Wettbewerb im lokalen Bildungsbereich: VHS-Subv

Wettbewerb im lokalen Bildungsbereich: VHS-Subventionen

Hallo,

ich möchte eine Werturteilsdiskussion zum Thema Subvention von Volkshochschulen starten.

Haltet Ihr die Subvention von Volkshochschulen für sinnvoll?
Werden nicht private Bildungsunternehmen hierbei wettbewerbsbezogen benachteiligt?
Oder brauchen wir die Volkshochschulen unbedingt und es liegen ähnliche Subventions-Argumente wie etwa bei Theatern vor?

Ich gebe dann in Kürze Zahlen und weitere Aspekte in die Diskussion.

MfG

[Name entfernt]

Ich gebe dann in Kürze Zahlen und weitere Aspekte in die
Diskussion.

Eigentlich warte ich noch darauf.

Dennoch in Kürze meine Position: grundsätzlich ja. Kurse privater Bildungsträger gibt es ja schon. Diese bieten natürlich vor allem Sachen an, die sich halt am Markt rentieren, d.h. Kurse für Leute, die diese bezahlen können.

Es gibt aber Leute, für die Kurse wichtig sind, die die der privaten Bildungsträger aber nicht bezahlen können. Hinzukommt, dass jede VHS auch den Bereich „Politik & Gesellschaft“ anbietet. Diese Kurse sind in der Regel kostenlos und sollen die politische Bildung der Bürger verstärken.

Auch diese Kurse bieten die privaten Bildungsträger nicht an (warum sollten sie etwas kostenloses anbieten?).

Statement + Zahlen
Hallo,

die Volkshochschulen arbeiten jedoch auch erfolgreich im Bereich Sprachen, Wirtschaft, EDV. Hier treten sie offen als Wettbewerber gegenüber nicht-subventionierten GmbHs auf. Die sehr niedrigen Kurspreise der VHSlen sind e i n e verzerrende Konsequenz der Subventionen. Die a n d e r e ist die Tatsache, dass wesentlich höhere Dozenten-Honorare bezahlt werden können, als sich das die nicht-subventionierten Unternehmen leisten können.

Klar ist: Kultur-Kurse (Malerei, Töpfern, Stricken) oder Polit-Kurse können von Unternehmen i. d. R. nicht im Rahmen einer Deckungsbeitragsrechnung angeboten werden.

Anders sieht dies jedoch bei Kursen aus Sprachen, Rechnungswesen, EDV aus, dies sind Beispiele.

Die Preise der VHSlen sind gerade in den letztgenannten Kursen gar nicht so niedrig, oft kaum niedriger als bei GmbHs, z. T. genauso hoch. Dies zeigt, dass es mittlerweile überholt ist zu sagen, dass VHS pauschal günstig ist.

Dennoch: Es ist grundsätzlich wirtschaftspolitisch sinnvoll, Weiterbildungskurse staatlich zu fördern, so dass auch einkommensschwache Personen eine Zuganschance haben. Man sollte dies aber nicht so machen, dass 1 Anbieterart subventionen bekommt, sondern dass vielmehr alle Personen, die förderwürdig sind, SUbevntionen bekommen (Bildungsgutscheine), die sie dann eigenständig bei vielen Kursanbietern einlösen können, also auch bei den GmbHs. Man sollte dem einkommensschwachen und bildungsinteressierten Bürger anerkennen, dass er selbstständig entscheiden kann, zu welchem Bildungsanbieter er geht. Dies würde mit einem Bildungsgutscheinsystem erzielt werden - ökonomisch ist dies eine Erhöhung der Allokations-Effizienz.

In unserem Ort, Rüsselsheim, bekommt die VHS zur Zeit im Jahr einen Zuschuß in Höhe von 940.000 Euro (hierzu gibt es einen aktuellen Bericht + Interview im Rüsselsheimer Echo, auch zu finden unter www.echo-online.de). Man möchte, dass im Jahr 2007 weniger Subventionen fliessen, Ziel: 855.000 Euro.

Ich bin der Ansicht: Das liesse sich alles wesentlich effektiver gestalten, so dass der einzelne bildungsinteressierte Bürger letztlich viel mehr für sich hat!

[Name entfernt]

die Volkshochschulen arbeiten jedoch auch erfolgreich im
Bereich Sprachen, Wirtschaft, EDV. Hier treten sie offen als
Wettbewerber gegenüber nicht-subventionierten GmbHs auf. Die
sehr niedrigen Kurspreise der VHSlen sind e i n e verzerrende
Konsequenz der Subventionen.

Richtig. Ist ja auch gut und richtig so. Denn auch im Bereich Sprachen, Wirtschft, EDV gibt es eine volkwirtschaftlich sinnvolle Nachfrage (Arbeitslose, Hausfrauen etc.), die sich die teuren Kurse nicht-subventionierter GmbHs nicht leisten können.

Die a n d e r e ist die Tatsache,
dass wesentlich höhere Dozenten-Honorare bezahlt werden
können, als sich das die nicht-subventionierten Unternehmen
leisten können.

Halte ich, wenn es überhaupt vorkommt, für eine Ausnahme. Ein VHS-Dozent wird kaum so viel verdienen wie ein Dozent, der einen Kurs anbietet, der von einer GmbH angestellt ist.

Die Preise der VHSlen sind gerade in den letztgenannten Kursen
gar nicht so niedrig, oft kaum niedriger als bei GmbHs, z. T.
genauso hoch. Dies zeigt, dass es mittlerweile überholt ist zu
sagen, dass VHS pauschal günstig ist.

Wenn GmbHs so günstig anbieten können, d.h. so effizient arbeiten, sehe ich da kein Problem.

Dennoch: Es ist grundsätzlich wirtschaftspolitisch sinnvoll,
Weiterbildungskurse staatlich zu fördern, so dass auch
einkommensschwache Personen eine Zuganschance haben. Man
sollte dies aber nicht so machen, dass 1 Anbieterart
subventionen bekommt, sondern dass vielmehr alle Personen, die
förderwürdig sind, SUbevntionen bekommen (Bildungsgutscheine),
die sie dann eigenständig bei vielen Kursanbietern einlösen
können, also auch bei den GmbHs.

Klingt gut, ist aber nicht funktionsfähig aufgrund des hohen bürokratischen Aufwandes. Wo holt man die Scheine ab? Wie viel erhält man? Wenn einer sehr lernwillig ist und Zeit hat (arbeitslos), kann er jede Woche einen Kurs belegen (vor allem natürlich die kostenlos angebotenen Kurse). Soll man also jedem Deutschen Gutscheine für 52-Wochenkurse ausgeben oder nur arbeitslosen?

Oder muss man sich diesen erst irgendwo abholen? Dann geht der Anreiz flöten. Denn natürlich gehe ich eher zu einem kostenlosen Kurs als zu einem der €100,-- kostet, auch wenn ich weiss, dass ich dieses ersetzt bekomme (Steuererklärung oder muss ich irgendwohin laufen, um mir eine Bescheinung abzuholen)?

Man sollte dem
einkommensschwachen und bildungsinteressierten Bürger
anerkennen, dass er selbstständig entscheiden kann, zu welchem
Bildungsanbieter er geht. Dies würde mit einem
Bildungsgutscheinsystem erzielt werden - ökonomisch ist dies
eine Erhöhung der Allokations-Effizienz.

Eben dies bezweifel ich. Dein System halte ich für ineffizienter als das jetzige.

In unserem Ort, Rüsselsheim, bekommt die VHS zur Zeit im Jahr
einen Zuschuß in Höhe von 940.000 Euro (hierzu gibt es einen
aktuellen Bericht + Interview im Rüsselsheimer Echo, auch zu
finden unter www.echo-online.de). Man möchte, dass im Jahr
2007 weniger Subventionen fliessen, Ziel: 855.000 Euro.

Warum?

Ich bin der Ansicht: Das liesse sich alles wesentlich
effektiver gestalten, so dass der einzelne
bildungsinteressierte Bürger letztlich viel mehr für sich hat!

Möglich. Dein Vorschlag überzeugt mich aber nicht.

Hi Oliver,

ich möchte eine Werturteilsdiskussion zum Thema Subvention von
Volkshochschulen starten.

Haltet Ihr die Subvention von Volkshochschulen für sinnvoll?

Ja

Werden nicht private Bildungsunternehmen hierbei
wettbewerbsbezogen benachteiligt?

Nein, denn viele der Vortragenden kommen gerade aus diesen privaten Bildungseinrichtungen. Zudem ist der Umfang der Kurse so klein, daß eine ausreichende zertifizierte Bildung kaum errreicht wird. Die privaten Anbieter nutzen also oft VHS, um dort Kunden für weitergehendere und intensivere Kurse zu gewinnen.

Oder brauchen wir die Volkshochschulen unbedingt und es liegen
ähnliche Subventions-Argumente wie etwa bei Theatern vor?

Richtig. Es geht um die Verbreitung von Grundwissen!

Ich gebe dann in Kürze Zahlen und weitere Aspekte in die
Diskussion.

Warum nicht gleich?

gruss
winkel

Begünstigung einkommensschwacher Bildungsinter…

  • Begünstigung einkommensschwacher Bildungsinteressierter

Ein weiterer Aspekt ist, dass durch die Subv. v. VHSlen mit dem Ziel günstige Kurspreise zu kreieren nicht nur einkommensschwache Bildungsinteressierte begünstigt werden. Denn jeder, auch einkommensstarke Personen, können die Kurse buchen. Auch hier: Ökonomische Fehlallokation. Eine wirklich faire und gezielte soziale Förderung ginge aber über Bildungsgutscheine, die eben gezielt an einkommensschwache Personen ausgegeben werden.

Bürokratie? Ich glaube, dass die Vorteile der Vermarktung die Nachteile einer gewissen Bürokratie aufheben.Heute ist vieles möglich, zB kann ich heute per WWW Briefwahlunterlagen bestellen, das geht ganz unbürokratisch. Auch Bildungsgutscheine wird man unbürokratisch in den Sozial-/Arbeitsämtern ausgeben können. Ich finde: Das Bürokratie-ARgument zieht nicht.

Viele Grüße,

[Name entfernt]

Ein weiterer Aspekt ist, dass durch die Subv. v. VHSlen mit
dem Ziel günstige Kurspreise zu kreieren nicht nur
einkommensschwache Bildungsinteressierte begünstigt werden.

Das ist theoretisch richtig. In der Praxis glaube ich nicht, dass es sehr viele einkommensstarke Personen gibt, die einen VHS-Kurs aufsuchen. Über die Gründe hierfür liesse sich wohl einiges sagen, aber hier ist nur wichtig, dass dem wohl so ist.

Denn jeder, auch einkommensstarke Personen, können die Kurse
buchen. Auch hier: Ökonomische Fehlallokation. Eine wirklich
faire und gezielte soziale Förderung ginge aber über
Bildungsgutscheine, die eben gezielt an einkommensschwache
Personen ausgegeben werden.

Damit wird die Bürokratie noch weiter ausgebreitet, wenn Du nun bei der Ausgabe der Bildungsgutscheine auch noch das Einkommensniveau berücksichtigen musst.

Bürokratie? Ich glaube, dass die Vorteile der Vermarktung die
Nachteile einer gewissen Bürokratie aufheben.Heute ist vieles
möglich, zB kann ich heute per WWW Briefwahlunterlagen
bestellen, das geht ganz unbürokratisch.

  1. Wie viele machen das?
  2. Musst Du hier das Einkommensniveau nicht berücksichtigen.
  3. Wer macht das? Ich tippe mal, dass sich Briefwahlunterlagen übers www hauptsächlich junge und/oder gebildete Leute holen. Zur VHS gehen aber häufig alte und/oder weniger gebildete Leute (auch Ausländer mit weniger Deutschkenntnissen).

Auch
Bildungsgutscheine wird man unbürokratisch in den
Sozial-/Arbeitsämtern ausgeben können. Ich finde: Das
Bürokratie-ARgument zieht nicht.

Unbürokratisch? Ausgabe in Sozial-/Arbeitsämtern?
Ich denke, dass das ein Widerspruch in sich ist.

Bevor Du zu einem VHS-Kurs gehst, musst Du also erst ein Sozialamt aufsuchen (wenn Du wenig verdienst, aber nicht Sozialhilfeempfänger bist, erst herausfinden, wo das ist), dann die richtige Tür (und Termin finden). Dann Deine Einkommensverhältnisse offenlegen (für einen VHS-Kurs!). Und nach dieser ganzen Prozedur hast Du vielleicht € 50,-- gespart.

Da werden viele auf die Bezugsscheine verzichten (so gerne und einfach legt man seine Einkommensverhältnisse nicht jedem offen) und entweder den Kurs aus eigener Tasche bezahlen oder auch auf den Kurs verzichten.

Vgl. ==>-Zeichen zu Deinen Statements

Ein weiterer Aspekt ist, dass durch die Subv. v. VHSlen mit
dem Ziel günstige Kurspreise zu kreieren nicht nur
einkommensschwache Bildungsinteressierte begünstigt werden.

Das ist theoretisch richtig. In der Praxis glaube ich nicht,
dass es sehr viele einkommensstarke Personen gibt, die einen
VHS-Kurs aufsuchen. Über die Gründe hierfür liesse sich wohl
einiges sagen, aber hier ist nur wichtig, dass dem wohl so
ist.

==> Nein, das ist auch praktisch richtig und auch statistisch erwiesen. Es ist ein Irrglaube, dass Reiche weniger auf billige Preise achten. Zudem muss gesagt werden: Es gibt in ländlicheren Gebieten viel weniger alternative Institutionen zur AUswahl, als wenn es die bei einer richtigen Marktöffnung geben würde.

Denn jeder, auch einkommensstarke Personen, können die Kurse
buchen. Auch hier: Ökonomische Fehlallokation. Eine wirklich
faire und gezielte soziale Förderung ginge aber über
Bildungsgutscheine, die eben gezielt an einkommensschwache
Personen ausgegeben werden.

Damit wird die Bürokratie noch weiter ausgebreitet, wenn Du
nun bei der Ausgabe der Bildungsgutscheine auch noch das
Einkommensniveau berücksichtigen musst.

==> Im Sozialamt ist dies aber recht gut umsetzbar.

Bürokratie? Ich glaube, dass die Vorteile der Vermarktung die
Nachteile einer gewissen Bürokratie aufheben.Heute ist vieles
möglich, zB kann ich heute per WWW Briefwahlunterlagen
bestellen, das geht ganz unbürokratisch.

  1. Wie viele machen das?
  2. Musst Du hier das Einkommensniveau nicht berücksichtigen.
  3. Wer macht das? Ich tippe mal, dass sich Briefwahlunterlagen
    übers www hauptsächlich junge und/oder gebildete Leute holen.
    Zur VHS gehen aber häufig alte und/oder weniger gebildete
    Leute (auch Ausländer mit weniger Deutschkenntnissen).

Auch
Bildungsgutscheine wird man unbürokratisch in den
Sozial-/Arbeitsämtern ausgeben können. Ich finde: Das
Bürokratie-ARgument zieht nicht.

Unbürokratisch? Ausgabe in Sozial-/Arbeitsämtern?
Ich denke, dass das ein Widerspruch in sich ist.

==> Nein, denn im Sozialamt werden die einkommensschwachen Personen sehr schnell erfasst.

Bevor Du zu einem VHS-Kurs gehst, musst Du also erst ein
Sozialamt aufsuchen (wenn Du wenig verdienst, aber nicht
Sozialhilfeempfänger bist, erst herausfinden, wo das ist),
dann die richtige Tür (und Termin finden). Dann Deine
Einkommensverhältnisse offenlegen (für einen VHS-Kurs!). Und
nach dieser ganzen Prozedur hast Du vielleicht € 50,–
gespart.

Da werden viele auf die Bezugsscheine verzichten (so gerne und
einfach legt man seine Einkommensverhältnisse nicht jedem
offen) und entweder den Kurs aus eigener Tasche bezahlen oder
auch auf den Kurs verzichten.

==> Gerade im Sozialamt müssen die Einkommensverhältnisse offengelegt werden.

Ich möchte hinzufügen: Die einseitige Subvention von VHSlen bremst Vielfalt und Reduziert damit per se Qualität im Weiterbildungswesen. Hinzu: Unter fairen Wettbewerbsbedingungen wären viele VHS-Arbeitsplätzte gar nicht mehr tragbar, man subventioniert hier also nicht nur einkommensschwache Bildungsinteressierte, sondern auch Arbeitsplätze, die zT künstlich aufrecht erhalten bleiben. Ich kenne VHSlen (jedoch nicht die in meinem Posting erwähnte), bei denen die Dozenten/Mitarbeiter selbst keinerlei Weiterbildung in den letzten 3 Jahren gemacht haben. Das ist qualitätsmindernd. Hier gibt es zu wenig Anreize, weil die VHS-Mitarbeiter einen richtigen Wettbewerbsdruck gar nicht kennen.

Grüße,…

…Oliver

==> Nein, das ist auch praktisch richtig und auch
statistisch erwiesen. Es ist ein Irrglaube, dass Reiche
weniger auf billige Preise achten.

Das ist richtig. Allerdings sind die Kurse ja nicht nur günstiger. Ähnliche, teurere Kurse andere Institute sind ja auch in der Regel besser. Wären sie es nicht, würde sie ja niemand besuchen.

Zudem muss gesagt werden:
Es gibt in ländlicheren Gebieten viel weniger alternative
Institutionen zur AUswahl, als wenn es die bei einer richtigen
Marktöffnung geben würde.

Das ist natürlich richtig.

Denn jeder, auch einkommensstarke Personen, können die Kurse
buchen. Auch hier: Ökonomische Fehlallokation. Eine wirklich
faire und gezielte soziale Förderung ginge aber über
Bildungsgutscheine, die eben gezielt an einkommensschwache
Personen ausgegeben werden.

Damit wird die Bürokratie noch weiter ausgebreitet, wenn Du
nun bei der Ausgabe der Bildungsgutscheine auch noch das
Einkommensniveau berücksichtigen musst.

==> Im Sozialamt ist dies aber recht gut umsetzbar.

Was heisst recht gut und im von mir gelöschten Teil „sehr schnell erfasst“? Innerhalb von 2-3 Minuten? Ansonsten ist es nämlich zeitaufwendig sich für einen solchen Kurs anzumelden. Du musst es halt vergleichen mit heute, wo man nur hingehen muss zum Kurs. Da ist ja wohl erst anmelden und Einkommen offenlegen beim Sozialamt, Bildungsschein holen aufwendiger als wenn man nichts dergleichen machen muss.

==> Gerade im Sozialamt müssen die Einkommensverhältnisse
offengelegt werden.

Also willst Du nur Sozialhilfeempfängern diese Bildungsscheine geben? Wer wenig verdient, aber kein Sozialhilfeempfänger ist, musss dann den Kurs selbst bezahlen?

Ich möchte hinzufügen: Die einseitige Subvention von VHSlen
bremst Vielfalt und Reduziert damit per se Qualität im
Weiterbildungswesen.

Alternative wäre natürlich alle Bildungsinstitute zu subventionieren. Wäre aber teurer.

Doch betrachten wir mal die Anbieterseite.

Gegenwärtig:
VHS wird subventioniert ==> der Staat muss überprüfen, dass die VHS-Kurse seriös und in Ordnung sind.
andere Institute werden nicht subventioniert ==> der Staat muss sie nicht kontrolliert. Wer den Kurs bezahlt und auf Schmu reinfällt, ist selber schuld (und muss eventuell klagen).

Ohne VHS-Subvention:
alle Institute bekommen staatliches Geld über Bildungsgutscheine ==> der Staat muss alle Institute überprüfen, ob sie das Geld auch wert sind.
Ansonsten: ich eröffne ein Institut, gebe 100 Sozialhilfeempfängern 10 € damit sie sich einen Gutschein abholen. Für den Gutschein bekomme ich z.B. € 100 (gibt ja durchaus Kurse, die dieses Geld wert sind) und mache gar nichts. Natürlich ist das so simpel, dass der Staat diesen Betrug leicht aufdecken kann. Aber es ist ja auch möglich, dass ein Kurs angeboten wird, der seriös dem Institut (Material, Raum, eventuell PC etc.) 50€ pro Stunde und Teilnehmer kostet und die ich so schlecht anbiete, dass ich mit 20€ auskomme.
Das muss dann die Sozialamt wird aber erst einmal nachweisen.

Auch hier also: immenser Aufbau der Bürokratie

Hinzu: Unter fairen
Wettbewerbsbedingungen wären viele VHS-Arbeitsplätzte gar
nicht mehr tragbar, man subventioniert hier also nicht nur
einkommensschwache Bildungsinteressierte, sondern auch
Arbeitsplätze, die zT künstlich aufrecht erhalten bleiben. Ich
kenne VHSlen (jedoch nicht die in meinem Posting erwähnte),
bei denen die Dozenten/Mitarbeiter selbst keinerlei
Weiterbildung in den letzten 3 Jahren gemacht haben. Das ist
qualitätsmindernd. Hier gibt es zu wenig Anreize, weil die
VHS-Mitarbeiter einen richtigen Wettbewerbsdruck gar nicht
kennen.

Möglich. Es kommt aber auf das Thema an, das sie unterrichten. Beim Strickkurs (plattes Beispiel) ist eine Weiterbildung nicht unbedingt notwendig. Auch wenn einer Windows für Anfänger lernt nicht zwingend. Sicher gibt es immer neuere Versionen, die er kennen sollte. Aber es ist durchaus möglich, dass er glaubhaft machen kann, dass er das Niveau auch ohne teure Weiterbildungsmaßnahmen von allein drauf hat.