==> Nein, das ist auch praktisch richtig und auch
statistisch erwiesen. Es ist ein Irrglaube, dass Reiche
weniger auf billige Preise achten.
Das ist richtig. Allerdings sind die Kurse ja nicht nur günstiger. Ähnliche, teurere Kurse andere Institute sind ja auch in der Regel besser. Wären sie es nicht, würde sie ja niemand besuchen.
Zudem muss gesagt werden:
Es gibt in ländlicheren Gebieten viel weniger alternative
Institutionen zur AUswahl, als wenn es die bei einer richtigen
Marktöffnung geben würde.
Das ist natürlich richtig.
Denn jeder, auch einkommensstarke Personen, können die Kurse
buchen. Auch hier: Ökonomische Fehlallokation. Eine wirklich
faire und gezielte soziale Förderung ginge aber über
Bildungsgutscheine, die eben gezielt an einkommensschwache
Personen ausgegeben werden.
Damit wird die Bürokratie noch weiter ausgebreitet, wenn Du
nun bei der Ausgabe der Bildungsgutscheine auch noch das
Einkommensniveau berücksichtigen musst.
==> Im Sozialamt ist dies aber recht gut umsetzbar.
Was heisst recht gut und im von mir gelöschten Teil „sehr schnell erfasst“? Innerhalb von 2-3 Minuten? Ansonsten ist es nämlich zeitaufwendig sich für einen solchen Kurs anzumelden. Du musst es halt vergleichen mit heute, wo man nur hingehen muss zum Kurs. Da ist ja wohl erst anmelden und Einkommen offenlegen beim Sozialamt, Bildungsschein holen aufwendiger als wenn man nichts dergleichen machen muss.
==> Gerade im Sozialamt müssen die Einkommensverhältnisse
offengelegt werden.
Also willst Du nur Sozialhilfeempfängern diese Bildungsscheine geben? Wer wenig verdient, aber kein Sozialhilfeempfänger ist, musss dann den Kurs selbst bezahlen?
Ich möchte hinzufügen: Die einseitige Subvention von VHSlen
bremst Vielfalt und Reduziert damit per se Qualität im
Weiterbildungswesen.
Alternative wäre natürlich alle Bildungsinstitute zu subventionieren. Wäre aber teurer.
Doch betrachten wir mal die Anbieterseite.
Gegenwärtig:
VHS wird subventioniert ==> der Staat muss überprüfen, dass die VHS-Kurse seriös und in Ordnung sind.
andere Institute werden nicht subventioniert ==> der Staat muss sie nicht kontrolliert. Wer den Kurs bezahlt und auf Schmu reinfällt, ist selber schuld (und muss eventuell klagen).
Ohne VHS-Subvention:
alle Institute bekommen staatliches Geld über Bildungsgutscheine ==> der Staat muss alle Institute überprüfen, ob sie das Geld auch wert sind.
Ansonsten: ich eröffne ein Institut, gebe 100 Sozialhilfeempfängern 10 € damit sie sich einen Gutschein abholen. Für den Gutschein bekomme ich z.B. € 100 (gibt ja durchaus Kurse, die dieses Geld wert sind) und mache gar nichts. Natürlich ist das so simpel, dass der Staat diesen Betrug leicht aufdecken kann. Aber es ist ja auch möglich, dass ein Kurs angeboten wird, der seriös dem Institut (Material, Raum, eventuell PC etc.) 50€ pro Stunde und Teilnehmer kostet und die ich so schlecht anbiete, dass ich mit 20€ auskomme.
Das muss dann die Sozialamt wird aber erst einmal nachweisen.
Auch hier also: immenser Aufbau der Bürokratie
Hinzu: Unter fairen
Wettbewerbsbedingungen wären viele VHS-Arbeitsplätzte gar
nicht mehr tragbar, man subventioniert hier also nicht nur
einkommensschwache Bildungsinteressierte, sondern auch
Arbeitsplätze, die zT künstlich aufrecht erhalten bleiben. Ich
kenne VHSlen (jedoch nicht die in meinem Posting erwähnte),
bei denen die Dozenten/Mitarbeiter selbst keinerlei
Weiterbildung in den letzten 3 Jahren gemacht haben. Das ist
qualitätsmindernd. Hier gibt es zu wenig Anreize, weil die
VHS-Mitarbeiter einen richtigen Wettbewerbsdruck gar nicht
kennen.
Möglich. Es kommt aber auf das Thema an, das sie unterrichten. Beim Strickkurs (plattes Beispiel) ist eine Weiterbildung nicht unbedingt notwendig. Auch wenn einer Windows für Anfänger lernt nicht zwingend. Sicher gibt es immer neuere Versionen, die er kennen sollte. Aber es ist durchaus möglich, dass er glaubhaft machen kann, dass er das Niveau auch ohne teure Weiterbildungsmaßnahmen von allein drauf hat.