Wetter EU

Liebe/-r Experte/-in,
Guten Tag

Ich hätte gerne Ihnen Fragen gestellt zum Wetter in
Europa:

1.Warum sind die Westküsten-Gebiete Europas am
niederschlagsreichsten?

  1. Wovon ist die Lage der niederschlagsreichen Gebieten
    im Innern Europas abhängig?

  2. Wo ist es am kältesten in Europa? Im Norden/Osten aber
    warum???

Vielen Dank für die Hilfe!

Viele Grüsse

Aurelio

Hallo Aurelio,

es tut mir leid, wenn ich Ihnen hier nicht weiterhelfen kann. Meine Wissensgebiete sind eher wirtaftlich und weniger geologisch, auch wenn ich mich für regenerative Energien interessiere. Ich hoffe dennoch, dass Sie eine befriedigende Antwort auf Ihre email erhalten werden und wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag.

Mit besten Grüßen,

Jens Fuks

Hallo Aurelio,

  1. Die Erde dreht sich von West nach Ost. Die Athmosphäre dreht sich mit, aber schleppend. Daher bewegen sich die Luftmassen von der Erdoberfläche aus betrachtet tendenziell von West nach Ost.

Selbstverständlich gibt es auch alle möglichen anderen Bewegungsrichtungen, die durch Verwirbelungen der Luft und die Corrioliskraft entstehen aber grob gesagt bewegt sich das Wetter und seine Systeme (Zyklone und Antizyklone) von Westen.

Auf dem Weg über den Atlantik speichert die Luft Wasser in gasförmigem Zustand. Sobald sie über Land ströhmt, steigt sie auf, kühlt sich ab und wenn sie dadurch den Taupunkt erreicht (also die Temperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100% beträgt) bilden sich Tropfen an kondensationskeimen und es beginnt zu regnen.

Zuallererst setzt dieser Vorgang bei westlicher Herkunft der Luft an den Westküsten Europas ein. Auf dem weiteren Weg nach Osten wird es immer häufiger Bedingungen geben (Abkühlung der Luft, Aufsteigen an Gebirgen etc…), die zu Regen führen. Auf diese Weise trocknet die Luft auf dem Weg nach Osten quasi aus, es ist schlicht immer weniger Wasserdampf in der Luft zur Verfügung.

  1. Der beschriebene Vorgang ist natürlich eine Vereinfachung. Ausdifferenziert wird die Niederschlagsverteilung aufgrund der Morphologie der Landschaft. Insofern sind die Hoch- und Mittelgebirge niederschlagsreichere Regionen im inneren Europas.

  2. Europas Klima wird (noch) entscheidend geprägt vom Golfstrom, einer Warmen Meeresströmung des Atlantik, die ihre Wärme in äquatorialen Breiten erhält und nach Norden transportiert. Die Wirkung der Wärmeabgabe läßt mit zunehmender Entfernung von der Küste ab. Daher ist es im Landesinneren immer Kälter (kontinentales Klima) als in küstennahen Gebieten (ozeanisches Klima).

Dass es nach Norden hin, also mit zunehmender Entfernung vom Äquator kälter wird ist allgemein bekannt (Grund ist der flachere Einstrahlwinkel der Sonne). Diese beiden Phänomene zusammengenommen ergeben, dass die kältesten Gebiete Europas im Nord-Osten liegen.

Bitte ein Feedback geben, ob es was gebracht hat und verstanden wurde.In welchem Zusammenhang stellst du diese Fragen?

Gruß Florian

Hallo Aurelio, Europa liegt im Bereich der „Westwindzone (meist dynamische Tiefs)“, Südeuropa allerdings nur im Winterhalbjahr; dass die Westküsten davon am meisten „abkriegen“ liegt v.a. an der wasserdampfgesättigten Luft, die sich beim Westtransport über dem Atlantik tausende von Km viel Wasserdampf(als Gas!) aufnehmen konnte. An den Westküsten gibt es daher viel Regen auch wenn keine Gebirge dasind! (Luftverwirbelung). Das zu 1.!
Demzufolge zu 2.: Im „Innern“ Europas gibt es um so eher hohe Niederschläge, je höhere Gebirge vorhanden
(Luv-Regen)
zu 3. Kältester Ort Europas: kleines „Kaff“ in der Nähe von Kiruna(nödlichstes Schweden)(-42°C). Kein Einfluss des Nordatlantikstroms („Golfstrom“), höhere und nörd-
liche geografische Lage kommen als Gründe hinzu.
Grüße vom „Klimafrosch“ fema!