Wetterschwankungen

(…oder ist das schon eher klima?)

hallo erstmal,
was ich schon immer mal fragen wollte: als langjährig wetterinteressiertem fällt mir seit einiger zeit auf, dass das hiesige wetter anscheinend verstärkt zwischen den extremen pendelt: nordströmung – südströmung – nordströmung (…). dazwischen scheint es nichts mehr zu geben. ist das wirklich ein neuer trend oder habe ich das als naiver wetterkartenkonsument bloß nicht bemerkt?
und: was ist eigentlich aus dem guten, alten azoren-hoch geworden? ist das nur aus der mode gekommen oder tatsächlich ausgestorben?
wie ihr seht: brennende fragen, deren beantwortung ich lieber nicht roland emmerich überlassen wollte… :wink:

beste grüße
bernd

Hallo Bernd,

als langjährig
wetterinteressiertem fällt mir seit einiger zeit auf, dass das
hiesige wetter anscheinend verstärkt zwischen den extremen
pendelt: nordströmung – südströmung – nordströmung

das ist abhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr, vor allem im Mai, beginnt eine Umverteilung der Luftdruckverhälnisse, hoher Luftdruck verschiebt sich von Asien zum Atlantik. Die Tiefs über dem Atlantik und die Hochs im Norden wechseln sich ab. Eine Typische Großwetterlage im Mai ist die Nordlage mit einem Anteil von 20%. Das Wetter ist dann geprägt von Kälterückfällen, wie gestern und heute.

und: was ist eigentlich aus dem guten, alten azoren-hoch
geworden? ist das nur aus der mode gekommen oder tatsächlich
ausgestorben?

auch das ist eine Frage der Jahreszeit, das Azoren-Hoch ist typisch für den Juni und Juli: das Festland hat sich bereits erwärmt, dort fällt der Luftdruck, über dem Azoren-Raum steigt er. Ob das Azorenhoch dann wetterwirksam wird in Deutschland, hängt dann von vielen anderen Dingen ab. Und ich finde nach dem Sommer 2003 kann man nicht sagen, dass es ausgestorben ist…

Gruß

Johannes

hoppla johannes :wink:
ich hatte den thread schon fast abgeschrieben und etwas spät reingesehen…

das ist abhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr, vor allem im
Mai, beginnt eine Umverteilung der Luftdruckverhälnisse, hoher
Luftdruck verschiebt sich von Asien zum Atlantik. Die Tiefs
über dem Atlantik und die Hochs im Norden wechseln sich ab.

das ist die klassische sicht, die ich auch kenne. meine beobachtung ist aber, dass diese schwankungen zunehmend auch in „untypischen“ jahreszeiten stattfinden. und sehr subjektiv habe ich auch das gefühl, dass sich das wetter ganzjährig nur noch so verhält.

auch das ist eine Frage der Jahreszeit, das Azoren-Hoch ist
typisch für den Juni und Juli:

ah- das wusste ich tatsächlich noch nicht.

Und ich finde nach
dem Sommer 2003 kann man nicht sagen, dass es ausgestorben
ist…

ach, das waren alles azoren-hochs? kann mich nicht erinnern, dass sie von den einschlägigen wetterberichten so genannt wurden…
ansonsten ist besonders das ende des jahrhundertsommers ein paradebeispiel für das, was ich meine: nach wochenlanger südströmung kippte es innerhalb von 2 tagen ins gegenteil. mit dem ergebnis, dass wir plötzlich mitte august herbstwetter hatten (um dann 14 tage später wieder auf hochsommer zu schalten, usw…)

beste grüße
bernd

Hallo Bernd,

hoppla johannes :wink:
ich hatte den thread schon fast abgeschrieben und etwas spät
reingesehen…

so kann es gehen, ich habe auch so ein paar Nirwana-Threads offen :wink:

das ist abhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr, vor allem im
Mai, beginnt eine Umverteilung der Luftdruckverhälnisse, hoher
Luftdruck verschiebt sich von Asien zum Atlantik. Die Tiefs
über dem Atlantik und die Hochs im Norden wechseln sich ab.

das ist die klassische sicht, die ich auch kenne. meine
beobachtung ist aber, dass diese schwankungen zunehmend auch
in „untypischen“ jahreszeiten stattfinden. und sehr subjektiv
habe ich auch das gefühl, dass sich das wetter ganzjährig nur
noch so verhält.

da wird nur die Möglichkeit bleiben, ob Deine Beobachtung statistisch erfassbar ist. Das muss man abwarten nach dem Motto: Wetter ist das was wir sehen wenn wir aus dem Fenster gucken, Klima ist das was wir sehen, wenn wir zwanzig Jahre aus dem Fenster gucken.

Und ich finde nach
dem Sommer 2003 kann man nicht sagen, dass es ausgestorben
ist…

ach, das waren alles azoren-hochs? kann mich nicht erinnern,
dass sie von den einschlägigen wetterberichten so genannt
wurden…

Das ist für mich ärgerlich: die „üblichen“ Wetterberichte vermitteln immer weniger Information sondern verkommen zum Infotainment. Anstatt die Wetterlage mit eindeutigen und üblichen Begriffen zu beschreiben (für deren Verständnis durchschnittliche Schulbildung reicht) macht man es auf die lustige Art à la Kachelmann. Nix gegen Kachelmann, der hat durchaus Verdienste.

Gruß

Johannes