Wetten auf

Verehrte Experten,

es ist viel die Rede von Wetten auf ein Ereignis wie z.B. steigende Rohölpreise oder sinkende Wasweißichwaspreise. Zu jeder Wette gehört nach meinem Verständnis immer auch einer, der die Wette hält, sonst steht die Wette als Angebot im leeren Raum. Kommt es zum Deal, wandert Geld vom Verlierer zum Gewinner, also aus einer Tasche in eine andere.
Soweit, so gut.

Was aber passiert, wenn Investoren auf die Insolvenz (eines Staates) wetten? Wer „hält“ dann die Wette? Decken sich Investoren mit Staatspapieren ein und warten darauf, sie ihm später zu einem höheren Preis zurückverkaufen zu können, wenn der Emittend in Not ist, aber zwecks Refinanzierung kaufen muß?
Oder funktioniert das nur mit Leergeschäften?

Danke voraus für jede Erleuchtung.

Cassius

Hallo,

Was aber passiert, wenn Investoren auf die Insolvenz (eines
Staates) wetten? Wer „hält“ dann die Wette? Decken sich
Investoren mit Staatspapieren ein und warten darauf, sie ihm
später zu einem höheren Preis zurückverkaufen zu können, wenn
der Emittend in Not ist, aber zwecks Refinanzierung kaufen
muß?
Oder funktioniert das nur mit Leergeschäften?

die Alternative zum Leerverkauf ist der Credit Default Swap, also quasi die Kreditversicherung. Man definiert den Kreditausfall und verspricht als Verkäufer beim Eintreten des Ereignisses den vereinbarten Betrag zu zahlen.

Zum Zeitpunkt des Verkaufes ist der Verkäufer der Ansicht, daß der Erwartungswert aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Kreditbetrag niedriger ist als der Verkaufserlös aus dem Papier.

Dies ist auch ein Grund dafür, daß die Preise letztes Jahr für einige Schuldner so stark nach oben gegangen sind: auf beiden Seiten herrschte Verunsicherung. Bei den einen, weil sie nicht wußten, ob die Preise hoch genug sind und bei den anderen, weil sie ihre Risiken um jeden Preis absichern wollten. Klassische Panik.

Gruß
Christian