Wichte von Luft/ Dampf

Hallo zusammen,

hatte letzlioh eine Diskussion zu „Schimmel“ in Wohnungen. Dabei kam auf, dass Wasserdampf Luft leichter mache, und daher die feuchte Luft nach oben steigt, dort als eher Schimmel auftritt. Mal abgesehen davon dass ich Kältebrücken da in der Verantwortung sehe:

Ist denn feuchte Luft tatsächlich leichter als trockene?

Ich hatte da spontan gesagt, kann nicht sein. Nachher viel mir denn auf, das zB Nebekl ja „unten“ auf der Erde liegt. Würde dem widersprechen. Allerdings ist wohl da mol Gewicht tatsächlich geringer, damit aber auch die „Wichte“, als kg/m^3?

Vielen Dank schonmal an alla!

biba

Dirk.Pegasus

Huhu!

Wasserdampf in Wohnungen macht die Luft vor allem wärmer. Und warme Luft ist halt leichter als kalte, und steigt darum nach oben.
Das glaubst du mir vermutlich nicht, wa? Ich möchte zu bedenken geben, das Wasserdampf in Wohnungen hauptsächlich entsteht, weil da eine Wärmequelle zugange ist, z.B. beim kochen oder duschen.

Ansonsten ist gasförmiges Wasser polar, entspricht der Gasgleichung also weniger gut als andere Luft, und müßte darum dichter sein als das Gasgemisch, das wir „Luft“ nennen.

Und das, was umgangssprachlich als „Wasserdampf“ bezeichnet wird (das sichtbare also) ist bereits kondensiertes Wasser, das nur sehr difus in der Luft verteilt ist - das ist auch dichter als Luft, und steigt nur auf, weil es warm ist.

Viele Grüße!
Ph.

Hallo,

Dabei kam auf, dass Wasserdampf Luft leichter mache, und daher
die feuchte Luft nach oben steigt, dort als eher Schimmel
auftritt. Mal abgesehen davon dass ich Kältebrücken da in der
Verantwortung sehe:

Das ist alles sehr an den Haaren herbeigezogen.
Warme Luft ist leichter als kältere Luft, wer hätte das gedacht?
Der Feuchtegehalt ist aber im gesamten Raum annähernd homogen.
Nur wenn der Taupunkt unterschritten wird, muß natürlich Feuchte
auskondesieren. Die absolute Feuchte sinkt dann also, aber die
rel. Feuchte ist natürlich nahe 100%.

Das Schimmel bevorzugt oben auftritt, ist eine nicht zu beweisende
Behauptung. In Praxis tritt der Schimmel eher unten auf, weil es
da wegen der natürlichen Schichtung der Luft eben kälter ist und
damit an kalten Flächen eher der Taupunkt unterschritten wird.

Ich persönlich kann immer wieder beaobachten, das an Fenstern
die Feuchte immer unten auskondensiert. Da Fenster in Bezug auf
Wärmewiderstand als rel. homogene Flächen anzusehen sind, scheint
das meine These gut zu bestätigen.

Ist denn feuchte Luft tatsächlich leichter als trockene?

Was nimmst du als Bezug? Rel. Feuchte oder absolute Feuchte?

Die rel. Feuchte ist regelmäßig im kälteren Bereich höher, wo
natürlich auch die Luftdichte höher ist.
Die absolute Feuchte kann in der warmen Luft höher sein,
weil in der kalten Luft der Taupunkt eher erreicht wird.

Ich hatte da spontan gesagt, kann nicht sein. Nachher viel mir
denn auf, das zB Nebekl ja „unten“ auf der Erde liegt.

Nebel ist kein Dampf, sondern ein Aerosol.
Da Wolken auch nix anders sind, bricht dann wohl diese Kausalkette
zusammen.
Gruß Uwi

Um erst mal die Theorie richtigzustellen: Feuchte Luft ist tatsächlich leichter ist trockene, da nach dem allg. Gasgesetz jedes Gas(-gemisch) bei gegebener Temperatur pro Volumen die gleiche Anzahl Teilchen enthält. Und das Molekulargewicht von Wasser ist nun mal 18, das von Stickstoff 28 und von Sauerstoff 32.

Der Dichteunterschied bewegt sich aber unter Raumbedingungen, grob überschlagen, im niedrigen einstelligen Prozentbereich, sodass die Effekte der unterschiedlichen Temperaturen überwiegen dürften.

Und, wie schon anderswo angegeben, die Feuchte schlägt sich dort nieder, wo es kalt ist.

Für Vermieter gibt es anscheinend sowieso eigene Physik-Lehrbücher.

Der sich niederschlagende Nebel hat einen anderen Hintergrund: Die Luft kühlt sich am kalten Boden ab, und wenn sie das Wasser nicht mehr halten kann, bildet sich Dunst.

Hallo Zoelomat,

vielen Dank für deine Antwort. Dies hat mir geholfen.

Noch eine Nachfrage: Dieses Allgemeine Gasgesetz. Als Laie hätte ich angenommen, dass die einzelnen Moleküle unterschiedlich groß sind. Daher würde ich auch unterschiedlich „Anzahlen“ haben. Aber das Gestz sagt ja das dies nicht so ist. Ist dieses Gesetz nachgewiesen oder hat es eher den Tenor eines Glaubenssatzes der für die Praxis gut funktioniert.

biba

Dirk.Pegasus

Gasgesetzt
Dieses gilt für „ideale“ Gase. Es wird angenommen, dass die Teilchen das Volumen 0 haben und sich gegenseitig nicht anziehen.

Für relativ geringe Drücke (z.B. Luftdruck) sind die Abweichungen der „realen“ Gase relativ gering.

Der Wiki-Beitrag „Thermische Zustandsgleichung idealer Gase“ erklärt das Ganze wesentlich ausführlicher, ist aber nicht einfach. Vielleicht einfach die Formeln auslassen und die Kernsätze einprägen.

Viel Spaß

Hallo Zoelomat,

den Artikel werde ich mir schenken. Das reicht mir so. Im Ergebnis ist als Luft mit „Wasserteilchen“ leichter. Aber das ist wohl idR zu vernachlässigen. Ich hatte nämlich auch den Verdacht, das andere Effekte insbesondere beim Thema Schimmel entscheidend sind.

biba

Dirk.Pegasus