Moin,
Ja, Ja, der liebe Herr Palast. Ich halte es da mit der
Rezession der Frankfurter Rundschau. Rezension vom 11.02.2004,
die durchaus auch lobende Worte für Ihn findet, aber dann
hiermit schließt:
ja ja, die Frankfurter Rundschau. Immer, wenn da was über meinen Arbeitgeber drinsteht, stimmt die Hälfte nicht. Daher gebe ich auf den Rest, den die schreiben, auch nicht viel.
Moore hat sich im ersten Teil seines Buches „Stupid white men“ auf die Recherchen von Palast gestützt, die in Palasts Buch sauber und akribisch dokumentiert sind inkl. Ablichtungen der Listen mit den Wählern, die aufgrund der schlampigen (man könnte auch sagen „zielorientierten“) EDV-Aktivitäteten der von Jeb Bush eingeschalteten Software-Klitsche nicht zur Wahl zugelassen wurden.
Der liebe Herr Palast ist übigens noch ein richtiger Journalist, der sich auf mehr versteht als das Abtippen von Agenturmeldungen. Er arbeitet unter anderem für die BBC und den Guardian, also durchaus vernünftige Medien.
Welches Buch die FR im übrigen gelesen hat, weiß ich nicht. Die Rezension hat damit jedenfalls nicht allzuviel mit dessen Inhalt zu tun.
Leider sind mit Moore und Palast billiger und einseitiger
Populismus an die Stelle von hochwertigem, investigativen
Journalismus getreten. Damit sind sie mit verlaub nicht sehr
viel besser als ein Herr Bush jr.
Hast Du das Buch von Palast gelesen? Den Populisten und Spinner Moore http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… zusammen mit Palast in einen Topf zu werfen, halte ich für - vorsichtig formuliert - seltsam.
Ich frage mich auch warum diese alten Themen immer wieder
ausgegraben werden.
Ich habe gestern witzigerweise mit meiner Azubine über die UMTS-Versteigerung von 2000 gesporchen. Die konnte sich daran gar nicht erinnern, obwohl sie damals immerhin schon 16 war. Glaubst Du, sie erinnert sich noch an die Hintergründe der Wahl von 2000? Ich bin der Ansicht, daß es nicht schaden kann, daß man sich nicht nur ein Bild von der Bush-Politik macht sondern auch von der Art und Weise, wie er gewählt wurde bzw. wie generell in Amerika Politik funktioniert.
Gibt es denn nichts wichtigeres und
substantielleres an Herrn Bush jr. zu kritisieren? Muss man
sich immer gleich in Verschwörungstheorien a la Moore und
Palast stürzen?
Verschwörungstheorien? Hier geht es darum, daß die Wählerlistenbereinigung derart stümperhaft durchgeführt wurde, daß man schlicht und ergreifend davon ausgehen muß , daß das zielorientiert passierte. Anstatt ausschließlich Kriminelle von der Liste zu entfernen, hat man haufenweise (wir reden von knapp 90.000 Fehlern) Menschen gestrichen, die einen ähnlichen Namen und ein anderes Geburtsdatum hatten aber die „richtige“ Hautfarbe. Die Listen mit den Streicheinträgen sind im Buch übrigens teilweise abgedruckt.
Ist es nicht besser, ernsthafte und sachliche Kritik zu üben,
anstatt über vermeindliche Besetzungen des Supreme Courts zu
spekulieren?
Ich weiß nicht, in welcher Welt Du lebst, aber in dieser Welt ist der Supreme Court nicht vermeintlich besetzt, sondern tatsächlich und zwar mit echten Menschen. Wenn man sich die Vergangenheit dieser Menschen anschaut, braucht man noch nicht einmal von einer gezielten Anweisung von Bush 1 oder 2 an die Richter auszugehen, um die damalige Entscheidung verstehen zu können.
Gruß,
Christian