um mal vom leidigen Israel-Thema wegzukommen:
Inspiriert durch die Aussage des ZDF-Korespondenten, dass er zur Zeit noch auf GWB setzen würde, würde mich interessieren, wie ihr das seht.
Sitzt GWB tatsächlich, trotz aller Fehlschläge (Bin Laden, Irak), trotz (oder wegen) der Anti-Amerika-Stimmung in der Welt, noch fest im Sattel?
Was haltet ihr von Kerry? Ist er Euch tatsächlich zu distanziert (wie immer behauptet wird)?
Ich finde ihn eigentlich sehr sympathisch, auch, bzw. gerade, politisch gesehen. Er hat auch nicht diese schreckliche „God’s Own Country“-Masche drauf und wäre gut geeignet die krieselnden internationalen Beziehungen wieder zu kitten.
Sollte Bush tatsächlich wiedergewählt werden, wäre dies hingegen für das internationale Image der USA mehr als fatal. Bereits jetzt wächst eine Generation heran (die 4-10 Jährigen), die die USA nur als Kriegstreiber und Verbrecher erleben, zumindest in den Medien, über den Wahrheitsgehalt oder die Relevanz von Einzelfällen würde ich heute gerne nicht diskutieren.
Also: Stellungnahmen, Ideen, Kommentare, alles herzlich erwünscht. Und tut mir und uns einen Gefallen und versucht die Diskussion mal sachlich und „on the point“ zu halten, damit wir beweisen, dass dies auch in diesem Brett tatsächlich möglich ist.
will´s mal versuchen:
hallo Anwar,
ich vermute, der nächste Präsident heisst Bush!
Grund:
wird er wieder Wahlbetrug machen (was einmal lief muss wieder funktionieren)
wird er im Zweifelsfall mal schnell ein Attentat inszenieren lassen.
Dann hält die US-Bevölkerung wieder fest zu Bush, bzw. er kann die Wahl aussetzen (Nationalnotstand)
Grüße
Raimund
Hi,
um mal ein paar Eindrücke zu kriegen eignen sich Blogs ganz hervorragend. Ist natürlich nicht repräsentativ, aber gibt einem ein paar Ideen, wie man das Ganze einschätzen kann
Ist natürlich alles mit Vorsicht zu genießen, aber es bietet sich an, wenn man Eindrücke sammeln will, die man sonst nicht in den Zeitungen und Fernsehnachrichten findet
wird er wieder Wahlbetrug machen (was einmal lief muss
wieder funktionieren)
Dies kann aber nur funktionieren, wenn das Ergebnis zumindest einigermaßen knapp ist. Danach sieht es zwar im Moment aus, aber ich habe noch Hoffnung…
wird er im Zweifelsfall mal schnell ein Attentat
inszenieren lassen.
Das finde ich polemisch. Ich glaube kaum, dass die US-Regierung ein Attentat tatsächlich inszeniert… sie wird höchstens ein bereits geplantes nicht verhindern.
Hallo!
Mach dir nichts draus- gegen die Paranoia von so manchem kommt man halt nicht weit an.
Ich glaube momentan ist es ziemlich schwer da einen Tipp abzugeben.
Mein Wunsch wäre Kerry- bin mir aber nicht so sicher, ob er der richtige Typ ist um Bush zu schlagen.
Aber na ja- man muß ja optimistisch sein- ich sag Kerry wirds *g*
Bereits jetzt wächst eine Generation heran (die 4-10
Jährigen), die die USA nur als Kriegstreiber und Verbrecher
erleben, zumindest in den Medien,
Wieso bereits jetzt?
Bereits 1965 - 1970 wuchs ich als 5 - 10 Jähriger in einer Generation heran, die die USA als Kriegstreiber und Verbrecher erlebte, zumindest in den Medien.
Bereits jetzt wächst eine Generation heran (die 4-10
Jährigen), die die USA nur als Kriegstreiber und Verbrecher
erleben, zumindest in den Medien,
Wieso bereits jetzt?
Bereits 1965 - 1970 wuchs ich als 5 - 10 Jähriger in einer
Generation heran, die die USA als Kriegstreiber und Verbrecher
erlebte, zumindest in den Medien.
Die Betonung lag auf dem „nur“. In der Zeit, von der Du redest, hatten die USA wenigstens noch einige positive Dinge aufzuweisen, allen voran die Abschreckung des Ostblocks.
Aber heute? Traurig sieht es aus: Ausstieg aus dem (ohnehin mageren) Klimaabkommen, Forschung an taktischen Nuklearsprengköpfen, arrogantes „Uns-gehört-die Welt“-Gehabe, Irak, Afghanistan, Guantanamo, Endron und Halliburton…
Man muss schon lange suchen, bevor man einige wenige Krümel vonpositivem Engagement findet.
um mal vom leidigen Israel-Thema wegzukommen:
Inspiriert durch die Aussage des ZDF-Korespondenten, dass er
zur Zeit noch auf GWB setzen würde, würde mich interessieren,
wie ihr das seht.
Ich denke, das hängt nun massgeblich davon ab, ob es noch einen großen Terroranschlag in den USA geben wird und wie GWB die Sache dann handeled.
Ich glaube kaum, dass die
US-Regierung ein Attentat tatsächlich inszeniert…
Das wäre auch ziemlich kontraproduktiv, weil ein gelungenes Attentat wohl eher ein dicker Minuspunkt für Bush wäre. Viel besser wäre es für ihn, wenn er nur so tut, als ob ein Attentat bevorstünde und alles in Alarbereitschaft versetzt, was laufen kann. Das schafft ein allgemeines Gefühl von Bedrohung und vermittelt gleichzeitig den Eindruck, daß die Regierung alles menschenmögliche unternimmt, um das Volk vor dieser Bedrohung zu schützen. Dann muß Bush kurz vor der Wahl nur noch ein paar Terroristen verhaften (das non plus ultra wäre natürlich, wenn er einen inhaftierten oder toten Bin Laden präsentieren könnte) und die Anschläge für erfolgreich vereitelt erklären.
Die Betonung lag auf dem „nur“. In der Zeit, von der Du
redest, hatten die USA wenigstens noch einige positive Dinge
aufzuweisen, allen voran die Abschreckung des Ostblocks.
Das, was ich beschrieb (und bebilderte), war die Abschreckung des Ostblocks!
„Containment“ -> „Eisenhower-Doktrin“ -> „Roll back“;
„Domino-Theorie“.
Positive Dinge?
Ich will die Diskussion aber jetzt auch nicht in eine andere Richtung treiben. Mein Aufhänger war Deine Skizzierung des Erlebens der amerikanischen Außenpolitik aus der Sicht von vier- bis zehnjährigen Kindern heute, das ich mit meinem Erleben derselben als fünf- bis zehnjähriges Kind in den Sechzigern verglich. Frappierend ähnlich - ich hätte auch das „nur“ einsetzen können - aber natürlich off topic (und deshalb auch so gekennzeichnet) in Bezug auf Dein Ursprungsanliegen.
Die Diskussion einer möglicherweise vorhandenen Kontinuität von Aggression in der amerikanischen Außenpolitik, sowie der daraus resultierenden Kriegsverbrechen ist, denke ich, ein anderes Thema.
Sitzt GWB tatsächlich, trotz aller Fehlschläge (Bin Laden,
Irak), trotz (oder wegen) der Anti-Amerika-Stimmung in der
Welt, noch fest im Sattel?
Dass sich Bush im Ausland aufführt wie die Axt im Walde dürfte dem Durchschnittsami wohl gehörig am Allerwertesten vorbei gehen (sofern sie überhaupt wissen, wo dieses ominöse „Ausland“ überhaupt liegt). Was viel wichtiger ist: die Wirtschaft boomt unter Bush; man rechnet heuer von einem Wirtschaftswachstum von satten 4%! Und das ist das, was der US-Bürger spürt und letztendlich wohl ausschlaggebend ist. Auf jeden Fall wird es Kerry nicht so leicht haben, wie man aus dem fernen Deutschland annehmen könnte.
Was viel wichtiger ist: die
Wirtschaft boomt unter Bush; man rechnet heuer von einem
Wirtschaftswachstum von satten 4%! Und das ist das, was der
US-Bürger spürt und letztendlich wohl ausschlaggebend ist. Auf
jeden Fall wird es Kerry nicht so leicht haben, wie man aus
dem fernen Deutschland annehmen könnte.
Die Wirtschaft ja, trotzdem sitzen die Leute auf der Strasse oder werden auf die Strasse gesetzt. Die Wirtschaftspolitik Bushs ist eine, die wir in Deutschland befürchten müssen: Abbau jeglicher sozialen Netze und den Reichen mehr Reichtum. Das - denke ich - spürt der Otto-Normal-Ami.
Ich glaube, Kerry hat gute Chancen, das Rennen für sich zu entscheiden, allerdings wird er keine echte Alternative zu Bush bieten. Es wäre wichtig für die amerikanische Diplomatie, wenn Bushs Handlungen nicht durch Wiederwahl bestätigt werden, allerdings darf man sich nicht träumen, dass Kerry an der Politik etwas ändern will. Dean wäre eine passende Alternative gewesen.
Also: Stellungnahmen, Ideen, Kommentare, alles herzlich
erwünscht. Und tut mir und uns einen Gefallen und versucht die
Diskussion mal sachlich und „on the point“ zu halten, damit
wir beweisen, dass dies auch in diesem Brett tatsächlich
möglich ist.
Hallo Anwar,
angeregt durch deinen Artikel habe ich mal überlegt, wie ein politischer Führer denn eigentlich sein sollte.
Ist es bezogen auf die USA nicht möglich unter Hundert Millionen von Menschen einen Kandidaten zu finden, der von einer deutlichen Mehrheit von Menschen gerne als Präsident gewählt und angenommen wird? Wird es vielleicht einen Menschen mit Prinzipien, Ehre, Gewissen, grundguter charakterlicher Ausprägung, Humor, Charme und mit scharfem Geist niemals lange in einer politischen Laufbahn aushalten? Wie kann der mächtigste Mann der Erde weltweit ein solch erbärmliches Bild abgeben?
Ich selbst bin 1982 in Bonn gegen Reagan zur grossen Friedendemo in Bonn unterwegs gewesen. Selbstgerecht könnten wir Demonstrierenden das Ende des Wettrüstens für uns beanspruchen. Aber gab nicht dieser Wahnsinnge Ronald Reagan letztlich den Impuls für das Ende des kalten Krieges? Hielt man im Kreml die amerikanische Regierung für so durchgeknallt und traute ihr den atomaren Erstschlag zu? Ist Angst vor einer grossen Macht nicht letztlich die höchstmögliche Friedensgarantie?
Parallel dazu die Frage, ob ein solcher Präsident, wie Bush, nicht doch zumindest einen Zweck erfüllt. Was bringt uns (bzw. der US-Amerikanischen Bevölkerung) ein tofter Liebling mit grösstmöglicher Akzeptanz durch die gesellschaftlichen Schichten? Was wird ein Kerry anders machen? Wird die Welt dadurch friedlicher, werden weniger Menschen verhungern, wird der Wohlstand grösser, wird das Ansehen der USA besser oder ist es einfach weniger peinlich?
wenn das höchste Gericht der USA (Supreme Court www.supremecourtus.gov) sagt, dass es kein Wahlbetrug war, dann ist es keiner. Es gibt in dieser Frage keine höhere Legitimation als der Supreme Court und der hat nun mal gesprochen.
Jetzt mit einer Diskussion über Befangenheit der Richter anzufangen ist:
a. sehr spekulativ
b. sehr unnütz (denn es gibt keine höhere Instanz - auch du bist keine!)
hallo Hannes,
klar hat das höchste Gericht das geurteilt. Ging vermutlich auch nicht anders: der Schaden für die USPolitk wäre immens gewesen.
Von daher sehe ich das Urteil absolut ein.
Grüße
Raimund
hallo Anwar,
lt. einem Radiobericht von Clintons Auftreten soll eine großer Teil der Demokraten lieber die Frau Clinton als Präsidentenbewerberin sehen, als den etwas distanzierten Kerry.
Ich glaube fast, der Nachfolger von Kerry wird Frau Clinton.
Könnte mir auch gut vorstellen, dass sehr viel Frauen sie wählen würden und dazu noch die „breite Masse“, denn sie hat schon wärend der Regentschaft ihres Mannes soziale Ziele gehabt, z.B. eine Art GKV.
Ausserdem hat der Seitensprung ihres Mannes sie nicht geschwächt, sondern eher gestärkt.
Grüße
Raimund
wenn das höchste Gericht der USA (Supreme Court www.supremecourtus.gov) sagt, dass es kein Wahlbetrug war,
dann ist es keiner. Es gibt in dieser Frage keine höhere
Legitimation als der Supreme Court und der hat nun mal
gesprochen.
ich nehme mal an, daß das ein Witz sein soll. Anders läßt sich diese Aussage entgegen aller vorhandenen Belege nicht erklären. Wenn Du es nicht glaubst, laß Dich eines besseren belehren:
Shame on you von Greg Palast
ISBN: 3421058024 Buch anschauen
Jetzt mit einer Diskussion über Befangenheit der Richter
anzufangen ist:
a. sehr spekulativ
das ist nicht spekulativ und die Diskussion brauchen wir nicht jetzt anzufangen, sondern sie wurde bereits 2000/2001 geführt. Ein Blick in die Zusammensetzung des Supreme Court spricht im übrigen Bände und nicht zuletzt auch die Urteilsbegründung.
Was muß man denn anstellen, damit es vom Supreme Court als
Wahlbetrug anerkannt wird?
ganz einfach - wahlbetrug!
Es gibt keine Authorität oberhalb des Supreme Courts. Ich bin kein Verteidiger oder Beführworter von Bush jr., aber wenn der Supreme Court sagt, dass er gewählt ist, dann ist er das. Wer sollte das sonst entscheiden?