Hallo MacFleih,
mit einer CVR-Abschrift kann ich nicht dienen, aber lies auch
mal diese Seiten:
http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19…
Die hatte ich schon gelesen (übrigens: Der Link ganz unten hat mich erst auf Valencianas Geschichte aufmerksam gemacht).
http://www.landings.com/_landings/reviews-opinions/b…
Kannte ich noch nicht, danke! Allerdings sind wir hier schon wieder bei Herrn Valenciana, der möglicherweise seine ganz persönlich Version der Geschichte verbreitet.
1979 gab es noch kein Crew Ressource Management (CRM) und Crew
Coordination Concept (CCC) (ein paar Infos dazu hier:
http://www.german-helicopter.com/Pages/content/cont_…)
und was ich über den Captain und die Stimmung im Cockpit lese
läßt bei mir erstmal alle Warnlampen angehen.
Stimmt, ich lese das übrigens zum ersten mal, und das wiederum ausgerechnet bei Herrn Valenciana, der mir doch recht stark - so tragisch seine Geschichte auch sein mag - als Verschwörungstheoretiker erscheint, der erstmal Geld verdienen will.
Offenbar war der PIC in diesem Fall ein Captain des alten
Schlages, einer, der es nicht so sehr mit Kommunikation und
Teamwork hatte, sondern er fühlte sich als uneingeschränkter
Herrscher und Entscheider - eine sehr gefährliche Einstellung
im Cockpit, wie man heute weiß!
Das klingt - selbst auf Basis der doch etwas spärlichen Quellen - auch für mich so. Leider kennen wir eben nur ein paar Fetzen von den CVR Aufnahmen. Was die Antwort (egal von wem) auf „but that’s the approach to the goddamn’ left“ gewesen ist, wäre doch ziemlich interessant.
Ohne Genaues zu wissen will ich natürlich nichts unterstellen,
aber die Fragen stellen sich natürlich schon: warum gibt es
keine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Cockpit, sondern
ein deutliches Hierarchiegefälle, welches konstruktive
Zusammenarbeit behindert?
Ähm, du bist ja eigentlich hier der Experte, deshalb nur ein gaaaanz vorsichtiger Einwand: Wegen fehlendem CRM/CCC?
Warum wird nicht sofort ein Goaround
ausgeführt wenn Unklarheiten über den Anflug herrschen und
dazu auch noch die Sicht nicht frei ist?
Das allerdings ist auch mir nach der schon oben zitierten Aussage des Piloten ein Rätsel.
Wenn es denn stimmt daß das Flugzeug mit einem Hauptfahrwerk
neben der Runway ins Gras gekommen ist, war es nicht nur die
falsche Runway, sondern dann war der Anflug auch unabhängig
davon absolut „vermurkst“.
Noch dazu links neben 23L, und zwar so weit, dass sogar das rechte Hauptfahrwerk gerade noch mal am Rand der Runway („shoulder“) war.
Letztlich stellt sich auch die Frage: Was treibt den Author,
der die Geschichte jetzt in die Medien bringt? Ist es wirklich
Verarbeitung des Geschehens? Und falls ja, sucht er dann
vielleicht auch nach einem tieferen Sinn, den es aber
vielleicht nicht gibt? So nach dem Motto: Was wegen so einem
banalebn Fehler soll das alles passiert sein?
Das ist natürlich möglich. Insgesamt vermute ich trotzdem, so zynisch das auch sein mag - Geschäftemacherei.
Was hat er in den vergangenen 27 Jahren gemacht? Ist er
wirklich neutral oder ist er, als Crew Member und Betroffener
erstmal befangen?
Das Google Video, das ich im ersten Posting verlinkt habe, stammt aus den Achtzigern (ich glaube sie erwähnen im Beitrag, dass das Unglück „vor acht Jahren“ war), das Buch scheint aber erst 2002 erschienen zu sein. Befangen ist er aber mit Sicherheit. So wie es aussieht war er mit zumindest einem Teil der Crew (sehr) gut befreundet. Da mal die Schuld bei anderen zu suchen erscheint mir auch naheliegend…
Danke für deine Kommentare und Gruß,
Martin