wespen nicht aus Blutdurst stechen, sondern nur, wenn man sie ärgert. Dies kann im Alltag aber leicht ungewollt passieren.

Hallo,

Die Wespen haben dort längst einen Bau eingerichtet, das hat nämlich die Königin im Frühjahr getan. Schon bald hat sich das Problem gelöst: die Tiere sterben im Herbst, nur eine neue Königin wird überwintern; der Bau wird nächstes Jahr nicht mehr besiedelt werden. Übrigens sind alle Wespen geschützt!

LG
SL99

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Silberlöwe, Danke.

Moin,

ergänzend zum Umgang mit Wespen:

Wer den Zwetschgendatschi in Ruhe auf der Terrasse genießen mag, der stelle 1/4 Stunde vorher ein Tellerchen mit Hors d’Oeuvres in den ablandigen Wind:

ein halber Teelöffel Honig (fast schon weggenagt), ein wenig weiche Wurst, ein Klecks Sahne, und schon sind die Wespen und evtl ein paar Ameisen beschäftigt.

Die Wurst haben die Gäste übrigens verschmäht, das deutet daraufhin, dass nicht mehr die Brut versorgt werden muss, sondern schon der Nachwuchs auf Schlemmerreise ist.

Ansonsten: Nicht herumfuchteln, nicht anpusten. Wespen verirren sich schon mal, sie sehen die Nahrung - anders als Bienen - nicht, sondern müssen den Duftfahnen folgen. Daher das „wepsige“ Flugbild. Im Notfall das Kuchenstück langsam mit der Gabel aus dem Gefahrenbereich hieven.

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drambeldier, Danke für die detaillierten Tipps samt Versuchsaufbau!

Und wo bleibt das Sterndl?

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Wie vermehren sich Wespen dann? Meine Vermutung: Mehrere Königinnen.

Die Königin verpaart sich im Herbst, und überwintert dann. Nur die Königin überlebt, und gründet im neuen Jahr einen neuen Staat.
Mehrere Königinnen wären nutzlos, da diese sich nicht untereinander paaren können, weil Königinnen immer Weiblich sind.

Nein, die alte Königin stirbt. Die Jungköniginnen überwintern und gründen im Frühjahr neue Staaten.

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Du meinst, seit Adam und Eva gibt es jedes Jahr dieselbe Anzahl Wespenvölker? Was wäre, wenn die eine Königin den Winter nicht überlebt?

Von Honigbienen weiß ich, dass ein Staat mehrere Königinnen erzeugt, die dann mit einem Teil der Bienen einen Schwarm bilden und sich so die Völker vermehren.

Es gibt im Regelfall mehrere begattete Jungköniginnen in einem Volk, die dann nach dem Winter ein neues gründen.

Hallo zusammen, Danke für das neu erwachte Interesse am Thema. An der Stelle, an der 2020 die Wespen hausten, tut sich bis jetzt 2021 gar nichts - an anderer Stelle, dort, wo sie schon immer sind, trifft man schon welche.

Lebenszyklus – Wespen
Insektengift-Allergie (hno-loss.de)

Moin,

von der verlinkten Seite:

Da Wespen meist aggressiver als Bienen sind. Sie stechen häufig auch ohne Bedrohung.

Traurig, dass solch Quark wider besseres Wissen immer noch verbreitet wird. Das fällt wohl nur Leuten ein, die Wespen noch nie anders als unter dem Mikroskop angeschaut haben.

Gruß
Ralf

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Servus,

hier war es wirklich mal nützlich, so einen alten Schnee wieder aufzuwärmen.

Weder irgendeine Art von Wespen noch die viel geschmähten Hornissen sind „aggressiv“. Wie immer bei domestizierten Tieren, gibt es vielmehr bei Bienen unsinniges Verhalten: Die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera ist stechlustig, der Buckfast sollte man halt nicht in die Nähe des Stocks kommen, alle anderen sind harmlos.

Ich erinnere mich an eine Hornisse in unserem Garten, die wir den Bundespost-Hauptsekretär getauft haben, weil sie im Sommer jeden Tag pünktlich um 16:10 Uhr unser Mirabellenbäumchen angeflogen hat und dann mit aller Sorgfalt Zweig für Zweig nach Läusen etc. abgesucht hat, immer in der gleichen Reihenfolge, um dann zum ebenfalls pünktlichen Feierabend abzuziehen.

Das Tier dröhnte zwar wie ein etwas größeres Maybach-Kaliber, aber irgendeine Bedrohung ging davon nicht aus.

Schöne Grüße

MM

Die buckfast ist ein ewiges Streitthema unter Imkern, weil sie genetisch doch halb Nordbiene, halb ligustica ist. Gegen Wespen/Hornissen hilft ätherisches Gewürznelkenöl, damit kann man sie vergraulen (Ich weiss, wovon ich rede).
Die gemeine Wespe steht übrigens auch unter Artenschutz, klassische Mittel wie ausräuchern können also theoretisch zu Problemen führen .