Wettzeit!

Hallo Christian,

Ja, Ja, der liebe Herr Palast. Ich halte es da mit der Rezession der Frankfurter Rundschau. Rezension vom 11.02.2004, die durchaus auch lobende Worte für Ihn findet, aber dann hiermit schließt:

"… andererseits führe es zu einer Einseitigkeit, die ein recht schlichtes Bild erzeuge: Amerika als „hässliches, korruptes, debiles und kaputtes Land, zur einen Hälfte bewohnt von Kriminellen, zur anderen von Analphabeten“. Und aus diesem Grund sei dem Buch der Erfolg in Deutschland sicher - Michael Moores Lobgesang auf dem „hässlichen Umschlag“ und Palasts „schmissige“ Art zu schreiben dürften auch nicht schaden.

Leider sind mit Moore und Palast billiger und einseitiger Populismus an die Stelle von hochwertigem, investigativen Journalismus getreten. Damit sind sie mit verlaub nicht sehr viel besser als ein Herr Bush jr.

Auch hast du meine Aussage etwas falsch interpretiert. Man kann durchaus die Entscheidung des Supreme Courts kritisieren, aber durch die Entscheidung ist es nach gültigem Recht kein Wahlbetrug. Da kann du 100 Bücher lesen, die auf den Kopf stellen und mit der Nase wackeln.
Ich frage mich auch warum diese alten Themen immer wieder ausgegraben werden. Gibt es denn nichts wichtigeres und substantielleres an Herrn Bush jr. zu kritisieren? Muss man sich immer gleich in Verschwörungstheorien a la Moore und Palast stürzen? Ich glaube dieses Vorgehen nützt Herrn Bush mehr, als es ihm schadet.

Ist es nicht besser, ernsthafte und sachliche Kritik zu üben, anstatt über vermeindliche Besetzungen des Supreme Courts zu spekulieren?

Viele Grüße,

Hannes

Moin,

Ja, Ja, der liebe Herr Palast. Ich halte es da mit der
Rezession der Frankfurter Rundschau. Rezension vom 11.02.2004,
die durchaus auch lobende Worte für Ihn findet, aber dann
hiermit schließt:

ja ja, die Frankfurter Rundschau. Immer, wenn da was über meinen Arbeitgeber drinsteht, stimmt die Hälfte nicht. Daher gebe ich auf den Rest, den die schreiben, auch nicht viel.

Moore hat sich im ersten Teil seines Buches „Stupid white men“ auf die Recherchen von Palast gestützt, die in Palasts Buch sauber und akribisch dokumentiert sind inkl. Ablichtungen der Listen mit den Wählern, die aufgrund der schlampigen (man könnte auch sagen „zielorientierten“) EDV-Aktivitäteten der von Jeb Bush eingeschalteten Software-Klitsche nicht zur Wahl zugelassen wurden.

Der liebe Herr Palast ist übigens noch ein richtiger Journalist, der sich auf mehr versteht als das Abtippen von Agenturmeldungen. Er arbeitet unter anderem für die BBC und den Guardian, also durchaus vernünftige Medien.

Welches Buch die FR im übrigen gelesen hat, weiß ich nicht. Die Rezension hat damit jedenfalls nicht allzuviel mit dessen Inhalt zu tun.

Leider sind mit Moore und Palast billiger und einseitiger
Populismus an die Stelle von hochwertigem, investigativen
Journalismus getreten. Damit sind sie mit verlaub nicht sehr
viel besser als ein Herr Bush jr.

Hast Du das Buch von Palast gelesen? Den Populisten und Spinner Moore http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… zusammen mit Palast in einen Topf zu werfen, halte ich für - vorsichtig formuliert - seltsam.

Ich frage mich auch warum diese alten Themen immer wieder
ausgegraben werden.

Ich habe gestern witzigerweise mit meiner Azubine über die UMTS-Versteigerung von 2000 gesporchen. Die konnte sich daran gar nicht erinnern, obwohl sie damals immerhin schon 16 war. Glaubst Du, sie erinnert sich noch an die Hintergründe der Wahl von 2000? Ich bin der Ansicht, daß es nicht schaden kann, daß man sich nicht nur ein Bild von der Bush-Politik macht sondern auch von der Art und Weise, wie er gewählt wurde bzw. wie generell in Amerika Politik funktioniert.

Gibt es denn nichts wichtigeres und
substantielleres an Herrn Bush jr. zu kritisieren? Muss man
sich immer gleich in Verschwörungstheorien a la Moore und
Palast stürzen?

Verschwörungstheorien? Hier geht es darum, daß die Wählerlistenbereinigung derart stümperhaft durchgeführt wurde, daß man schlicht und ergreifend davon ausgehen muß , daß das zielorientiert passierte. Anstatt ausschließlich Kriminelle von der Liste zu entfernen, hat man haufenweise (wir reden von knapp 90.000 Fehlern) Menschen gestrichen, die einen ähnlichen Namen und ein anderes Geburtsdatum hatten aber die „richtige“ Hautfarbe. Die Listen mit den Streicheinträgen sind im Buch übrigens teilweise abgedruckt.

Ist es nicht besser, ernsthafte und sachliche Kritik zu üben,
anstatt über vermeindliche Besetzungen des Supreme Courts zu
spekulieren?

Ich weiß nicht, in welcher Welt Du lebst, aber in dieser Welt ist der Supreme Court nicht vermeintlich besetzt, sondern tatsächlich und zwar mit echten Menschen. Wenn man sich die Vergangenheit dieser Menschen anschaut, braucht man noch nicht einmal von einer gezielten Anweisung von Bush 1 oder 2 an die Richter auszugehen, um die damalige Entscheidung verstehen zu können.

Gruß,
Christian

Kurze Frage
Hallo Hannes,

Es gibt keine Authorität oberhalb des Supreme Courts. Ich bin
kein Verteidiger oder Beführworter von Bush jr., aber wenn der
Supreme Court sagt, dass er gewählt ist, dann ist er das.

Und das die SED im Osten stehts um die 90% bekommen hat, muss auch mit rechten Dingen zugegangen sein, schließlich haben die obersten Gerichte der DDR nie einen Wahlbetrug feststellen können, oder wie?

Wer sollte das sonst entscheiden?

Besser: Der gesunde Menschenverstand. Ein Mord ist ein Mord, ein Wahlbetrug ein Wahlbetrug, auch wenn er evt. von der staatlichen Führung gedeckt (oder gar) begangen wurde.

Grüße,

Anwar

Hallo Hannes,

Es gibt keine Authorität oberhalb des Supreme Courts. Ich bin
kein Verteidiger oder Beführworter von Bush jr., aber wenn der
Supreme Court sagt, dass er gewählt ist, dann ist er das.

Und das die SED im Osten stehts um die 90% bekommen hat, muss
auch mit rechten Dingen zugegangen sein, schließlich haben die
obersten Gerichte der DDR nie einen Wahlbetrug feststellen
können, oder wie?

Wer sollte das sonst entscheiden?

Besser: Der gesunde Menschenverstand. Ein Mord ist ein Mord,
ein Wahlbetrug ein Wahlbetrug, auch wenn er evt. von der
staatlichen Führung gedeckt (oder gar) begangen wurde.

Diese Ökonomie ist auch staatlich legitimierter Diebstahl, heisst aber nicht so.

Gruß
frank

wenn das höchste Gericht der USA (Supreme Court
www.supremecourtus.gov) sagt, dass es kein Wahlbetrug war,
dann ist es keiner.

Hallo Hannes,

interessant, dass diese Institution gar kein Urteil gefällt hat…
Ich erinnere mich, dass es die Entscheidung zurück an das oberste Gericht in Florida zurück gegeben hat (am 13.12. damals)

Gore hatte gar nicht alle Mittel ausgeschöpft um „das Ansehen des Amts des Präsidenten“ nicht weiter zu beschädigen… hätte er mal, so hat es eben dem Ansehen der USA geschadet…

Gruß Ivo

Was muß man denn anstellen, damit es vom Supreme Court als
Wahlbetrug anerkannt wird?

ganz einfach - wahlbetrug!

Geht es auch etwas konkreter?

Noch konkreter:

Wenn der Supreme Court sagt Wahlbetrug - dann Wahlbetrug
Wenn der Supreme Court sagt kein Wahlbetrug - kein Wahlbetrug

konkret genug,

gruß,
Hannes

Wenn der Supreme Court sagt Wahlbetrug - dann Wahlbetrug
Wenn der Supreme Court sagt kein Wahlbetrug - kein Wahlbetrug

konkret genug,

Ob ein Wahlbetrug stattfand oder nicht, hängt also nicht vom Ablauf der Wahl ab. Ist es das, was Du uns damit sagen willst?