Hi Beat und Gandalf,
die Sonden haben Peilsender.
nein, die haben keine Peilsender. Es befindet sich allerdings ein Sender zur Datenübertragung während des Aufstiegs an Bord und bei den neueren Sondentypen auch ein GPS. Aus den Positionsdaten des GPS werden die Winde entlang des Aufstiegspfads der abdriftenden Sonde berechnet. Die Sonden treiben während Auf- und Abstieg meist einige Dutzend bis über zweihundert Kilometer ab und es werden keinerlei Versuche unternommen, diese wieder zu bergen. Die üblichen Wetterballone, die nur meteorologische Daten messen, gehen einfach verloren.
Für Zufallsfunde von Spaziergängern legen aber die meisten Stationen bei den teureren Sonden, die auch einen Ozonsensor dabei haben, einen Zettel mit einer Adresse und der Bitte um Rücksendung mit in die Sonde. Für die Rücksendung gibt es dann einen kleinen Finderlohn. Günstig gelegene Stationen in Mitteleuropa erhalten auf diese Weise bis zu 50% ihrer Ozonsonden im Laufe der Zeit zurück.
Bei unseren Stationen in Arktis und Antarktis sparen wir uns allerdings den Zettel, da sowohl Eisbären als auch Pinguine für ihre Faulheit bekannt sind und den Gang zum nächsten Postamt wahrscheinlich scheuen dürften. Wir verlieren also alle Sonden sobald sie gestartet sind.
Mit Abstand der größte Anteil an dem dadurch anfallenden Müll ist die Ballonhülle. Diese besteht je nach Sonde und angestrebter Sondierungshöhe aus etwa einem halben bis einem kg reinem Kautschuks und zerfällt unter Sonneneinwirkung recht schnell.
Soweit zu den Wetterballonenen, die regelmäßig von hunderten Stationen weltweit bis zu vier mal täglich gestartet werden. Mit Ozonsensor finden Starts an ein paar Dutzend Stationen bis zu dreimal wöchentlich statt. Daneben gibt es noch große Höhenforschungsballone mit sehr teuren und zum Teil tonnenschweren Nutzlasten. Diese haben dann natürlich einen Peilsender und sowieso auch genaue GPS-Positionsdaten und die Nutzlast wird mit Hubschraubern nach der Landung geborgen. Das ist aber eine ganz andere Sorte von Ballonen und mit „Wetterballon“ sind diese ganz sicher nicht gemeint. Von diesen großen Experimenten werden weltweit pro Jahr nur sehr wenige gestartet.
Beste Grüße,
Markus